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Vielleicht kann nicht jeder lieben.

LauraChouette

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Logan

Bereits seit drei Tagen ist Alison spurlos verschwunden und verdammt noch Mal ich bin kurz davor durchzudrehen! Wir haben weder eine Spur, die uns zu Michael führen könnte, noch wissen wir, ob er überhaupt noch in den USA ist. In der Zeit, in der wir nach Alison gesucht haben, hätte er längst das Land verlassen kommen. Wohlbemerkt unerkannt, da wir die Suche nach ihr priorisiert haben.

Seit ihrem Verschwinden habe ich kein Auge zugetan und dementsprechend müde bin ich mittlerweile. Jeder und alles reizt mich und um meinen Frust abzulassen geht ein Dekostück nach dem Nächsten zu Bruch. Dadurch, dass Jason meine Eltern kontaktiert hat, hat sich meine Mutter bereits für heute angekündigt, während mein Vater mit Harry, Zayn und sechs weiteren unserer Männer unterwegs ist, um nach Michael und seinem Versteck zu suchen.

Das Klopfen an meiner Bürotüre lässt mich aufsehen gerade als Beth den Raum betritt. „Sir Ihre Mutter ist da", teilt sie mir mit. Statt etwas zu sagen nicke ich lediglich und Beth verlässt daraufhin mein Büro, nur damit kurz drauf meine Mutter herein kommen kann.

Besorgt mustert sie mich, als sie die Türe hinter sich schließt und den Raum durchquert. Mir gegenüber setzt sie ich in einen der Sessel und überschlägt die Beine. „Schatz du siehst schrecklich aus. Wie lange bist du schon wach?", spricht sie ihre Gedanken schließlich aus, was mich seufzen lässt. Mit meinen Handflächen fahre ich mir kurz durch mein Gesicht und reibe meine Augen. „Seit 3 Tagen."

Als ich die Hände wieder runter nehme und sie ansehe, betrachtet sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Kaum merklich schüttelt sie den Kopf. „Logan du musst schlafen. Wir werden sie finden", sagt sie.

Das haben sie damals bei Daisy auch gesagt...

Ich schnaube wütend und stehe ruckartig auf. Meinen Schreibtisch habe ich schnell umrundet, sodass ich unmittelbar vor meiner Mutter zum Stehen kommen. Da sie mich kennt und weiß, dass ich so nur reagiere, wenn ich sauer bin, steht auch sie auf. Mit gestrafften Schultern sieht sie mir in die Augen, als ich zu sprechen beginne. „Ach ja? So wie wir damals Daisy bei diesem Irren gefunden haben? Zerfetzt?!", brülle ich. Damals waren das alles auch nur leere Versprechen und im Endeffekt konnten wir Daisy nicht vor ihm retten. Alle haben Michael unterschätzt und den Ernst der Lage nicht verstanden und genau dies war der Fehler. Denn das Ergebnis war eine tote Daisy.

Statt darauf zu warten, was meine Mutter dazu zu sagen hat, stürme ich aus dem Büro und durchquere mein Appartement bis zu den Treppen, nur um dann hoch ins Schlafzimmer und schließlich ins Ankleidezimmer zu gehen. Beths Blick, welchen sie mir auf meinem Weg aus der Küche zugeworfen hat, ist mir dabei nicht entgangen und auch nicht, dass meine Mutter mir bis in den Wohnbereich gefolgt ist. Als mein Blick auf Alisons Kleider fällt, welchesich neben meinen in diesem Ankleidezimmer befinden, ist die Idee des umziehens schnell vergessen. Stattdessen wird sie von Kummer überschattet.

Vorsichtig berühre ich den weichen Stoff ihrer Wollpullover und merke, dass meine Wangen feucht sind. Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit weine ich.

Rasch trockne ich meine Tränen und setze mich auf die Hockerbank in der Mitte des Raums. Mein Blick, der zuvor noch auf die Kleidung gerichtet war, schweift ab und ich sehe alles nur noch verschwommen. Einige Male muss ich blinzeln, bis ich realisiere, dass ich erneut weine. Seufzend vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen und stütze mich auf meinen Beinen ab. „Fuck!", entkommt es meinen Lippen. „Fuck! Fuck! Fuck!" Länger halte ich es ohne sie nicht mehr aus.

Wenn, dann Für ImmerWhere stories live. Discover now