Epilog

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(Hört das Lied an, es ist echt verdammt schön und ich muss meinen Hut ziehen vor earlvin14. Ich ziehe meinen Hut vor dir, hast du gehört? Legt euch zurück und genießt einfach noch einmal kurz die letzten Minuten. Das ist das letzte Kapitel von Let him go. Ihr werdet mir fehlen♥)

LOUIS P.O.V.

"Ist dir kalt?", frage ich El, die stumm neben mir mitläuft. Sie schüttelt den Kopf.

"Nein, nein. Geht schon." Sie lächelt mich schwach an. Ich lächele zurück. Harry und Liam laufen vor mir, Perrie und Zayn hinter mir. Es ist das erste Mal, dass wir gemeinsam nach der Beerdigung zusammen den Weg zu seinem Grab laufen. Einen Monat ist es jetzt her. Einen Monat ohne unseren Iren. Es war schlimm, ziemlich. Niemand der einen nervte, niemand der nach Essen gebettelt hatte und niemand der unsere Laune gehoben hat. Aber wahrscheinlich war es so schlimm, weil es ungewohnt war. Ich habe meinen Kopf unbemerkt gesenkt, also hebe ich ihn wieder. Der kühle Herbstwind verwuschelt mir die Haare. Ich ziehe meinen Mantel fester um mich und ziehe El näher an meinen Körper. Der Friedhof war immer einer dieser Orte, die ich so gut es geht meiden will. Friedhöfe sind still, als würden die Leute, die hier liegen, es nicht mögen dass einmal jemand hier herumschreit. Es ist nicht mein Ort. Und das würde er auch nie werden. Harry stoppt, als er vor dem Grab unseres Fünten steht. Frische Blumen liegen da. Ab und zu gelingt es ein paar Fans die Adresse seines Grabes zu erfahren und bringen ihm dann irgendetwas. Ich muss leicht lachen, als ich einen kleinen Stoffelefant sehe, der eine Irische Flagge als T-Shirt an hat. Liam setzt sich, genauso Perrie und Zayn. Harry, El und ich bleiben stehen. Lange schauen wir das Grab einfach nur an. Die Nachricht, dass Niall gestorben ist, ist in den Medien wie eine Bombe eingeschlagen. Alle haben darüber berichtet, aber irgendeine Art von Zuneigung ihm gegenüber habe ich bei den meisten Mediensprechern vergeblich gesucht. Ihnen war sowieso nur die Schlagzeile wichtig. Dreckig ist so etwas, es regt mich auf, auch jetzt noch. Unsere Fans waren mindestens genauso zerstört wie wir. Wir haben uns aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, was sie akzeptieren.

"Das sieht alles so ordentlich aus", reißt Liam mich aus den Gedanken. Er beobachtet Nialls Ruhestätte skeptisch.

"Deswegen sind wir ja hier", scherzt Perrie leise.

"Wer fängt an?", fragt Harry und schaut in die Runde.

El tritt vor. Sie lächelt leicht und kniet sich hinunter. Ich beobachte, wie sie eine kleine Box aus ihrer Jackentasche holt. Sie legt sie ihm auf sein Grab und schließt kurz die Augen.

"Hallo Nialler, geht es dir da oben gut? Ich kann dir sagen, dass dein Verschwinden einen großen Verlust hier unten ausgelöst hat. Es ist einfach nicht das Gleiche. Vielleicht erlebst du es ja selbst mit? Danke kleiner, für all die Momente in denen du mich aufgeheitert hast. Ich habe dir ein vierblättriges Kleeblatt direkt aus Irland mitgebracht. Ich hoffe es bringt dir da oben Glück. Sag Lissy einen Gruß."

Sie steht wieder auf und wischt sich über die Wange. Ich lege meinen Arm um ihre Schulter und drücke ihr einen Kuss an ihre Schläfe.

Liam fährt fort. Er stellt eine Papschachtel, die mit Essen von Nandos gefüllt ist, hin. Ich lächele leicht.

"Ich will nicht, dass du da oben verhungerst, was du bei deinem Hunger wahrscheinlich schon längst bist. Wir vermissen dich."

Perrie und Zayn legen ihm eine große Collage aus einem Bilderrahmen hin in denen viele Bilder von unserer gemeinsamen Zeit festgehalten wurden.

"Schlepp da oben nicht zu viele Mädels ab", scherzt Zayn.

"Er hat doch Lissy da oben", widerspricht Perrie ihm lachend.

"Dann soll er wenigstens ans Verhüten denken", grinst Zayn.

Von Harry bekommt Niall einen Schlüssel. Es ist der seines Autos.

"Ich kann es ja verschrotten lassen, wenn es dann bei dir ist. Aber ich glaube das ganze Laufen tut deinem Knie nicht wirklich gut."

Harry schluchzt leise. Es zereißt einem das Herz ihn so zu sehen. Er steht auf und stellt sich neben Liam.

Jetzt bin ich dran. Mit zitternden Knien laufe ich zu ihm. Ich fahre langsam über den Stein. Seine Grabschrift lese ich leise durch. Ich kannte sie bis jetzt nicht, aber sie passt perfekt.

"Klein aber der Größte auf der Welt."

"Hallo Niall", flüstere ich leise. "Geht es dir gut?" Ich warte etwas. Am liebsten hätte ich jetzt eine Antwort von ihm gehört um zu wissen ob er gerade jetzt bei uns ist und uns zuhört. Es kommt aber nichts.

"Ich glaube es geht dir dort besser als hier. Du hast mich echt verändert Niall. Du hast uns alle so verändert. Ich bin nur noch am Nachdenken. Wirklich, die ganze Zeit schon. Du schwirrst echt die ganze Zeit in meinem Kopf herum. Wir vermissen dich, sehr. auch unsere Fans. Ich kann mir vorstellen, dass sie deine Accounts auf den Sozialen Netzwerken stalken. Wir haben ihn nicht gelöscht, so wie du es wolltest. Sie vermissen dich Niall, genauso wie wir. Wir werden weitermachen, so wie wir es dir versprochen haben. Wir wissen allerdings noch nicht genau wann. Spätestens nächstes Jahr. Und wir werden eine neue Welttour machen die ganz alleine dir gewidmet ist. Wir werden 299 Tage unterwegs sein und das ist eine Menge, aber es ist nichts im Vergleich zu dem, was du uns gegeben hast. Die laufende Tour ist abgesagt, ich hoffe das verstehst du." Ich fahre über den Marmorstein. "Wir sehen uns Kumpel. Irgendwann, das versprechen wir dir und dann rocken wir den Himmel blutig. Zusammen. Hier hast du dein Handy. Ruf uns an, wenn du Hilfe bei irgendetwas brauchst. Ich hab die Nummern auf Kurzwahl eingestellt." Ich lege Nialls IPhone auf die Erde, zwischen ein paar Blumen und Zayn reicht mir sein Feuerzeug um ein paar Kerzen anzuzünden.

Gemeinsam laufen wir im Dunkeln zu einem kleinen See in der Nähe. Ein paar Kerzen haben wir noch, also lassen wir sie auf dem See angezündet schwimme. Es ist ein schöner Anblick. Ich lächele leicht als El sich an mich kuschelt.

Sterben ist hart, vorallem wenn man als Ausenstehender denjenigen gehen lassen muss, aber Leben ist um einiges Härter. Ich meine, niemand warnt dich vor. Es sagt dir niemand ob du dich auf deinem Abschlussball in irgendeiner Weise blamierst, oder ob du einmal erfolgreich im Leben sein wirst. Niemand, der dir auch nur im geringsten die Garantie gibt, dass alles zu hundert Prozent glatt läuft. Allerdings ist das auch das schöne im Leben. Du weißt nicht was kommen wird. Du lebst nicht nach irgendwelchen festgelegten Abläufen, du lebst nach deinen Abläufen. Und egal ob etwas schief geht, man macht weiter. Man kann sagen, dass Vergessen und Fortfahren das Beste ist. dass man machen sollte, aber es ist immernoch da. Erinnerungen verschwinden nicht. Vergangenheit ist etwas festes, etwas das dir keiner nehmen kann, ob man will oder nicht. Manchmal ist es gut, manchmal nicht. Und egal was wir einmal anstellen, wir haben es getan und sich dafür schämen? Dafür gibt es keinen Grund. So ist es auch in unserem Fall. Auch wenn der Krebs uns eingeholt hat, wenn er uns unseren Freun genommen hat, wir werden weiterleben müssen. Aber das heißt nicht, dass er nicht mehr bei uns ist. Er ist hier, auch wenn wir ihn nicht sehen. Und er wird uns nie verlassen, wenn wir ihn nie verlassen werden.

Let him go (1D Niall)Where stories live. Discover now