Wenn, dann Für Immer

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Logan

Obwohl wir erst vor wenigen Tagen in der Sierra Nevada zum Jagen waren, bin ich mal wieder mit Jason hier. Mittlerweile haben wir bereits mehrere Tiere erlegt und uns an ihnen satt getrunken, weshalb wir uns dazu entschlossen haben, uns etwas auszuruhen. Da wir uns dieses Mal in einem Ski Gebiet bei Mammoth Lakes befinden, sind wir hoch an den Gipfel um dort im Restaurant, welches zur Ski Piste gehört, etwas zu essen und zu entspannen. Unsere Blutigen Oberteile haben wir unter zwei Kapuzenpullovern versteckt, um nicht als totale Freaks abgestempelt zu werden und zu meinem Glück wurden wir bisher noch nicht erkannt. Auch, wenn ich den Erfolg und Ruhm genieße und nicht mehr missen möchte, können Fans und Paparazzi einem das Leben zur Hölle machen. Vor allem, wenn die meisten sich mit dir anfreunden möchten, um etwas von dem Ruhm oder Geld abzubekommen, wird man misstrauisch und lässt kaum jemand neuen an sich heran. Meine engsten Freunde kenne ich nun schon seit vielen Jahrhunderten und kaum jemand neues ist seit der Gründung unseres Unternehmens dazu gekommen. Während Jason und ich uns über alle Dinge unterhalten können, kann ich mit den meisten anderen nur über geschäftliches reden, sehe sie demnach nur als Arbeitspartner und nicht als Freunde an.

„Die Öffentlichkeit wartet darauf, eine Frau an deiner Seite zu sehen. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert eine Escort Dame einzustellen", spricht Jason gekonnt um das Thema herum und erwähnt sie nicht. Wahrscheinlich aus Angst oder Respekt vor meiner Reaktion und vor allem, da wir uns in der Öffentlichkeit befinden. Schulterzuckend seufze ich und massiere meine Schläfen, denn er hat recht. Eine Frau an meiner Seite, würde das Image von Black Industries erneut verbessern und uns zurück auf die Titelseiten bringen. Statt zu antworten schaue ich an ihm vorbei, hinaus zum Ski Lift und beobachte die Menschen, wie sie hochfahren, um dann wieder hinunter zu fahren. Noch immer verstehe ich nicht, wie man sich daran erfreuen kann, einen Abhang runter zu rasen, um dann wieder von einem Lift hoch gefahren zu werden. In mitten einer kleinen Gruppe von Menschen stechen dunkelblonde Haare unter einer schwarzen Mütze hervor und erregen meine Aufmerksamkeit. Als sie sich auch noch ein wenig dreht und ich von weitem einen Blick auf ihr Profil erhaschen kann, fühlt es sich für mich an wie Magie und etwas sagt mir, dass ich sie kennen lernen muss. Verwirrt mustert Jason mich und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Jason, guck dort am Lift das Mädchen", beantworte ich seine unausgesprochene Frage, woraufhin er sich dreht und ebenfalls hinausschaut. Verwirrt guckt er mich an „Da stehen mehrere Logan."

Statt zu antworten stehe ich auf, greife nach meiner Jacke „Komm", sage ich und laufe in Richtung Tür. Schnellen Schrittes verlasse ich das Lokal und bemerke wie Jason mir hinterherläuft. „Was hast du vor?", fragt er als er mich eingeholt hat und ich bleibe stehen. „Entweder du findest ihren Namen heraus, oder ich mach es selbst, aber ich will sie kennen lernen", teile ich ihm mit „Sie hat irgendwas an sich."

„Logan, wie soll ich das denn anstellen? Ich habe überhaupt keine Infos über sie", sagt er verwirrt, weshalb ich bloß mit den Schultern zucke und weiter gehe. Am liebsten hätte ich ihm eine rein geschlagen für diese dumme Antwort. Es ist sein Job alles über Leute heraus zu finden nicht meiner. „Komm schon", rufe ich ihm genervt über meine Schulter hinweg zu und laufe die letzten Meter zu ihr. „Hallo", spreche ich sie freundlich lächelnd an, woraufhin sie sich umdreht und mir in meine Augen schaut. Es fühlt sich an als würde sie mir gradewegs in meine dunkle Seele schauen, weshalb Ich mich augenblicklich unwohl fühle, so als würde ich völlig entblößt vor ihr stehen. Dieses Gefühl hatte ich noch nie zuvor, nicht mal bei ihr, weshalb mein Körper auch mit Anspannung und einer Gänsehaut reagiert. „Hallo?" antwortet sie schüchtern und klingt verwirrt. Wahrscheinlich wundert sie sich darüber, einfach angesprochen zu werden, wenn sie mitten in einer Gruppe von weiteren ihres Alters steht. Ein amüsiertes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich bemerke wie sich nun alle Blicke auf mich richten, auch die ihrer Freunde, doch beachte ich diese nicht. „Ich bin Logan, tut mir leid dich so zu überrumpeln, aber ich habe dich von Weitem gesehen und wollte dich einfach kennen lernen", teile ich ihr mit und merke an ihren Augen, welche kurz von mir ablassen, dass Jason nun ebenfalls bei mir steht. „Ich... Ich bin Alison. Ist schon okay."

Auch wenn diese Situation völlig absurd ist und dies normalerweise nicht meine Art ist, reizt es mich. Niemals würde ich einfach so eine fremde ansprechen, oder mich für sie interessieren „Mit wem bist du hier?", frage ich Alison, hoffe innerlich, dass sie nicht mit ihrem Freund hier ist. Eher, dass sie keinen hat, denn dies würde nur Ärger bedeuten, vor allem bei dem Gefühl, welches sich in mir entwickelt hat, als ich sie gesehen habe und welches ich noch nicht deuten kann. „Ich bin mit mein -" will sie gerade antworten, als ein Junge auf uns zukommt. „Sie ist mit mir hier", sagt er mit einem höhnischen Grinsen und ich bemerke wie meine zuvor noch gute Laune, schlechter wird. Sofort legt Jason eine Hand auf meine Schulter, um mich zu beruhigen. „Ist er dein Freund?", lächle ich sie freundlich an, um nicht den Eindruck zu verschaffen, dass ich nichts Gutes bedeute, auch wenn dies der Fall ist. Vor allem aber würde ich diesem Jungen das Grinsen nur zu gern aus dem Gesicht reißen. Sichtlich verärgert schaut auch sie ihn an „Nein, er ist nur ein Mitschüler. Ich bin mit meiner Schule hier", teilt sie mir mit und wie als wären diese Worte ein Segen für mich, fühlt es sich an, als würde eine Last von meinen Schultern fallen. Sie sind nur Freunde. Sofort entspanne ich mich wieder und nicke daraufhin Jason zu, um ihm zu signalisieren, dass er uns allein lassen kann. „Alison, darf ich dich auf ein Getränk einladen?"

Bevor sie antworten kann, löst sich ein Mädchen aus der Gruppe und läuft auf uns zu, flüstert ihr etwas ins Ohr. Dank meiner Übernatürlichen Fähigkeiten kann ich jedes einzelne Wort verstehen - „Alison, weißt du wer da vor dir steht? Das ist Logan Black. Der Logan Black!" Ich muss mir mein Grinsen verkneifen. Alison mustert mich mit ihren waldgrünen Augen von oben bis unten, bis sie realisiert, dass ihre Freundin recht hat. Sie hatte mich zuvor allem Anschein nach, wirklich nicht erkannt. „Tut mir leid, aber ich bin hier, um mit meinen Freunden einen schönen letzten Schultag zu genießen und Spaß zu haben", lächelt sie freundlich, bevor sie sich umdreht und fort geht. Mich sprachlos einfach stehen lässt. Auch ihr Mitschüler folgt ihr und Jason kommt zurück zu mir, da er merkt, dass ich schon wieder wütend werde. Niemals zuvor hat es auch nur eine Person gewagt mich einfach stehen zu lassen, aber ich weiß, früher oder später habe ich die Gelegenheit sie näher kennen zu lernen. Dadurch, dass ich jetzt ihren Namen kenne und weiß, dass sie mit ihrer Schule hier ist, wird Jason herausfinden können wer sie ist. Es werden nicht viele Schulen heute hier sein und eine Alison in der Abschlussklasse haben. „Sie heißt Alison und ist Senior einer High School, mit der sie heute hier ist. Für mehr Infos hatte ich keine Zeit. Ihre Freunde haben gestört", teile ich ihm mit und sofort antwortet er mir „Ich werde alles über sie rausfinden, keine Sorge Logan."

„Hoff ichfür dich", knurre ich ihn an. Auch wenn er nichts für ihre Reaktion kann, lasseich meine Wut an ihm aus. Wir beide sind wie Boxsäcke für den anderen, währendich ihm mit seiner Wut helfe, hilft er mir mit meiner, denn auch wenn ich seinBoss bin, sind wir beste Freunde. Seufzend laufe ich zum Helikopter zurück. Alisongeht mir jetzt schon nicht mehr aus dem Kopf, ihre schönen waldgrünen Augen undihre langen dunkelblonden Haare. Sie ist einfach perfekt. Und ich begehre siejetzt schon.