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Jungkook warf meine Gefühle durcheinander, waren wir nur Freunde? Oder empfand ich mehr für ihn, ich konnte es nicht einschätzen.
Jedenfalls war ich jedes Mal glücklich, sobald ich ihn sah, weswegen ich jeden Morgen vor der Schule auf ihn wartete.

"Guten Morgen, kleiner", begrüßte Jungkook mich und zog mich in seine Arme, weshalb ich mich erschreckte.
Musste er sich immer so anschleichen?
"Guten Morgen", erwiderte ich und legte meine Arme um ihn, auch wenn ich in einer Hand, meinen Blindenstock hielt.

Jungkook roch so gut, auch nachdem er neulich bei mir war, roch mein Bett noch Stunden nachdem er gegangen war nach ihm und ich genoss den Geruch.
"Lass uns rein", holte er mich aus meinen Gedanken, nahm einfach meine Hand, was er sonst nie tat und ging mit mir los.

Mit vermutlich roten Wangen richtete ich mein Gesicht gegen den Boden und lief neben ihm her.
"Machen wir heute Nachmittag wieder was?", fragte er mich und sofort nickte ich.
"Klar, gerne", lächelte ich und ging mit Jungkook in unser erstes Klassenzimmer.

Zum Glück konnte niemand außer Junkook sehen, das meine Wangen glühten und er weiter meine Hand hielt.
"Was möchtest du machen?", fragte ich, nachdem wir uns setzen und ich mein Zeug auspackte.
"Ich richte mich nach dir", lachte er leise, was mich auch lächeln ließ und ich mich zu ihm drehte.

"Mh, wie wäre es, wenn wir an einen See gehen? Wir müssen ja nicht Baden", meinte ich und zuckte mit den Schultern.
Ich freute mich auf den Sommer, auch wenn es mein erster Sommer blind sein würde.
"Klar", sagte Jungkook zu und ich schrieb meinem Vater, das er mich heute nicht abholen brauchte.

Im Unterricht half Jungkook immer wieder meinen Klassenkameraden, sie tauten alle auf und vertrauten Jungkook. Den Mädchen gefiel seine Art besonders gut, ich musste mich tatsächlich zurückhalten nicht eifersüchtig zu werden, zumal wir nicht einmal zusammen waren und ich kein Recht dazu hatte.
Ich wusste ja nicht mal, ob er überhaupt Jungs mochte.

Nach der Schule, hing ich mich bei Jungkook ein und zusammen gingen wir aus der Schule.
Mitlerweile fühlte ich mich wirklich sicher bei ihm, fast schon so wie bei Tae, nur auf eine andere Weise.
"Lass uns da Eis essen, okay?", schlug Jungkook vor und sofort nickte ich, Eis war immer gut, das letzte mal hatten wir auch eins gemeinsam gegessen.

Er führte mich zu einem See, an dem wir uns einfach ins Gras setzten und die Sonne genossen.
"Wollen wir rein? Mit den Füßen nur?", fragte  Jungkook, woraufhin ich nickte, mir meine Schuhe und Socken auszog und meine Hose hochkrempelte.
Jungkook nahm meine Hände und zog mich hoch, ich hielt mich an ihm fest und gemeinsam gingen wir zum Wasser, welches sich frisch um unsere Beine schlang.

Ich fühlte die Steine unter meinen Füßen, etwas Angst auszurutschen oder in etwas reinzutreten hatte ich ja schon, doch ich vertraute Jungkook, er würde mich halten.
"Du Hyung, kann ich dich was fragen?", wollte Jungkook wissen, was mich nicken ließ, ich hoffte nur, es war keine Frage über meine Erblindung.

"Magst du eigentlich Jungs", fragte er unsicher und sofort schoss mir das Blut in die Wangen und ich wurde nervös.
Er würde mich nicht dafür verurteilen, oder? Nein, so jemand war Jungkook nicht.
"Ähm ja, ja ich mag Jungs", antwortete ich und war in dem Moment echt froh, ihn nicht sehen zu müssen.

"Ich mag dich Hyung", sagte er nach kurzer Stille, klang etwas unsicher, doch erleichtert.
Überrascht wendete ich mein Gesicht zu ihm, er mochte mich?
"Also, ich mag dich wirklich gerne Hyung und es ist okay, wenn du mich nicht so magst, ich wollte nur, das du es weißt", murmelte er viel zu schnell, sodass ich Schwierigkeiten hatte, ihn überhaupt zu verstehen.

Doch seine Worte zauberten ein Lächeln auf meine Lippen.
"Ich mag dich doch auch Jungkook", meinte ich sanft und rückte näher an ihn.

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Das Kapitel ist wieder von KINTSUKIRIOI 💓

blind trust {jikook}Where stories live. Discover now