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Alison

Ich weiß noch nicht wirklich, was ich von diesem riesigen Gesprächsthema halten soll. Seit Wochen wird über nichts anderes als Logan Black geredet. Aus reiner Neugierde habe ich mir Bilder von ihm im Internet angeschaut - schlecht sieht er nicht aus. Um ehrlich zu sein, ist er sogar mein Typ Mann, aber das darf ich Jess natürlich nicht sagen. Er hat grau-blaue Augen, die so aussehen, als wären sie wirklich aus reinem Silber. Seine Haare sind dunkel und sitzen immer perfekt. Auf fast jedem Bild trägt er einen Anzug, kein einziges existiert, auf dem man etwas mehr sehen kann, als seine Handgelenke, Schade eigentlich. Nur eins sieht man: er ist tattoowiert. Diese Tattoos haben irgendetwas Gefährliches an sich, jedoch weiß ich nicht genau was. Nur zu gern würde ich einen Blick wagen und wissen wollen, was sich unter dem Geschäftsmann Logan Black versteckt, aber das werde ich wohl nie. Nachdem ich gegoogelt habe, wer Logan Black eigentlich ist, habe ich herausgefunden, dass er CEO von Black Industries ist, ein riesigen Bauunternehmen, welches weltweit für seine Luxus Hotels bekannt ist. Zudem wird in einigen Zeitungsartikeln erwähnt, dass Logan Black sehr viele treue Leute hinter sich hat, welche ihn um jeden Preis beschützen. Vor was? Außerdem ist mir klar geworden, dass es kein Wunder ist, dass der Typ so stinkreich ist, denn mit einer Luxus Hotelkette und einem Bauunternehmen ist das nicht schwer.

Nur über Frauen kann ich nichts rausfinden. Es existieren sehr viele Artikel, in denen die verschiedensten Gründe aufgeführt werden - Einer absurder als der andere. Angefangen von, ‚Er wäre schwul' bis hin zu, dass er ein ‚Keuschheitsgelübde' abgelegt hat und dafür sein Ring steht, den er normalerweise immer trägt. Ich muss lachen bei dem Gedanken, dass ein so gutaussehender und reicher Mann ein Keuschheitsgelübde abgelegt haben soll. Ihm müssen die Frauen doch nur so hinterherrennen. Bei dem Gedanken, dass er uns auf unserem Abschlussball besuchen wird schleicht sich mir dennoch ein Lächeln ins Gesicht. Die ganzen Frauen, die hinter ihm her sind, müssen explodieren bei dem Gedanken daran, dass er High-School Absolventen mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihnen.

Morgen beginnen die Winterferien, meine vorerst letzten Ferien im Schuljahr. Im neuen Jahr heißt es für mich: lernen für die Abschlussprüfungen. Schließlich will ich nach San Francisco und dort studieren. Schon lange ist es mein Traum Investment Management zu studieren, da ich erfolgreich sein will und in Zukunft mich und meine Familie ohne Bedenken ernähren können möchte. Zudem liegt es mir schon immer Leute nach meinem Willen zu bequatschen. Da Morgen der letzte Schultag vor der Winterpause ist, hat meine Schule einen Ausflug geplant: Die gesamte Schule wird Ski fahren gehen und ich freue mich riesig drauf. Amüsiert grinse ich, denn ich kann wenigstens Ski fahren, im Gegensatz zu manch anderen meiner Schule und das, obwohl sie in einem Ski Gebiet leben. Kaum zu glauben.

Auch, wenn es schon relativ spät ist, bin ich noch nicht müde, weshalb ich kurzerhand beschließe noch einmal runter in die Küche zu gehen und mir einen Kakao zu machen. Im Flur angekommen bemerke ich, dank dem Flackern des Fernsehers, dass mein Dad immer noch im Wohnzimmer sitzt und Football schaut. Er liebt Football genauso wie ich. Ich will ja nichts sagen, aber das ist schon typisch amerikanisch und wir sind es eben durch und durch.

Leise laufe ich in die Küche, um ihn nicht zu stören und beginne mir meinen Kakao zu machen. Dad muss mich wohl gehört haben, denn auf einmal steht er hinter mir im Tür Rahmen und räuspert sich, woraufhin ich zusammenzucke „Ally du bist noch wach? Es ist schon spät."

„Ja Daddy, ich weiß. Ich wollte mir nur noch einen Kakao machen und mich dann wieder ins Bett legen", nach meiner Antwort grinst Dad mich an und kommt zu mir. „Lass mich dir helfen, von mir schmeckt der Kakao immer besser", ohne auf eine Antwort zu warten nimmt er mir die Milch ab, weshalb ich lachend meine Augen verdrehe. Leise schaue ich ihm dabei zu, wie er für sich und mich einen Kakao zu bereitet und mir meinen stolz grinsend überreicht. Auch wenn ich weiß, dass er recht hat und ein Kakao von ihm immer besser schmeckt, will ich ihm dies nicht auch noch unter die Nase reiben, denn sein Lächeln ist deutlich genug. Als er auch mit seinem Kakao fertig ist bedanke ich mich bei ihm und will an ihm vorbei halte jedoch inne. Schnell gebe ich ihm noch einen kurzen Kuss als Dankesgeste auf die Wange, bevor ich wieder nach oben gehe. In meinem Bett denke ich darüber nach, wie der morgige Tag wohl sein wird. Ich freue mich, denn es macht mir immer spaß Ski oder Snowboard zu fahren und dennoch bedeutet es auch, dass sich ein weiteres Jahr dem Ende entgegen neigt. Das Ski und Snowboard fahren erscheint mir daher, als würde es uns in den letzten Abschnitt dieses Jahres begleiten und uns sagen, dass es am Ende des Hangs vorerst vorbei ist, aber mit dem Lift nach oben weitergeht. Seit ich klein bin fahren meine Familie und ich jeden Winter Ski und Snowboard. Am Anfang wollte ich aufgeben, weil ich immer wieder hingefallen bin und überall blaue Flecken hatte, aber Dad hat mich immer wieder dazu gebracht nicht aufzugeben. Er hat mich gelehrt eine richtige Kämpferin zu sein und nicht einfach los zu lassen, von dem, was ich will und liebe.

 Er hat mich gelehrt eine richtige Kämpferin zu sein und nicht einfach los zu lassen, von dem, was ich will und liebe

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