6. Eine neue Seite

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(Adrien/Cat Noir)

Den ganzen Tag hatte ich mir den Kopf darüber zerbrochen, ob Marinette den Glücksbringer rein zufällig dort verloren hatte, oder ob es tatsächlich Ladybug war, die ihn fallen hat lassen. Ist Marinette Ladybug? Nein, das konnte nicht sein. Marinette ist doch... sie ist doch einfach nur Marinette. Nur Marinette!
Oder ist sie es doch? Ist sie meine Ladybug? Ich schüttelte den Kopf.

Ich musste an all die Momente denken, die ich mit ihr als Cat Noir verbringen durfte. Wie wir gemeinsam die Akumas gefangen und als Team zusammen gearbeitet hatten, wie wundervoll sie ist und wie oft sie mich angelächelt hat. Mir fiel auch wieder unser geplatztes Date ein... zu dem Ladybug nicht gekommen war. An dem Abend war ich bei Marinette... Mich überkam ein Gefühl, dass mir Gänsehaut bereitete. Ich ließ mich auf meine Couch fallen. Als ich genauer darüber nachdachte, bemerkte ich, dass Marinette doch an diesem Tag nachsitzen musste. Könnte das Zufall sein?!

Ich presste meine Hände gegen die Stirn. Was sollte das bedeuten? Ich bin so verwirrt!

Ich muss ihr den Glücksbringer zurückgeben. Nur wie?

Sollte sie es bemerkt haben, dass sie den Glücksbringer zu dem Zeitpunkt ihrer Verwandlung verloren hat, kann ich ihn ihr nicht als Adrien zurück bringen. So könnte auch sie herausfinden wer Cat Noir ist. Und gebe ich ihn ihr als Cat Noir zurück, weiß sie, dass ich ihr Geheimnis kenne. Ladybug wäre sicherlich enttäuscht. Ihr ist es so wichtig, dass unsere Identitäten geheim bleiben. Und Ihr zu Liebe schütze ich sie.

Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Vielleicht hat ihn Marinette bei einem Spaziergang verloren und das auch noch rein zufällig an diesem Ort. Doch da war dieses Geräusch...

Ich sollte am Besten auf Nummer sicher gehen.  Aber wie könnte ich ihr den Glücksbringer wieder geben?

Ich dachte lange nach und kam schließlich auf die Idee ihn Marinette einfach auf den Balkon zu legen. Vielleicht denkt sie dann, sie hätte ihn dort vergessen... 

Ich schlich mich bei Einbruch der Nacht aus dem Haus, und landete bei Marinettes Dachterrasse. Unbeabsichtigt wurde ich Zeuge eines Gesprächs, dass ich lieber nicht hören hätte sollen. Es war Marinette, welche verzweifelt nach ihrem Glücksbringer suchte. 
„... vielleicht habe ich ihn irgendwo liegen gelassen und finde ihn morgen wieder. Aber, ich habe den Glücksbringer normalerweise immer in der Tasche und gebe ihn nie raus, deswegen lässt mir das ja auch keine Ruhe."

Mit wem sprach Marinette da? Plötzlich wurde es still... Ich legte schnell den Glücksbringer unauffällig auf den Boden und wollte gerade wegspringen, als...

„Was wenn er mir heute aus der Tasche geflogen ist, als Cat Noir mir nach laufen wollte... Tikki oh nein! Das wär eine Katastrophe!"

Mir lief es eiskalt über den Rücken. CAT NIOR?! ... wollte ihr nach laufen?! Mir stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Alles um mich herum fing an sich zu drehen. Marinette... ist... Ladybug! Ich hielt mich am Tisch fest. Sie musste Ladybug sein! Ich hatte Marinette heute nicht gesehen und ich bin ihr schon gar nicht nach gelaufen... Aber, ich hätte nie gedacht, dass es nun wirklich so ist... 

„Nun komm schon Marinette. Denk doch nicht so negativ!" 

Jemand war bei ihr! Jemand der ihr Geheimnis kannte... Tikki! War es ihr Kwami?

Ich musste fort von hier. 

Vor lauter Aufregung stolperte ich und stoß mit meinem Fuß gegen einen Blumentopf. Der Krach hatte das Gespräch von Marinette unterbrochen. Ich hörte wie ihre Schritte näher kamen. Schnell versteckte ich mich beim Kamin des Nachbarhauses. 
Das war knapp. 

Zum Glück hatte ich in dem Moment eine Taube aufgeschreckt. Sie flog bei Marinettes Balkon vorbei und lies sie glauben, die Taube hätte den Krach verursacht.

Schließlich hörte ich Marinette rufen...

„Mein Glücksbringer! Juhuuuu! Ich hab ihn doch nicht verloren!" 
„Siehst du Marinette! Ich hab doch gesagt du wirst ihn wieder finden."

„Du hattest Recht Tikki. Vermutlich ist er mir heute beim Hausaufgaben machen runtergefallen. Wie Dumm von mir! Und ich dachte schon ans Schlimmste..."

Ich schaute hinter dem Kamin hervor und sah, wie sie den Glücksbringer an sich presste. Von ihrer Position aus konnte sie mich nicht sehen, aber ich sah sie genau. Ihre Augen strahlten, als sie den Glücksbringer wieder fand. Sie schien glücklich zu sein. Der Glücksbringer musste ihr viel bedeuten... Dann ging sie wieder in ihr Zimmer und ich war allein.

Mein Plan hat funktioniert. Sie hat nichts bemerkt. Trotzdem... So hatte ich es mir nicht vorgestellt. Ich hätte mir auch nie gedacht, dass ich so ihr Geheimnis erfahren würde...
Ich wusste nun wer Ladybug war... Wer meine  M'Lady war...
Ich saß auf dem Dach, sah zum Himmel und versuchte das gerade Erlebte zu verdauen.     

     

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