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Logan

Sie ist zurück und es besteht kein Zweifel daran, dass sie mich immer noch liebt. Schließlich hat sie es selbst zugegeben. Der Kuss und ihre Berührungen sind etwas, auf das ich schon sehnsüchtig gewartet habe, weshalb ich umso mehr jede einzelne Sekunde mit ihr genieße. Erst nach einer Weile lösen wir uns wieder voneinander und sie sieht mich an. Ein kleines Lächeln liegt auf ihren Lippen und ihr Blick wirkt so warm und ehrlich, dass mir klar wird, dass es Zeit ist, ihr von meinem wahren Ich zu erzählen. „Alison ich muss dir noch etwas erzählen", sage ich leise, woraufhin sie mich fragend ansieht. Ihre grünen kullerrunden Augen glänzen und Fuck, wie sehr ich sie liebe wird mir immer wieder aufs Neue klar. Umso wichtiger ist es, ihr endlich die Wahrheit zu sagen. „Ich bin nicht so wie du denkst."

„Wieso das?", hakt sie nach und macht ihre Verwirrung deutlich. „Alison du kennst doch bestimmt Filme, Serien oder Geschichten, die von mystischen Wesen erzählen, oder?" Sie nickt. „Meinst du sowas wie Hexen, Werwölfe und Vampire?", fragt sie. Nun bin ich es, der nick. „Ja genau und was ist, wenn ich dir sage, dass all diese Geschichten wahr sind?" Ich lasse sie nicht aus den Augen, deshalb entgeht mir auch nicht, wie sich ihre Stirn leicht runzelt. „Logan was redest du?" Wie zu erwarten weiß sie nicht, wovon ich spreche. Um ihr einen Beweis zu liefern stehe ich auf und halte ihr meine Hand hin, um ihr ebenfalls auf zu helfen. Sie ergreift sie und lässt sich hoch helfen, woraufhin ich sie zum Spiegel führe und uns so platziere, dass ich hinter ihr stehe und sie unsere Gesichter sehen kann. „Schau in den Spiegel und beobachte mich. Genauer gesagt, meine Augen", sage ich leise. Sie nickt und sieht mich durch den Spiegel hinweg an, beobachtet mich dabei wie ich ihre Haare zur Seite streiche, sodass ihr Hal frei liegt und diesen daraufhin beginne zu küssen. Ich merke wie sie scharf die Luft einatmet und mich genau mustert, als ich an ihrer Halsschlagader innehalte und mich auf ihr Blut und ihren Duft konzentriere. Ich höre ihren Herzschlag und wie das Blut durch ihre Venen rauscht, wodurch unweigerlich meine Vampirzähne hervortreten und meine Augen sich rot verfärben. Durch den Spiegel sehe ich ihr in meinem natürlichen Zustand in die Augen und mit großen Augen betrachtet sie uns. Sie hat die Luft angehalten und ich rechne damit, dass sie jeden Moment die Flucht ergreift, stattdessen dreht sie sich langsam um und betrachtet mich genauer. „Was bist du?", fragt sie leise und fährt mit ihrem Finger die geschwollenen Adern unter meinen Augen nach. „Ein Vampir", beantworte ich ihre Frage ebenso leise und senke meinen Blick. Innerlich stelle ich mich bereits darauf ein, dass sie geht und die Tatsache ihres Schweigens macht es mir nicht sonderlich einfach ruhig zu bleiben.

Jedoch geschieht nichts von alldem. Sie läuft nicht ängstlich weg, oder hasst mich für das was ich bin, stattdessen küsst sie mich plötzlich innig. Ich seufze, als mich alle Gefühle überrumpeln und es sich anfühlt, als würde ein Feuerwerk in mir explodieren, denn dieses Gefühl von ihren Lippen auf meinen ist unbeschreiblich. Meine Hände platziere ich auf ihren Hüften, um sie so nah an mir zu halten. Auch wenn ich weiß, dass sie mich nicht allein lassen wird, kann ich so trotzdem noch kontrollieren, dass sie nicht weit kommt. Nur für den Fall natürlich.



Alison

„Ein Vampir", antwortet er auf meine Frage und all die Fragen in meinem Kopf scheinen plötzlich eine Antwort zu haben. Er ist ein Vampir. Vampire existieren und deshalb hat er mich allein gelassen. Aus Angst, er könnte mich verletzen.

Ich habe bisher nur in Büchern und Filmen von ihnen gehört, aber dass sie wirklich existieren hätte ich nie geglaubt. Bis jetzt. Denn jetzt, wo ich weiß, dass der Mann, in den ich mich verliebt habe, einer ist, erscheint mir der Gedanke an die Existenz von mystischen Wesen gar nicht mehr so absurd.

Erneut hat Logan seinen Blick in Richtung Boden gesenkt, was dazu führt, dass ich leicht genervt die Lippen kräusle. Ich schätze er hat damit gerechnet, dass ich Angst vor ihm bekomme, oder ihn abstoßend finde, jedoch ist genau das Gegenteil eingetroffen. Sein Wesen fasziniert mich und ich finde sein wahres Ich wunderschön, geheimnisvoll und unfassbar verführerisch. Noch verführerischer als ohnehin schon.

Vorsichtig fahre ich die Adern unter seinen Augen nach. Es fühlt sich komisch an, denn ich spüre ganz genau wie das Blut durch die Adern fließt und die dünne Haut darüber erhitzt. Meine Neugierde begeistert mich schließlich so sehr, dass mir ein Gedanke durch den Kopf schießt. Trotz dem, was er war liebe ich ihn und diese Tatsache verstärkt meine Gefühle für ihn sogar noch, da er so etwas ganz Besonderes ist. Mir ist es bereits egal gewesen, dass er ein Mafiaboss ist und jetzt ist es mir egal, dass er ein Vampir ist. Es ändert nichts an meiner Liebe für ihn und genau deshalb kann ich nicht anders, als ihn zu küssen. Schwer atmend lösen wir uns erst nach einer Weile wieder voneinander und als ich ihm in die Augen sehe, haben sie wieder sein natürliches, menschliches blau angenommen und strahlen mich an. Ich kann die Hoffnung dank dem, was passiert ist, förmlich von seinem Gesicht ablesen, weshalb ich ihn anlächle. „Mir macht es nichts aus, dass du ein Vampir bist. Ich hätte zwar nicht geglaubt, dass es sie gibt, aber jetzt... hast du mich wohl vom Gegenteil überzeugt", lache ich. Er grinst mich an. „Ich habe erst gedacht du würdest mich jetzt hassen, nachdem du ja jetzt weißt was ich bin", sagt er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Sofort schüttle ich den Kopf. „Nein im Gegenteil, das macht dich noch attraktiver und geheimnisvoller." Ich drücke ihm einen schnellen Kuss auf den Mund, bevor ich ihn wieder ansehe. „Bringst du mich nachhause?"

„Liebend gern." Er greift nach meiner Hand und verschränkt unsere Finger ineinander, woraufhin wir gemeinsam nach draußen zu seinem Auto gehen. Wie immer hält Logan mir die Türe zu seinem Wagen auf und lächelt mich an. Vollkommen übermüdet und glücklich, endlich die Wahrheit zu wissen, lasse ich mich auf den Beifahrersitz von Logans Auto fallen. Er hat mir sein größtes Geheimnis anvertraut und mir somit bewiesen, dass nicht nur ich ihm zu 100% vertraue, sondern auch er mir.

Nach der kurzen Fahrt nachhause steigen wir beide aus und Logan begleitet mich noch bis zur Haustüre. Dort zieht er mich in seine Arme und sieht mich grinsend an. Trotz meiner hohen Schuhe, die mir höllische Fußschmerzen bereiten, ist er immer noch um ein einiges größer als ich und muss zu mir herabsehen. „Darf ich dir noch etwas sagen?", fragt er lächelnd. Ich grinse. „Alles."

„Du siehst in diesem Kleid unfassbar sexy aus Alison, aber ich finde solch ein tiefer Anblick sollte ab heute nur noch mir gewährt sein", er grinst mich frech an. Lachend schlage ich ihm als Antwort auf die Brust und tue mir dabei selbst weh, weshalb ich schluchzend meine Hand halte. „Sag mal trägst du einen Panzer?", frage ich ihn und schüttle meine Hand in der Hoffnung so den Schmerz mildern zu können. Er lacht und gibt mir einen Kuss. „Nein, das sind alles Muskeln."

„Angeber", murre ich und verdrehe die Augen, was ihn wieder lachen lässt. „Gute Nacht Ms. Matthews", sagt er und gibt mir noch einen Kuss. „Gute Nacht Mr. Black", grinse ich ihn an und löse mich von ihm, um in meiner Tasche nach dem Haustürschlüssel zu suchen. Als ich ihn gefunden habe sehe ich Logan noch einmal kurz an und bekomme einen Kuss auf die Stirn, bevor er zum Auto geht und wartet, bis ich im Haus bin. Lächelnd lehne ich mich drinnen mit dem Rücken gegen die Tür und denke an den Abend und all seine Ereignisse zurück. Ich kann seine Berührungen noch so lebhaft auf mir spüren, als würde er mich wirklich berühren, weshalb ich mit einem dämlichen Grinsen im Gesicht nach oben gehe. Bevor ich in mein Zimmer verschwinde schaue ich jedoch noch kurz nach, ob Sarah zuhause ist und finde sie schlafend in ihrem Bett vor. Rasch und ohne mich abzuschminken ziehe ich mich um und falle regelrecht vor Müdigkeit in mein Bett, jedoch noch immer mit dem Grinsen im Gesicht, welches Logan mir beschert. Es dauert nicht lange, bis ich schließlich einschlafe und von Logan träume. 

 

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Wenn, dann Für ImmerWhere stories live. Discover now