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Abgeschminkt und umgezogen binde ich mir meine Haare zu einem Dutt.
Ich schaue in den Spiegel meines Zimmers:
Meine Augen glänzen vom Alkohol, meine Lippen ist noch etwas vom Longlasting-Lippenstift gerötet.
Ich trage meine Batman-shorts und ein schlichtes graues Top.
Barfüßig tappse ich durch den dunklen Flur, um zur Küche zu gelangen. Dort angekommen öffne ich den Kühlschrank und sofort erhellt ein grelles Licht den Raum.
Müde blicke ich in die große Leere hinein. 
Ich schließe die Tür und alles wird wieder dunkel.
Plötzlich ertönt ein leises 'Ping'. Das Ping des Aufzugs.
Dicht gefolgt von zwei tiefen Stimmen, die immer lauter werden.
Schamesröte zeichnet sich auf meinen Wangen ab.
"...Dann Schlaf gut. Ich hol mir noch einen Absacker."
Fuck.
Natürlich muss das passieren.
Bucky kommt in die Küche und schaltet das Licht ein.
Für einen kurzen Moment bin ich blind.
Ich blinzle die bunten Punkte in meinem Blickfeld weg und stehe einen Schritt von Bucky entfernt.
Er ist überrascht mich hier zu sehen. Seine Wangen sind gerötet und sein Blick glasig. Nachdem er sich wieder gefasst hat, geht er ohne Worte an mir vorbei an den Kühlschrank.
Er sieht hinein und ignoriert mich vollkommen.
Ich atme tief aus und bemerke erst jetzt, dass ich die Luft angehalten habe.
Niedergeschlagen setze mich in Bewegung.
Ich weiß auch nicht, was ich erwartet habe. Trotzdem fühlt es sich scheiße an.
"Wo gehst du denn hin?"
Wie vom Blitz getroffen, bleibe ich stehen.
Als ich mich zu ihm drehe, schlägt mein Herz schneller.
Da steht er, mit zwei Bier in der Hand und einem sexy Grinsen im Gesicht.
"Ähm...", völlig perplex stehe ich da und ringe um Worte.
"Was, verschlägts dir etwa die Sprache? Und ich dachte, wir trinken noch einmal auf das zarte Mädchen."
Und da ist sie wieder.
Ich spüre, wie meine Wangen sich erhitzen.
Er bemerkt es sofort und sein Lächeln wird breiter.
Gekonnt öffnet er die Flaschen und reicht mir eins.
"Du hast Shay ganz schön die Tour vermasselt, weißt du das?"
Ich stoße mit ihm an und frage:"Wer ist Shay?"
Zwischen zwei Schlücken erklärt er mir, dass die Barkeeperin damit gemeint ist.
"Und dabei hat sie mir einen Shot ausgegeben."
"Deswegen warst du also so drauf."
Ich verschlucke mich an dem Bier.
Als ich mich wieder fange, zupfe ich verlegen an meinem Top rum.
"Ich wollte euch nur beweisen, dass ich kein kleines Kind bin."
"Oh, das ist dir gelungen. Das Outfit und das ganze Tralala sah ja ganz gut an dir aus, aber so gefällst du mir immernoch am besten."
Und wie es Gott will, verschlucke ich mich wieder.
Außer Atem stelle ich mein Bier weg.
Bucky steht immer noch neben mir, ich spüre wie es ihm gefällt, dass er mich aus der Fassung bringen kann.

Stille Wasser sind tiefWhere stories live. Discover now