Kapitel 14

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NIALL P.O.V

Mir ist schlecht. Nicht so ein oh-ich-habs-gleich-wieder-Gefühl, nein. Eher so ein -Ich-kotz-mir-erst-die-Eingeweide-raus-Gefühl.  Seitdem ich meine Behandlung begonnen habe ist ein Monat vergangen. Und ich muss sagen, jeden Tag geht es mir schlechter, aber gleichzeitig auch besser. Ziemlich kompliziert. Ich bin - wie so oft auch in letzter Zeit - im Krankenhaus im Behandlungszimmer und bekomme meine Medikamente. Dreimal in der Woche ist das der Fall. Lissy sitzt neben mir und streichelt mir sanft den Rücken hoch und runter. Neben meinem Bett, auf dem ich sitze, steht ein grüner Eimer für den Fall dass ich.. Na ja. Ihr wisst schon. Ich fühle mich als hätte ich eine Tonne Nägel verschluckt die jetzt in meinem Bauch ne Party feiern. Mein Kopf dröhnt und pocht stark. Jedes Geräusch löst einen neuen Schmerzanfall aus. 

"Soll ich dir einen Tee holen?", fragt sie mich sanft.

Ich nicke nur. Zum sprechen bin ich nicht in der Lage. Seit Kims' Tod hat sie sich versprochen immer auf mich zu achten, mich nicht sterben zu lassen aber ich merke immer mehr, wie schwach ich in dieser Zeit geworden bin. Die letzte Zeit komme ich nur müde aus dem Bett, bei den Proben hüpfe ich schon länger nicht mehr fröhlich herum da jeder Schritt schmerzt. Kurz gesagt, ich fühle mich wie ein alter Rentner der sein Leben schon hinter sich hat. Aber immer versuche ich stark zu bleiben. Für sie, mein Mädchen. Mitlerweile weiß die Presse dass ich kämpfen werde. Das Management hat dem Fernsehen gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen sollen, was sie widerwillig taten. Andererseits würde mein Chef seine Anwälte einschalten. Die Jungs machen sich immer mehr Sorgen. Sie kümmern sich echt liebevoll um mich was echt mega süß ist. 

Sie kommt mit einer dampfenden Tasse zurück und hält sie mir hin. Ich nehme sie dankend ab und schaue in ihre wunderschönen Augen. Sie drückt mir einen Kuss auf die Backe und holt eine Decke die sie um mich legt. Aber kalt ist mir immernoch. Ich will gerade einen Schluck nehmen, als ich spüre dass es hoch kommt. Sofort stelle ich die Tasse weg und greife nach dem Eimer in den ich mich entleere. Zitternd und armselig, könnte man das beschreiben. Niedergekauert wie ein kleiner Welpe. Mein Hals schmerzt bereits vom vielen Kotzen. Ich spüre die Tränen aus meinem Augen kommen.

Warum weinst du jetzt, verdammt?

"Scht."

Als ich mir sicher bin, dass nichts mehr in meinem Magen ist das ich rauskotzen kann, stelle ich den Eimer beiseite und setze mich ganz aufs Bett. Lissy kommt zu mir und ich hebe die Decke, sodass sie drunter schlüpfen kann. Sie kuschelt sich an meine Brust und atmet sanft. 

"Ging es Kim genauso?"

Sie dreht ihren Kopf zu mir hoch. 

"Nein. Sie hat den Eimer nie getroffen." 

Ein Lachen schleicht sich über meine Lippen und sie stimmt mit ein. 

"Das Krankenhauspersonal hat in dem Zimmer in dem sie war den ganzen Boden mit Folie überdeckt.", schmunzelt sie leicht. 

"Ich hab Angst.", bringe ich nach langer Redepause hervor.

"Ich bin bei dir." 

"Ich weiß nicht mal ob ich überleben werde."

"Glaub dran. Ich glaube an dich."

Ich drücke sie fester an mich und schaue in ihre Augen. Sie strahlen so viel entschlossenheit aus, und bei mir hingegen lässt sich sowas nicht finden. Ich komme ihrem Gesicht näher und will sie küssen, doch sie weicht zurück.

"Du hast gekotzt. Das ist eklig.", lacht sie und ich muss widerwillig einstimmen. 

Ich will was sagen, als mich eine erneute Kotzattacke erreicht. Sofort springe ich auf und tue wieder das mit dem Eimer. Ich will euch die Einzelheiten ersparen! Ich rieche den ekelhaften Gestank und stelle den Eimer angewidert weg. Dann greife ich nach meinem abgekühlten Tee und trinke ihn schnell aus. Lissy beobachtet mich vom Bett aus. Finn kommt herein und sagt mir, dass ich jetzt gehen kann. Dankend verabschieden wir uns und gehen aus dem Gebäude.
"Willst du noch mit zu mir kommen?", frage ich sie.
Sie schaut sich kurz um und nickt dann. Arm in Arm schlendern wir durch London. Wir müssen nicht wirklich lang gehen. Zuhause angekommen stellt sie ihre Tasche weg und kommt zu mir in die Küche. Sie schlingt ihre Arme um meine Tallie und stützt sich an meinen Rücken. Harry kommt gerade herunter und läuft ebenfalls zu uns. Er nimmt sich eine Banane und fängt an sie zu essen.
"Wie wars heute?"
"Er hat vier mal gekotzt.",lacht Lissy.
"Das ist nicht witzig!", widerspreche ich lachend.
"Vier mal?", wiederholt Harry mit einem vollen Mund voller Banane.
Ich nicke.
"Kommt wir schauen Fernsehen.",versuche ich vom Thema abzulenken. Alles dreht sich nur noch um das eine Thema. Scheint so, als würde Krebs bei uns leben mit eigenem Zimmer und Bad. Harry zuckt mit den Schultern und läuft zum Fernseher. Ich will nach einer Türe Chips greifen, fasse aber ins Lehre. Lissy hält die Kartoffeln in ihrer Hand und schüttelt leicht mit dem Kopf.
"Bitte! Ich hatte schon so lang keine mehr!", bettele ich.
"Tut mir leid, Schatz. Finn hat gesagt du sollst dich gesund ernähren. Außerdem schadet Obst nie."
Es fühlt sich gut an, dass sie mich 'Schatz' nennt.
Sie öffnet den Kühlschrank und holt Obst heraus. Sie stellt es vor mich und drückt mir Messer und Schneidebrett in die Hand.
"Fang an."
Sie deutet mit ihrer Handfläche auf die Früchte.
"Kann ich damit nicht Harry abknallen?"
"Vergiss es!", höre ich ihn sogleich rufen und ich beginne zu schmunzeln.
Seufzend beginne ich damit, die Äpfel in Schitze zu schneiden, die Orangen und die Mango zu schälen, die Kirschen aufzumachen, und und und. Immer mehr füllt sich die Schale die jetzt mindestens eine ganze Mannschaft füttern könnte. Seufzend lege ich mein Material in das Waschbecken und wische mir gespielt die nicht existierenden Schweißtropfen von der Stirn. 
"Puuh.", keuche ich gespielt. Lissy wuschelt mir durchs Haar, stoppt jedoch plötzlich.
"Was ist?", meine ich und schaue zu meinen Haaren. Oh nein!
Sie hält ein Büschel davon in ihrer Hand und sinkt ihre Hand.
"Oh mein Gott!", schreie ich hysterisch worauf Harry stürmisch zurück in die Küche rennt und Liam, von dem ich nicht mal weiß das er da ist, kommt gehetzt zu uns. Die anderen sind wahrscheinlich nicht im Haus.
"Was ist los?", fragt er.
"Meine... Haare!", stoße ich hervor.
Liam runzelt mit den Augenbrauen und Harry legt mir seine Hand auf die Schulter.
Lissy drückt mir einen kurzen Kuss in den Nacken.
"Es sind nur Haare.", flüstert sie.
Seufzend packe ich die Schüssel mit Obst und laufe ins Wohnzimmer.
"Du hast ja recht.",sage ich und drehe mich in ihre Richtung. Sie, Harry und Liam laufen mir hinterher und lassen sich ebenfalls aufs Sofa plumpsen. Ich piekse einen Apfelschnitz auf und stopfe ihn in meinen Mund.
"Warum ich?"
"Weil du Ire bist.", antwortet Liam sarkastisch. "Woher sollen wir das wissen?"
"Ich mein ja nur."
Lissy kuschelt sich an mich. Sie ist einfach so toll. Sie sagt mir nicht, was ich tun soll. Sie steht hundertprozentig hinter mir, egal was passiert, da bin ich mir sicher. Sie ist nicht das Partygirl das jeden zweiten Typ knallt. Nein, sie ist eher das ruhige, liebliche Mädchen dass Kaminabende liebt und es nichts wichtigeres als ihre Familie gibt. Und ihre Familie bin jetzt ich.
"Sollten wir den Fernseher nicht mal anmachen?", reist mich Harry aus meinen Gedanken. Sie beginnt zu kichern und Liam steht auf und holt die Fernbedienung. Er schaltet CSI Miami ein und wir schauen gespannt zu. Mein Obst ist in Kürze weg. Und ich auch, wenn ich es nicht schaffe...

Hai. Wo?
*Badum tsss*
Bin ich witzig! :D
Ich hoffe euch hats gefallen und ihr lasst nen Vote da oder irgendwas

Links ein Bild von Lissy, also so wie ich sie mir vorstelle (:
Also Ciau ♥

Let him go (1D Niall)Where stories live. Discover now