• Zweiundzwanzig •

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Nachdem Kim Hathaway aufgelegt hatte ließ ich langsam mein Handy sinken. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sehr meine Hand zitterte.
"Delilah?", fragte Kol, der vermutlich alles mitgehört hatte.
Sie hatte Stefan. Oh Gott, sie hatten meinen Bruder.
"Bitte, geh einfach zu den anderen, ich muss Damon finden!", sagte ich, als ich mich aus meiner Schockstarre gelöst hatte und drehte mich um, um meinen Bruder suchen zu gehen, doch Kol hielt mich am Arm fest.
"Bitte beruhige dich, das sind nur Hexen."
Nur Hexen, genau. Wie unpraktisch, dass ich nur ein Mensch war.
 "Ich- Ja, ich weiß, aber ich muss Damon davon erzählen." 

Auf einmal vibrierte mein Handy. Ich schaute auf das leichtende Display, eine Nachricht von Stefan.
Komm allein, oder du wirst es bereuen.
Was sollte ich denn tun? Ich würde sterben, wenn ich allein hingehen würde und Stefan würde sterben, wenn ich nicht allein gehen würde.

"Rose?", hörte ich etwas entfernter meinen Bruder rufen. Damon.
"Ich bin hier, Damon", sagte ich und ging in seine Richtung. Als er mich erblickte verdrehte er die Augen und wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, doch ich kam ihm zuvor.
"Sie haben Stefan."
Verwirrt schaute ich mich an. "Wer hat Stefan?"
"Kim und Jack Hathaway. Ich weiß nicht wie, aber wenn ich in einer Stunde nicht dort bin, werden sie ihn umbringen."
Sein Gesichtsausdruck wandelte sich überraschend schnell von verwirrt zu schockiert an. 

"Oh Gott, ich hätte es wissen müssen", murmelte er.
Bitte wie?
"Was hättest du wissen müssen?", fragte ich verwirrt.
"Als du als der Gefängniswelt geholt wurdest war das etwas komplizierter, als du dachtest. Damit unsere Mutter oder wer auch immer dich wegschicken konnte, musste einer von ihrem Zirkel nach dort hin verbannt werden und sie haben das wie auch immer zu Stande gebracht. Jetzt wollen sie Rache, schätz ich..."
Für einen Moment sprachlos schaute ich ihn an.
Davon hatte ich nichts gewusst. 

"Und... was jetzt?"
Für einen Moment dachte er nach.
"Ich werde dich hinbringen und warte draußen. Sobald sie Stefan freigegeben haben kommen wir rein und holen sich raus."
Ich wäre diesem Plan zu gerne nachgegangen, doch es war zu simpel.
"Das wird nie im Leben funktionieren."

 "Was wird nicht funktionieren?", fragte Caroline, die mit Elena und Tyler an ihrer Seite plötzlich auftauchte.
So schnell und kurz es ging erzählte Damon ihnen, was passiert war. Elena schaute mich und ihn abwechselnd schockiert an.
"Aber wir können nicht einfach-"
"Ich weiß, dass wir Rose nicht einfach dort hinschicken können!", zischte Damon aufgebracht.
 "Das wissen wir Damon, aber sonst stirbt Stefan!", sagte ich.
"Sie will mich vielleicht gar nicht töten, jedenfalls hat sie nichts davon gesagt", log ich weiter, doch mein Bruder verdrehte nur die Augen.
"Weil Mörder ihre Taten vorher auch immer ankündigen, Rose, genau."
"Ich hätte eine Idee", meldete sich Caroline zu Wort. "Wenn Rose zu ihnen geht, können wir im Wald auf Stefan warten und sollte es Probleme geben, können wir alle helfen. Denn zwei Hexen hätten nie im Leben eine Chance gegen vier Vampire und einen Werwolf!"
An sich war das keine schlechte Idee, aber natürlich hatte Damon etwas einzuwenden.
"Ich will diese Hexen tot sehen."
Ich seufzte.
"Wann anders, Damon, okay? Wir müssen zuerst Stefan da rausholen!", antwortete ich. Widerwillig nickte er.
"Dann mal los."

-

Das Haus der Hathaways sah relativ groß und eigentlich auch ganz schön aus.
Ich war allein bis hier her gefahren, die anderen hatten ihr Auto tiefer im Wald geparkt, um zu Fuß hier her zu kommen.
Nervös warf ich einen Blick auf die Uhr. Ich war auf die Minuten pünktlich, es war genau eine Stunde vergangen.
Langsam trat ich der Haustür näher, wobei mein Herz etwas höher schlug.
Stefan durfte nichts geschehen und ich musste dafür sorgen. Allerdings war es ebenso gut möglich, dass ich hierbei in meinen eigenen Tod lief.
Ich umfasste das Klappmesser, welches ich bei mir trug fester mit den Fingern.
Damon hatte es mir zugesteckt, für alle Fälle.

"Rose Salvatore", hörte ich Kims Stimme sagen, als ich die Tür öffnete, die zuvor niemand abgeschlossen hatte.
Wut und blanker Hass stiegen in mir auf und ich wäre ihr am liebsten direkt an die Gurgel gegangen.
"Wo ist mein Bruder?", fragte ich gereizt.
Sie lächelte geziert und deutete ins Wohnzimmer.
Obwohl es dumm war, ging ich ohne zu zögern in den Raum, auf den sie gezeigt hatte. Mein Bruder kniete auf dem Boden und zitterte. Oh Gott, sie mussten ihm Schreckliches angetan haben. Vermutlich diese grausamen übernatürlichen Kopfschmerzen, doch als ich den Raum betrat schien es ein Ende zu nehmen. Jetzt war ich ja hier. 

"Stefan", stieß ich hervor.
Er blickte auf und schaute mir direkt in die Augen, bevor er sich erhob und mich in die Arme schloss.
"Du solltest nicht hier sein", sagte er. Er lebte.
"Es ist okay, Stefan, alles wird gut. Geh einfach, in Ordnung?", flüsterte ich beruhigend und löste mich aus der Umarmung, um ihn anzusehen.
Mein Blick war vielsagend und ich hoffte er verstand oder hörte, dass die anderen dort draußen waren.
"Es wird alles gut", versicherte ich ihm erneut.
Er nickte stumm und wissend, bevor er sich umdrehte um den Raum langsamen Schrittes zu verlassen. 

Erst jetzt bemerkte ich, dass Kim und Jack nicht die einziges Hexen im Haus waren.
Ein weiterer Mann in ihrem Alter stand auf der Treppe. Seine Züge waren ebenso kantig und kalt wie die Kims.
Eine junge Frau, die Amelia ähnelte stand neben ihm und ein Junge, der die männliche Version von Amelia hätte sein können lehnte im Türrahmen. Ich tippte darauf, dass die jüngere Frau die Schwester von Amelia war.

 "Oh, einen Moment bitte", sagte Kim und hielt Stefan vom Gehen ab, indem sie ihm mit einem Zauber wieder diese Kopfschmerzen zufügte.
Er sank schreiend auf die Knie und ich hätte ihm am liebsten geholfen, doch das konnte ich nicht.
"Ich bin hier, was wollen sie denn bitte noch?", fuhr ich sie an, doch sie lächelte weiterhin.
"Ich will deine Brüder und dich. Wir müssen jetzt nur noch etwas warten."
Stefan rappelte sich langsam wieder auf; vermutlich hatte sie den Zauber nur angewandt, um ihn kurz vom Gehen abzuhalten.
"Sie haben gesagt-"
"Dann hättest du nicht so naiv sein dürfen, Schätzchen", unterbrach sie mich.

Gott, wo blieben denn die anderen?
Stefan warf mir einen vielsagenden Blick zu.
Dann schoss er in Vampirgeschwindigkeit erneut auf die Tür zu, wurde allerdings erneut von Kims Kopfschmerzen  aufgehalten.
Fünf Hexen. Stefan und ich. Es war mir egal. Ich zog das Messer und wollte es ihr in den Rücken rammen, doch dann ging es furchtbar schnell.
Stefan saß immer noch mit den Händen an die Schläfen gepresst am Boden und Jack schnellte mit einem Holzpflock in der Hand vor.
"Nein!", schrie ich panisch, doch als ich gerade dabei war zu handeln, war es zu spät. 

Jack hatte den Holzpflock in der Brust meines Bruders versenkt, genau an dem Fleck, an dem sich sein Herz befinden musste. 
Nein. Nein, nein, nein. Stefan konnte nicht - Er war nicht-...
Mein Bruder konnte nicht einfach so sterben!
Für einen Moment starrte ich nur auf seinen Körper. Stefan gab einen Schrei von sich und ich sah, wie sich auf seiner Haut die dunkelgrauen Adern hervorhoben. Nein. Es konnte doch nicht so einfach sein!

 Nach dem Schock, der nur zwei Sekunden anhielt, sich jedoch anfühlte wie eine Ewigkeit ging ich auf Jack Hathaway los und stieß ihm das Messer in den Rücken.
Auch seine Magie konnte ihm da nicht weiterhelfen.
Was die anderen taten bekam ich nicht mit, ich sah nur Jacks Gesicht und spürte wie Hass und Wut in mir aufkochte.
Er stolperte zurück.
Er hatte meinen Bruder umgebracht und jetzt würde ich ihn töten.

Heyy^^
Oha, vielen Dank für über 1k Lektüren😍 Hättet ihr Lust auf eine Art Special oder so? Falls ja, schreibt es gerne in die Kommentare, ich würde mich echt über Ideen freuen😄😍

》Salvatore-Sister || TVD/TO《Where stories live. Discover now