• Vierundfünfzig •

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Dieser Tag wäre der perfekte Tag gewesen.
Ich konnte es einfach nicht anders beschreiben, denn wunderschön war weitaus untertrieben.
Doch eine Sache, oder viel mehr zwei Personen, an die ich versuchte nicht zu denken hielt mich davon ab, meine Gedanken voll und ganz dem Fest zu widmen.

"Ich weiß wirklich nicht, wie ich auch nur annähernd beschreiben soll, wie wunderschön du bist", sagte Kol, während wir tanzen und ich hatte dasselbe Gefühl im Bauch wie an dem Tag, an dem ich mich in ihn verliebt hatte.
"Du übertreibst", sagte ich und grinste.
"Nicht im geringsten, Mrs. Mikaelson", antwortete er lächelnd und beugte sich zu mir herunter, um mich zu küssen.
Wir wurden von dem Geräusch, wie jemand mit einem Löffel gegen ein Weinglas klopfte, unterbrochen und ich blickte auf.

Caroline stand am Ende der Tanzfläche, wo jeder einen relativ guten Blick auf sie hatte und lächelte so breit, als wäre das ihre Hochzeit.
"Ich halte das gerade für einen wunderbaren Augenblick, um ein paar Worte an das frisch gebackene Ehepaar zu richten", begann sie und lächelte mir zu.
Oh nein. Bitte keine Rede, die mein Make-up zerstören würde.

"Als erstes möchte ich sagen, dass du wirklich bezaubernd aussiehst, Delilah", meinte sie und ich schüttelte nur den Kopf. "Und es gibt noch so vieles, was ich dir unheimlich gerne sagen würde, doch dazu haben wir noch genug Zeit. Außerdem gibt es Leute, die dringender ein paar Worte an dich loswerden möchten", meinte sie und winkte jemanden, der im Schatten hinter ihr gestanden hatte zu sich.
Nein. Das konnte nicht wahr sein.

"Ich finde der Name Salvatore stand dir um einiges besser als Mikaelson, Schwesterchen", sagte Damon und ich schlug mir die Hand vor den Mund, während sich Tränen in meinen Augen sammelten.
"Aber trotz der Tatsache, einen so viel schöneren Namen verloren zu haben siehst du glücklich aus. Und das war uns nicht klar. Deswegen..."
"Wir sind glücklich, wenn du es bist", unterbrach Stefan unseren Bruder.

Alle Blicke waren auf mich gerichtet, während ich den Tränen nahe war und zu meinen Brüdern blickte. Ohne zu zögern lief ich los, durchquerte die Hälfte der Tanzfläche, die uns noch trennte und fiel den beiden um den Hals.
Obwohl die übrigen Gäste zum Großteil wahrscheinlich nicht einmal wussten, worum es hier eigentlich ging, hörte ich, wie einige Leute entweder verzückt lachten oder aber schnieften.

"Oh mein Gott, ihr seid gekommen", sagte ich und konnte zwei Tränen nicht mehr davon abhalten über meine Wangen zu rennen.
"Was nicht heißt, dass ich deinen Ehemann leiden kann", meinte Damon, lächelte jedoch, als ich ihn umarmte.
"Aber wir haben uns in ihm getäuscht", fügte Stefan hinzu.
"Ich werde das nur ein mal sagen, also merk es dir gut: Es tut uns leid", meinte Damon und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Mir tut es auch leid", sagte ich und umarmte meinen anderen Bruder.
"Ich habe gedacht, ihr würdet nicht mehr kommen", sagte ich und wischte mir die Tränen von den Wangen.

"Würdest du mir bitte dafür danken, dass ich wasserfeste Schminke benutzt habe?", fragte Caroline und ich musste lachen.
"Natürlich. Du hast den Tag gerettet, Caroline", meinte ich und grinste.

"Also ist der Tag doch noch perfekt geworden", sagte eine Stimme hinter mir und ich drehte mich um.
Kol stand da und legte einen Arm um meine Taille.
"Das ist er", antwortete ich überglücklich darüber, dass meine Brüder hier waren.
"Wobei ich finde, du solltest wirklich darüber nachdenken, deinen Mädchennamen wieder anzunehmen", sagte Damon, woraufhin ich die Augen verdrehte.

"Mir gefällt Mikaelson um ehrlich zu sein ziemlich gut", mischte sich Kol ein.
"Von deinem Geschmack halte ich aber ohnehin nicht viel", konterte Damon. Für diesen Kommentar kassierte er von mir einen Tritt ins Schienbein.
"Verdammt, Rose - auch noch mit diesen Absätzen", fluchte Damon, der einen Schritt zurück gestolpert war.
Alle - sogar mein Bruder - lachten und für einen Moment gab es keine Probleme; es fühlte sich an, als wären meine Brüder und ich nicht zerstritten gewesen, als hätte Esther nie versucht ihre Kinder zu töten und als ob es keine Vampire gäbe, die zum Aufstand aufriefen; für zwei Sekunden war diese Welt einfach makellos.
"Entschuldigt, aber ich würde meine Frau gerne auf einen Tanz entführen", meinte Kol und führte mich zurück auf die Tanzfläche.
"Ich habe wirklich geglaubt, sie würden die Hochzeit einfach ignorieren", meinte ich, lächelte jedoch, weil sie es nicht getan hatten.
"Ich auch und obwohl ich keinen der beiden besonders gut leiden kann, bin ich froh, dass sie hier sind", meinte Kol und schenkte mir das Lächeln, das jedes Mal mein Herz zum Schmelzen brachte.

Beim ersten Mal als wir einander gesehen hatten, war es ähnlich gewesen - ich hatte ein schönes Kleid getragen und Damon hatte sich mit Kol gestritten. Da fiel mir etwas ein.
"Kol, es gibt noch eine Sache, die ich dir sagen will", meinte ich und schaute ihn mit ernster Miene.
"Was?", fragte er und das Lächeln wurde ein wenig kleiner.

"Es tut mir leid, dass ich dir damals das Messer in den Rücken gestoßen habe", sagte ich, woraufhin er lachte und sich ein Grinsen auf mein Gesicht schlich.
"Ich hätte wirklich, wirklich nicht gedacht, dass ich dafür jemals eine Entschuldigung bekomme", sagte er.
"Hier ist sie", antwortete ich und legte meine Hände in seinen Nacken, um ihn für einen Kuss etwas weiter zu mir herunter ziehen zu können.
Es war der perfekte Tag und zum ersten Mal seit einer langen Zeit war ich bedingungslos glücklich.

Naaa?

》Salvatore-Sister || TVD/TO《Where stories live. Discover now