10. Mondlicht

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(Adrien/Cat Noir) 

In den nächsten Tagen und Wochen besuchte ich Marinette immer wieder als Cat Noir. Sie erzählte mir alles über sich, was sie gerne macht, zeigte mir ihre eigenen Modeentwürfe und manchmal da saßen wir auch nur auf ihrer Dachterrasse und starrten in den Himmel. Es könnte nicht besser laufen. Auch Ladybug und ich hatten keine Probleme mehr, die zwischen uns standen. Natürlich schwärmte ich immer noch für sie und beobachtete sie nun sogar noch mehr als früher... Wie mutig, elegant und klug sie doch ist... Doch da ich nun mit ihr auch privat als Marinette viel Zeit verbrachte, war es mir egal, wenn ich nicht mehr so sehr mit ihr flirten konnte. Und ich hatte sogar das Gefühl, dass mich Ladybug so auch viel lieber mochte... Also Marinette... Nein beide...
Ich war auf Wolke sieben und ich glaube, dass Marinette mich als Cat Noir und als Adrien sehr gerne mochte.
Ich muss heute einfach wieder zu ihr. Marinette ist einfach so wundervoll... Ich bin verliebt! Ich kann an nichts anderes mehr denken. Also wartete ich wieder ab, bis es Abend wurde. Sobald die Sonne untergegangen war, machte ich mich auf den Weg.
Marinette wartete schon auf mich. Ich landete auf dem Hausdach gegenüber und starrte sie an. Sie war so wunderschön in diesem Mondlicht. Alles an ihr war perfekt. Wieso konnte ich sie nicht schon früher so sehen, wie ich sie jetzt sehe?!
Ich konnte kaum klar denken. Je länger ich sie ansah desto nervöser wurde ich und je mehr ich an sie dachte, desto mehr Schmetterlinge hatte ich im Bauch. Meine Knie wurden so weich, ich traute mich fast nicht zu ihr rüber zu springen. Doch ein scheinbar durchsichtiges Seil zog mich zu ihr, als wollte es, dass ich bei ihr bin.
Ich landete neben ihr auf den Balkon. Sie sah mich mit strahlenden Augen und einem Lächeln im Gesicht an.
„Hey Cat.", sie grinste.
Wenn... wenn das so weiter geht, dann kann ich nicht mehr...
„Hey Prinzessin. Hast du schon auf mich gewartet?", ich versuchte cool zu bleiben, war mir aber nicht sicher, ob mir das gelang.
„Äh nein... Nein, nein! Ich bin gerade erst raufgekommen.", das war gelogen. Ich wusste, dass sie schon gewartet hatte. Ich musste grinsen, aber ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen.
„Wie geht es dir?" fragte sie mich.
„Ganz gut denke ich... Bei dir geht es mir immer gut..." das letztere sagte ich nur ganz leise. So, dass sie es nicht hören konnte.
„Mir geht es auch gut...", erwiderte sie und grinste verlegen.
Heute war wieder einmal einer dieser Tage, an dem wir gar nicht viel reden mussten. Wir starrten gemeinsam auf die Straßen von Paris und ich war richtig froh darüber, denn ich hätte beim besten Willen nicht mehr viel aus mir herausgebracht. Inzwischen konnte ich nicht mehr sagen, ob sie einfach nur jedes Mal schöner wurde oder ob ich mich nur immer mehr in sie verliebte.
Nun bin ich an den Punkt gekommen, an dem ich nicht nur mit Ladybug nicht mehr normal reden konnte, sondern auch mit Marinette. Wir starrten eine Zeitlang hinunter, bis...
„Ich werde jetzt dann schlafen gehen...", sie klang schon sehr müde.
Nein... Bitte geh noch nicht. Ich will nicht schon wieder bis morgen warten... Ist die Zeit wirklich schon so schnell umgegangen? Es fühlte sich nur wie wenige Minuten an. Nein. Ich kann sie nicht gehen lassen. Ich kann nicht mehr. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Meine Knie waren inzwischen so butterweich, ich war froh, dass ich noch stehen konnte. Was sollte ich tun? Wenn man mich nun angesehen hätte, wär ich vermutlich bleich gewesen wie eine weiße Wand.
Marinette wollte sich gerade auf den Weg in ihr Zimmer machen. Jetzt oder nie...
Ich fasste all meinen Mut zusammen und nahm ihre Hand.
„Marinette... Warte." Ich schluckte.
Ich zog sie zu mir und...
Küsste sie.

Es fühlte sich so gut an. In dem Moment als sich unsere Lippen berührten schien mein Blut wie wild zu kribbeln und es breitete sich langsam über meinen ganzen Körper aus. Bis alles wie wild kribbelte. Wie, wenn man nervös und Angst zugleich hat, nur viel, viel besser. Es fühlte sich an als würden wir schweben, uns langsam drehen. Ich blendete alles um uns herum aus, fühlte sie. Fühlte ihre Wärme. Fühlte, dass sie meinen Kuss erwiderte. Ich drückte sie fester zu mir. Fühlte ihren perfekten Körper und fühlte, wie sie plötzlich mit ihrer Hand durch meine Haare fuhr. Wieder kribbelte mein ganzer Körper. Es rieselte wie ein leichter Regen bis zu meinen Zehen hinunter. Ich bekam Gänsehaut. Es war so schön mit ihr hier zu sein.

Auch wenn ich sie gerne noch weiter geküsst hätte, nahm ich schließlich meine Hände von ihrer Hüfte, legte sie an ihre Wangen und küsste sie nochmals sanft auf ihre Lippen. So gefühlvoll und sachte, es fühlte sich nur wie ein Hauch an. Trotzdem war der Kuss so liebevoll, dass es mir wieder kalt den Rücken hinunter lief. Dieser eine letzte Kuss, war so vollgepackt mit meiner Liebe, sodass uns beiden scheinbar die Luft wegblieb.
Ich öffnete die Augen und starrte sie an.
Auch sie öffnete die Augen und starrte zurück. Ich erkannte in ihrem Blick, dass sie es auch genossen hatte.
Ich streichelte ihr über das Haar, sie schloss die Augen und grinste erleichtert. Dann nahm ich sie in den Arm und umarmte sie so fest ich konnte... Alles war perfekt.    

    

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