So wie du bist

8. Gefühle

(Adrien)

Nachdem die Schule aus war und ich von meinem Bodyguard nach Hause gefahren wurde, saß ich zu Hause in meinem Zimmer. Eigentlich hätte ich nun Klavier lernen müssen, stellte aber stattdessen meinen MP3 Player an und ließ Klaviermusik im Hintergrund laufen. Das machte ich immer, wenn ich gerade keine Zeit oder keine Lust hatte zu üben und heute war so ein Tag. Ich hatte zu viele Sachen im Kopf, um mich nun aufs Klavier spielen zu konzentrieren.
Ich konnte es noch immer nicht glauben... Ich hatte Marinette heute ganz genau beobachtet. Ich versuchte etwas an ihr zu erkennen, dass mich an Ladybug erinnert. Wie konnte ich nur so blind sein? Die ganze Zeit war sie es! Warum hatte ich es nicht erkannt? So viele Tage zerbrach ich mir den Kopf darüber wer Ladybug ist und eigentlich war sie die ganze Zeit vor mir. Vieles machte nun einen Sinn. Warum sie oft zu spät kam oder warum wir oft zur gleichen Zeit nicht in der Schule waren. Warum ich Marinette und Ladybug nie zur gleichen Zeit gesehen hatte. Es war alles so logisch. Und noch dazu hatte mich heute etwas ganz besonders beschäftigt. Kann ich Marinette genauso lieben, wie ich Ladybug liebe? Ich weiß, sie sind ein und dieselbe Person, aber ich habe Ladybug zu lieben gelernt und nicht Marinette... Andererseits mochte ich Marinette immer schon gerne. Sie ist so nett, hilfsbereit, ehrlich und mutig. Aber ich mochte sie immer nur als Freundin. Kann daraus mehr werden? Endlich weiß ich wer Ladybug ist und endlich könnte ich richtig mit ihr zusammen sein, ohne dass wir uns verstecken müssten oder gerade gegen einen von Hawk Muths Monstern kämpfen müssen.
Zudem hatte ich heute von Nino erfahren, dass Marinette unsterblich in mich, Adrien, verliebt ist. Wie konnte ich nur so dumm sein??? Als ich das hörte flatterten tausend Schmetterlinge... Nein, tausend Marienkäfer in meinem Bauch.
Ich liebe Ladybug und Ladybug liebt mich. Vielleicht nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte, aber wenn Marinette mich als Adrien liebt, dann kann sie mich auch als Cat Noir lieben und umgekehrt. Ich kann Ladybug auch als Marinette lieben. Macht sie das nicht noch schöner als zuvor. Ladybug ist nicht nur mutig, wunderschön und hilfsbereit sondern auch tollpatschig, verträumt und lustig. Marinette ist wirklich einzigartig. Wie konnte ich nur so blind sein?
Ich muss einfach zu Marinette. Ich will sie besser kennenlernen, ich will mehr Zeit mit IHR, nicht nur mit ihr als Ladybug, verbringen! Ich will, dass sie mich liebt...
Wird sie mich auch als Cat Noir lieben? Ich weiß sie ist in Adrien verliebt, doch empfindet sie auch was für Cat Noir? Was wenn sie hinter mein Geheimnis kommt und keinem von uns beiden mehr lieben kann. Wenn sie so enttäuscht ist, dass ich Cat Noir bin...
Nein, ich kann das nicht. Ich kann nicht ohne sie leben. Ich muss sie von mir überzeugen. Ich muss sie von Cat Noir überzeugen. Ich will, dass sie mich auch als Cat Noir liebt.
Plötzlich riss mich Plagg aus meinen Gedanken...
„Hey Adrien, denkst du immer noch an dieses Mädchen?" Ich hatte ihn gestern schon stundenlang von Marinette erzählt.
„Ja... Weißt du Plagg, ich liebe Ladybug. Und ich werde sie auch als Marinette lieben, aber ich weiß einfach nicht, ob sie mich und Cat Noir lieben kann. Was wenn sie enttäuscht ist, wenn sie erfährt, dass ich Cat Noir bin... Es ist einfach alles so kompliziert. Was soll ich denn tun?"
Ich war so verwirrt und in Gedanken. Ich war zu nervös um länger sitzen zu können und ging im Kreis.
„Warum macht ihr Menschen es euch selber so schwer?! Geh doch einfach als Cat Noir zu ihr und lerne sie kennen. Verbringe Zeit mit ihr und du wirst sehen, wenn sie dich besser kennt, wird sie dich auch so lieben. Schließlich kannst du in Marinettes Gegenwart wenigstens normal mit ihr reden."
Bei dem Gedanken fing ich schon an zu strahlen.
Ich drückte Plagg zu mir: „Das ist es! Das ist ein fantastischer Plan! So wird sie sich in mich verlieben! Wie kann ich dir nur dafür danken!"
„Hey, hey! Doch nicht so fest! Gib mir ein großes Stück Camembert und wir sind quitt.", keuchte Plagg.