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Logan

Ben war nun auch weg. Mein Vater verschloss sich uns gegenüber endgültig und wurde aggressiv. Aggressiver als wir es alle von Anfang an schon waren. Mit 22 fing ich an zu trainieren, denn ich wollte mich wehren können und kämpfen können. Kämpfen gegen solche, die mir meinen großen Bruder nahmen, genauso wie mein Vater solch eine Rache wollte. Er baute sich zu damaligen Zeiten eine Armee auf, heute ist es eine Mafia und ich bin der Boss. Vor 200 Jahren hat mein Vater seine Aufgabe abgelegt und dachte, es wäre an der Zeit sie an mich weiter zu geben. Seine Aufgabe war es Ben zu rächen und Michael das Leben zur Hölle zu machen. Doch jetzt ist dieser Mistkerl zurück und ich muss es meinem Vater sagen.

Michael war damals jünger als mein Vater und einer der schlimmsten Männer der Stadt. Er nahm keine Rücksicht. Weder auf Frauen, Alte noch auf Kinder. Mit seinem Pferd ritt er einfach durch volle Marktplätze und seinen Hund ließ er aus Spaß Leute zu Tode hetzen. Er liebte es Schwert Kämpfe zu provozieren oder schlachtete andere einfach ab. Er war einfach nur ekelhaft und dieses eiskalte und böse hält bis heute in ihm an. Ohne jegliche Vorwarnung und ohne einen Grund ritt er damals auf unseren Hof, ließ seinen Hund auf unsere Tiere los und Ben der alle Tiere liebte bemerkte es als erster. Er lief raus und ein Streit entfachte, der durch einen toten enden sollte. Michael stieg von seinem Pferd und ging auf Ben los, der seinen Hund mit einer Mistgabel versuchte von den Tieren fern zu halten. Noch bevor ich bei ihm sein konnte hörte ich einen panischen Schrei. Er kam von meiner Mutter. Ich sah sie nur von hinten, wie sie zu Boden sank und schrie. Michael hatte Ben sein Schwert feige von hinten ins Herz gerammt. Als meine Mutter Ben sah, wie er leblos zu Boden fiel sprang Michael auf sein Pferd, rief seinen Hund und ritt weg. Mein Vater kam als letzter zu uns, er sah Ben leblos auf dem Boden liegen und meine Mutter Blut verschmiert über ihm hocken und ließ einen Wütenden Brüll los.

So hatte ich ihn noch nie gesehen, es war, als würde er innerlich sterben, aber äußerlich verdammt sein. Verdammt dazu mit der Qual zu leben das zwei seiner drei Kinder tot waren. Die Erinnerungen an damals schmerzen bis heute noch. Meine Mutter lebt zwar täglich ihr Leben weiter und lässt sich nichts anmerken, aber an den Todestagen meiner Geschwister geht sie jedes Jahr in die Kirche und trauert. Gräber der beiden existieren nicht mehr, denn dort wo sie bestattet wurden, hatten wir ein Holzkreuz aufgestellt. Wenn wir bei ihnen sein wollen gehen wir in die Wälder, welche um unser Grundstück herum sind. Irgendwo zwischen all den Bäumen wurden vor mehr als 600 Jahren all unsere Vorfahren bestattet und wir dachten uns, sie sollten die Chance haben diese kennen zu lernen. Wenn irgendwann einer von uns stirbt, haben wir uns versprochen von den Überlebenden auch im Wald bestattet zu werden. Wenigstens im Tod soll die ganze Familie die Chance haben zusammen zu sein.

Vater und ich schweigen uns nun seit einer gefühlten Ewigkeit an. In echt sind es vielleicht fünf Minuten. Vorsichtig unterbreche ich das Schweigen „Dad, Ich werde Ben ein für alle Mal rächen", schweigend schaut Vater mich an. „Michael ist wieder in der Stadt. Ich werde nicht ruhen, bevor er brennt" füge ich vorsichtig hinzu. Ich zucke zusammen, denn mit einem Ruck wirft mein Vater das Glas ins Feuer, wo es zerspringt und der Alkohol das Feuer auflodern lässt. „Und wenn es das letzte ist was ich tue, ich werde dir helfen. 600 Lebens Jahre von diesem Kerl sind 600 zu viel. Ich hätte ihn schon damals töten sollen, noch bevor er unsterblich wurde" knurrt er und geht aus dem Zimmer, lässt mich mit einem Grinsen auf den Lippen zurück. Mein Vater wird endlich wieder mit mir zusammenarbeiten. Schnell trinke ich den letzten Schluck Scotch und verlasse daraufhin ebenfalls das Zimmer, um zurück nach drüben zu gehen. Noch immer sitzen Jason, Harry und Ryan im Esszimmer und reden, doch als ich das Zimmer betrete werden alle Augenblicklich still „Ich habe eine neue Aufgabe für euch" sage ich lediglich und werde von den dreien fragend angeschaut. „Es gibt da jemanden der schon viel zu lange lebt" mein Grinsen schleicht sich erneut in mein Gesicht und ebenfalls in die von Jason, Ryan und Harry. Hellhörig schauen sie mich an, scheinen auf weitere Informationen zu warten, doch scheinen sie von sich aus zu verstehen, um wen es geht. Michael lauf weg. Lauf weg so schnell du kannst, wenn dir dein ewiges Leben lieb ist.

Mit einem Grinsen auf den Lippen gehe ich nach oben in mein Zimmer. Endlich ist es soweit. Stephen und Logan Black arbeiten wieder zusammen. Die gefährlichsten Mafiabosse aller Zeiten jagen denselben Mann und werden diesen auch bekommen. Den Gefallen von einem schnellen Tod werde ich ihm ganz bestimmt nicht tun, dafür hat er mir zu viel genommen. Er hat nicht nur meine Familie zerstört und uns Ben genommen. Sondern hat mir auch Daisy genommen.

 Sondern hat mir auch Daisy genommen

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Wenn, dann Für ImmerWhere stories live. Discover now