Kapitel 13

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NIALL P.O.V

Ich muss zu ihr! Ich muss es ihr sagen! Und ich muss wissen, ob sie etwas für mich empfindet. Nach einer langen, schlaflosen Nacht, in der ich mich hin und her gewältzt habe in der Hoffnung endlich einzuschlafen. Aber die Gedanken in meinem Kopf fuhren Achterbahn und wollten erst gar nicht den Rummel verlassen. Ich habe eingesehen, dass sie mir mehr bedeutet, als nur eine Freundin und ich bin echt überrascht dass sich die Gefühle so schnell entwickelt haben. Ich werde versuchen für sie da zu sein. Ich will ihr helfen, den Tod ihrer Schwester zu verkraften. Auch wenn die Gefahr besteht, dass ich sie auch verlasse. Dass ich sie im Stich lassen werde und dann bin ich nicht besser als ihre Eltern, oder ihre Schwester. Ich würde sie verlassen ohne es zu wollen. Ohne es kontrollieren zu können. Ich laufe gerade einen breiten Gehweg entlang, die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht gezogen, die Sonnenbrille mitten meines Gesichtes. Ich weiß nicht wie lange ich schon laufe, aber ich weiß noch, dass es hier um die Ecke sein muss. Also biege ich um und laufe die Straße bis zu ihrer Wohnung. Vor ihrer Türe schwanke ich nervös vor und zurück.  Meine Hände knote ich zu einer Faust und lege sie an meinen Bauch. Noch einmal tief durchatmen.. du schaffst das! Du bist stark, du musst es sein!

Ich klopfe einmal laut und meine Knochen schlagen unsanft auf das harte Holz. Drinnen sind leise Schritte zu hören und die Tür wird einen Spalt geöffnet. Ihre Augen schauen mich durch den Schlitz an. Sie sind ruhig und glitzern. Als sie mich erkennt öffnet sie sie ganz und lächelt mir schwach zu.

"Darf ich reinkommen?", frage ich nervös.

Sie nickt leicht und tritt zur Seite. Ich schlüpfe an ihr vorbei ins innere ihrer Wohnung. Der Flur führt in ein helles Wohnzimmer in dem die Couch ist, auf der ich lag. Im Kamin brennt wieder ein kleines, warmes Feuer.

"Willst du was trinken?", fragt sie leise.

Ich nicke leicht und sie geht in die offene Küche die ans Wohnzimmer grenzt.

"Tee?"

Ich nicke erneut.

Stell dich nicht so an!

Nach kurzer Zeit kommt sie mit zwei Tassen und drückt mir eine davon in die Hand. Die Tasse ist verdammt heiß und ich muss mich zusammenreißen, dass ich sie nicht schreiend fallen lasse.

Während wir unseren Tee trinken wirft sie mir immer flüchtige Blicke zu. Sie ist heute irgendwie anders... verstellter. Und nervös,  ein wenig schüchtern.

"Warum bist du hier?", fragt sie schließlich.

Ihre Stimme ist stark aber gleichzeitig leicht.

Ich schlucke einmal.

"Ich weiß nicht wie ich dass so richtig sagen soll..."

Meine Hand geht zu meinem Hinterkopf und kratzt ihn leicht.

"Was? Das du Krebs hast?"

Ich verschlucke mich an meinem Schluck, den ich gerade im Mund habe. Hustend schaue ich sie an.

"Woher?"

"Sei doch nicht dumm. Ich lebe nicht hinterm Mond, Horan. Ich hab auch nen Fernseher."

Sie klingt leicht sauer, aber auch verletzt.

"Du wusstest es die ganze Zeit?"

"Ja. Ich weiß es."

Beschämt schaue ich zu Boden.

"Es ist toll zu wissen, dass du auch bald gehen wirst... gerade als ich.."

"Als du was?"

"Als ich Gefühle für dich entwickelt habe!"

Let him go (1D Niall)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt