16. Ein unschuldiger Morgen

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(Cat Noir/ Adrien)

Als ich mich am frühen Morgen nach draußen schlich, wurde es schon ein wenig hell. Der Nachthimmel hatte sich bereits vom dunklen blau ins leicht gelb-orangeliche gefärbt. Bald würde die Sonne aufgehen. Die Luft war angenehm kühl und ein paar Vögel fingen schon an zu zwitschern. Ansonsten hörte man nichts. Ganz Paris lag noch im tiefen Schlaf.

Ich sprang auf das Dach des Nachbarhauses und blieb kurz stehen. Ich atmete tief ein und aus und drehte mich nochmals um.
Ich sah auf Marinettes Balkon und dachte an die letzte Nacht... Ich hatte das Bild vor mir, wo wir uns geküsst haben und wie ich sie an die Wand drückte. Ich sah es klar vor mir. Ich dachte daran, als sie mir sagte, dass sie mich liebt. Mich und Cat Noir... Sie liebt mich...
Und ich liebe sie... Ich liebe sie so sehr...

Verträumt sah ich hinüber, in der Hoffnung ich könnte sie durch ein Fenster sehen. Doch leider gab es dieses Fenster nicht.
Es kamen weitere Bilder in mir hoch. Wie ich vor wenigen Minuten aufwachte und sie in meinen Armen lag oder wie süß und verschlafen sie aussah, als ich mich von ihr verabschiedete.
Ich wäre gerne noch ein wenig bei ihr geblieben. Gerade jetzt in der Morgendämmerung, wenn die Luft noch etwas kalt ist von der Nacht. Ich hätte sie bis zum klingeln ihres Weckers mit meiner Umarmung warm gehalten und hätte selbst ihre Wärme genießen können.
Doch ich muss nach Haus.
Niemand darf bemerken, dass ich die ganze Nacht nicht zu Hause war. Mein Vater würde mich für immer einsperren, wenn er das wüsste.
Ich warf einen letzten Blick zurück zu Marinettes Dachterrasse und sprang über die Häuser von Paris.

Ich fühlte mich wie in einer Traumwelt gefangen. Der letzte Abend. Die vielen Küsse. Die Nacht. Der schöne Morgen, so unschuldig, als wäre all das nie geschehen... Es war zu schön um wahr zu sein.
Unbemerkt sprang ich in das, noch immer offen stehende, Fenster meines Zimmers. Ich verwandelte mich und lies mich in mein Bett fallen.
„Na endlich! Du raubst mir noch meine Letzen Funken Energie! Wenn das so weiter geht, kippe ich noch um!", schimpfte Plagg, doch ich hörte ihn gar nicht richtig. Ich war immer noch mit meinen Gedanken bei ihr.
„Hey Adrien! Hörst du mich?! Du schuldest mir was!"
Ich starrte an die Decke meines Zimmers.
Wie sollte ich es nur je ohne sie aushalten...

  Wie sollte ich es nur je ohne sie aushalten

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