blind trust {jikook}

four•jm

Nach der Schule würde ich wie immer von meinem Vater abgeholt, ich stieg in seinen schwarzen Range Rover und schnallte mich an. Ich liebte dieses Auto, ich wünschte ich könnte es weiter bewundern.

"Na, wie war die Schule", fragte er mich, als er losfuhr.
"Ganz okay, wir haben einen Praktikanten, der soll uns helfen", meinte ich und nickte bestätigend.
Jungkook hat sich diesen Praktikumsplatz sicher nicht freiwillig ausgesucht.

"Oh, ist er nett?", wollte er wissen und ich nickte nur als Antwort.
Auch wenn er mich umgerannt hatte, war er nett, er entschuldigte sich, war höflich und achtete auf eine passende Wortwahl, viele Verletzte es, wenn man nicht darauf achtete, wie man etwas ausdrückte.

Daheim angekommen führte mein Dad mich ins Haus, wo ich auch gleich von meiner Mutter empfangen wurde. Auch ihr erzählte ich über meinen Tag und aß dann gemeinsam mit Ihnen. Ich liebte meine Familie, Sie unterstützen mich in allem und waren immer für mich da.

Als ich endlich in mein Zimmer konnte, welches, fast wie unser ganzes Haus mittlerweile, blinden gerecht eingerichtet war, zog ich mich erstmal um.
Oft war ich mir nicht sicher, welche Kombinationen ich trug, nur am fühlen des Stoffes, könnte ich rausfinden, welches meiner Kleidungsstücke es war.
Zum Glück hatte ich meine Freunde, oft ging ich mit ihnen shoppen, Sie erklärten mir genau, wie ein Shirt oder eine Hose aussah, damit ich es wiederkennen konnte.

Mit meinem Handy legte ich mich in mein Bett und ließ mir meine Nachrichten Vorspielen, es war praktisch eine Sprachausgabe zu haben.
Taehyung, einer meiner besten Freunde, wollte vorbei kommen, wozu ich natürlich nicht nein sagte.

"Hey Jiminie, was geht?", fragte Taehyung fröhlich, als er in mein Zimmer getrampelt kam, ich hab ihn schon vom Gang aus gehört.
Sofort setzte ich mich in meinem Bett auf drehte meinen Kopf lächelnd zu ihm.
"Hey~, nicht viel", begrüßte ich meinen besten Freund, der sich gleich danach auf mein Bett fallen ließ, was ich an einem starken Wackeln merkte.

"Ich hab es endlich getan", seufzte er zufrieden und verwirrte mich somit.
"Was hast du getan?", fragte ich mach und er lachte leise.
"Na es Yoongi gesagt, ihm gesagt was ich fühle", erklärte er und ich bekam große Augen.
Taehyung stand schon gefühlte Ewigkeiten auf unseren gemeinsamen Freund, doch hatte sich nie getraut ihm etwas zu sagen.

"Und, wie hat er reagiert?", wollte ich gespannt wissen und lächelte breit. Seiner guten Laune nach zu urteilen, hat er sicher nicht schlecht reagiert.
"Er hat mich einfach zu sich gezogen, mich geküsst und gesagt solange ich ihm nicht auf die Nerven gehe, er mich gerne dated", lachte Taehyung und ich stieg mit ein, typisch Yoongi.

Wir unterhielten uns noch gefühlt den ganzen Nachmittag, bis Taehyung nach Hause musste und ich mich für den nächsten Tag vorbereitete.
Nach dem duschen legte ich mich ins Bett und hörte ein wenig Musik, manchmal machte es mich traurig, die neuen Musikvideos meiner Lieblingsband nicht sehen zu können, doch meine Freunde gaben mir detaillierte Beschreibungen, also konnte ich es mir wenigstens ein bisschen vorstellen.

Wie jeden Morgen wurde ich zur Schule gebracht und ging mit meinem Blindenstock zu meinem ersten Klassenzimmer. Natürlich konnten wir alle es nicht verhindern, das wir uns anrempelten, doch solange ich nicht wie gestern total umgerannt wurde, war es okay.

Im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich auf meinen Platz und packte mein Zeug aus. Zwar verstand ich mich mit meiner Klasse, doch wirklich Freunde hatte ich nicht, was dazu führte, das ich oft alleine saß.

"Guten morgen Jimin", hörte ich Jungkooks Stimme und wie sich Schritte mir näherten.
"Guten morgen", lächelte ich leicht, drehte aber meinen Kopf nicht zu ihm, er war mir zu fremd, bei meinen Freunden machte es mir nichts aus.
"Darf ich mich vielleicht zu dir setzen, das Klassenzimmer ist ziemlich klein und ich dachte vielleicht stört es dich nicht", fragte er und nach kurzem Zögern nickte ich.
"Klar, setz dich."

~
Das Kapitel ist wieder von KINTSUKIRIOI 💕