• Sechsundvierzig •

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Delilahs Sicht:

Ich hatte mit Kol telefoniert und so getan, als wäre alles in bester Ordnung. Ich wollte Kol nicht von den sieben Jahren erzählen, die ich nicht in dieser Welt verbracht hatte.
Auch wenn es vollkommen irrational war hatte ich Angst, er würde mich als andere Person sehen, wenn er es wüsste. Und ich konnte das gerade einfach nicht.
Ich wollte ihm helfen und davon hielt mich so ein bisschen Gedankenmanipulation ganz bestimmt nicht ab.

Anscheinend bereitete die Urhexe wieder Ärger und verfügte im Moment über mehr Magie, als für alle anderen gesund war. Er hatte mir erklärt, wo und wann sich seine Geschwister und er mit seiner Mutter treffen würden und wo sich im Moment Klaus und Finn befanden.
Mein Job war es einfach nur die Salzkreise, die Esther um die beiden gezogen hatte zu zerstören. Das würde ich ja gerade noch so hinbekommen.

In einer Viertelstunde war es so weit.
Ich schaute mich im Spiegel an. Dasselbe Gesicht wie gestern blickte mich an.
Ich war immer noch die selbe, trotz der sieben Jahre, die ich ganz offensichtlich verpasst hatte.
Weder mein Kleidungsstil noch meine Persönlichkeit hatte sich geändert, ich sah beinahe genauso aus wie gestern, nur dass ich die Klamotten gegen eine schwarze Skinnyjeans und ein flaschengrünes Top getauscht hatte.
Bevor ich das Haus verließ schlüpfte ich noch in meine Jeansjacke.
Weil ich nicht wollte, dass Stefan und Damon etwas bemerkten sprang ich einfach aus meinem Fenster, was als Vampir kein Problem mehr war. Sie mussten ja nicht alles wissen.

Esther benutzte einfach das Haus, in dem Kim früher mit ihrer Familie gelebt hatte, was ich für keine so dumme Idee hielt. Das Haus lag weit genug außerhalb der Stadt, sodass niemand rein zufällig daran vorbeikommen würde und doch war sie dort mit Wasser und Strom versorgt.

Ich brauchte etwas mehr als zehn Minuten, bis ich dort war. Kol hatte mir gesagt, dass sie sich nicht weit von dem Haus entfernt mit ihrer Mutter verabredet hatten, weswegen ich vorsichtig war.
Vor der Haustür hielt ich kurz inne und lauschte.
Es war so viel einfacher mit den Vampirsinnen die Welt wahrzunehmen, als vor ein paar Tagen, als ich noch ein Mensch gewesen war.

Nachdem einigen Sekunden ich außer zwei verlangsamten Herzschlägen im Inneren des Hauses kein weiteres Geräusch wahrgenommen hatte, trat ich die Tür ein. Immer noch nichts.
Also war ich wirklich allein mit den beiden Urvampiren, die im Bann ihrer Mutter gefangen waren. Naja, ein Urvampir und ein Urhybrid.

Da das Haus keinen offiziellen Besitzer hatte konnte ich es ohne Weiteres betreten.
Im Wohnzimmer lagen Finn und Klaus auf dem Boden, jeweils von einem Ring aus Salz umgeben. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich geglaubt sie würde schlafen.

Es dauerte nicht lange, bis ich mit dem Fuß die Salzkreise verwischt und somit zerstört hatte. Bewusst hatte ich zuerst den von Klaus entfernt und dann Finns.
Ich wollte wirklich nicht, dass er vor seinem jüngeren Bruder aufwachte. Danach lehnte ich mich an die Wand und wartete.
So sehr ich mich auch dagegen wehrte kamen die Gedanken an meine ersten sieben Lebensjahre zurück. Wie ich durch unser Haus gestreift war, nur hatte es damals noch anders ausgesehen.
Wie Mom mir nähen beigebracht hatte und mich stets mit meinen beiden Vornamen ansprach.
Bei den Erinnerungen hatte ich das Gefühl ein Druck würde sich auf meinen Brustkorb auswirken. Nein, nein, nein, ich wollte das nicht. Nicht jetzt. Am liebsten überhaupt nicht.

Ich hatte Glück, dass die Erinnerungen, die auf mich einströmten davon unterbrochen wurden, dass sich einer der beiden am Boden liegenden regte.
Doch leider war es nicht Klaus. Finn öffnete die Augen und stand zwei Sekunden später aufrecht vor mir.

äGuten Morgen", sagte ich und klang dabei um einiges entspannter als ich eigentlich war. Natürlich war ich jetzt ein Vampir, doch gegen einen Urvampir konnte ich leider nach wie vor relativ wenig ausrichten.
"Was hast du angerichtet?", zischte Finn, nachdem er die zerstörten Salzkreise erblickt hatte.
"Ich habe verhindert, dass eure Mutter noch mehr anrichtet, als sie sowieso schon hat!", antwortete ich und blickte mich um.
Nichts, womit ich mich irgendwie gegen ich hätte -

》Salvatore-Sister || TVD/TO《Where stories live. Discover now