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Hermine's Sicht:

Als ich Hogwarts betrat, fühlte ich mich plötzlich wieder wie in meinem ersten Schuljahr. Trotz der Schlacht, sah die Schule wie neu aus. Als die Schüler die große Halle betraten, saßen alle Lehrer und Lehrerinnen bereits an dem langen Tisch, hinter dem Pult. Viele vertraute Gesichter sah man wieder; Flitwick, Mcgonagall, Slughorn, Sprout und Hagrid, der wieder Pflege magischer Geschöpfe unterrichten wird. Allerdings sah man auch neue Gesichter: einen sehr jungen Mann mit kurzen, dunkelblonden Haaren und eine junge Frau. Sie hatte braune Haare, welche sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Ich musste zugeben, dass beide nicht schlecht aussahen, und ein Blick auf die anderen Tische verriet mir, dass nicht nur ich so dachte. Viele Mädchen tuschelten, stießen sich gegenseitig an und zeigten auf den jungen Lehrer, während einige Jungs sich grinsend, mit dem Blick zu der jungen Lehrerin, zunickten. Mcgonagall unterbrach das Getuschel und machte die typische Ansage. Dass die Drittklässler nur mit Erlaubnis der Eltern nach Hogsmeade gehen dürfen; dass der verbotene Wald Tabu war, etc.

Es fühlte sich gut an, wieder in Hogwarts mit seinen Freunden zu essen. Als ich fertig war, verabschiedete ich mich erstmal von Harry und Ron »Ich gehe schonmal. Falls ihr mich sucht, ich bin-«
»-in der Bibliothek. Wo sonst?«, beendete Harry meinen Satz lachend. »Genau. Bis dann!«, sagte ich grinsend und verlies die große Halle. Ich sah niemanden, der mit mir aus der Halle gegangen war. Deshalb wunderte ich mich umso mehr, als ich plötzlich einen starken Griff um mein Handgelenk spürte. Ich drehte mich erschrocken um und blickte in sturmgraue Augen: Malfoy. »Hast du jemandem davon erzählt?«, fragte er mich wütend und verstärkte seinen Griff. »Wenn du das im Zug meinst; nein, habe ich nicht! Und wenn du mich jetzt bitte loslassen würdest!«, presste ich hervor, doch er glaubte mir nicht. Malfoy zog mich ruckartig in eine Besenkammer, stellte vorher aber sicher, dass uns niemand sah. »Was soll das, Malfoy?!«, zischte ich wütend. »Ich vertraue dir einfach nicht, Granger!«, flüsterte er und sah mir tief in die Augen. Dieses Grau... Irgendwie gefiel es mir. Ich gab mir mental eine Ohrfeige für meine Gedanken. »Ich sage die Wahrheit! Und wenn du mich entschuldigen würdest, mir ist es hier zu eng!« Ich wollte hinausgehen. Weg von diesem mysteriösen, jungen Mann, doch er zog mich wieder zurück. »Versprich mir aber, dass du es weiterhin für dich behältst, verstanden?«
»Wieso sollte ich es jemandem erzählen? Außerdem...was ist mit dir? Du kannst es genauso gut jemandem erzählt haben. Jemandem, der Kontakt zu ganz Hogwarts hat.« Ich war stolz auf meine selbstbewusste Stimme, die ich in solchen Momenten normalerweise verlor. »Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Das würde meinen Ruf zerstören.«, sagte er empört und verschränkte die Arme. Ach? Seinen Ruf mit Frauen zu spielen und sie zu behandeln, als wären die Objekte? Dass ich nicht lache! Das würde seinen Ruf doch nur verstärken! »Also, hast du verstanden?«, fragte er mich bedrohlich und trat gefährlich nah an mich heran, doch ich gab nicht nach. »Wenn du jetzt dieses eine Wort nicht aussprechen kannst, wird es dir wohl oder übel wieder wie im Zug ergehen. Das willst du doch nicht. Oder, Hermine?« Meine Knie wurden weich von seiner verführerischen stimme. »Nein...«, murmelte ich nun leider weniger selbstsicher. »Dann sag' das Wort!«, zischte er und stützte seine Arme neben meinem Kopf, an der kalten Wand ab. Ein Teil in mir schrie, dass ich dieses Wort sagen sollte, doch ein anderer Teil, und ich wusste nicht wie mächtig dieser Teil war, verlangte nach ihm. Nach Malfoy. Ich rechnete damit, dass er mir wieder immer näher kam, doch diesmal war es anders. Intensiver. Malfoy fuhr mit seiner rechten Hand meine Kurven entlang, bis zu meinem Po. Meine Augen weiteten sich, als er meinen Hals küsste. Plötzlich spürte ich so ein seltsames ziehen in meinem Unterleib. Ich versuchte seine Hand von meinem Hinterteil zu entfernen, doch er war zu stark. Wieso? Wieso sagte ich nicht einfach nur dieses eine Wort? War ich so stur? Oder lag es nicht nur daran? »Hast du jetzt verstanden?«, hauchte Malfoy verführerisch. Kein Wort verlies meinen Mund, was mich wahnsinnig machte. Plötzlich landete seine linke Hand an meinen Brüsten. »Okay ich habe verstanden!«, sagte ich und er entfernte sich sofort von mir. »Braves Mädchen.«, sagte er, streichelte mein Haar und verlies dann, ohne ein weiteres wort, die Besenkammer. Bevor er jedoch die Tür schloss, drehte er sich nochmal zu mir um. »Ach übrigens, achte darauf, dass dich keiner sieht. Du hast da nämlich einen Knutschfleck.« und mit diesem Satz schloss er die Tür. Was war da gerade bloß in mich gefahren? Und was war dieses merkwürdige ziehen in meinem Unterleib? In Gedanken versunken ging ich zur Bibliothek und achtete darauf, dass niemand meinen Hals sah. Wenn das so weitergehen sollte, würde ich noch mein erstes Mal mit meinem Feind erleben. Und Lust hatte ich darauf nicht gerade. Doch egal wie sehr ich versuchte, mich davon abzulenken, ich konnte mir nichts vormachen: ich war total scharf auf Draco Malfoy.

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