Kapitel 17 - ich habe mich in dich verliebt

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Nele
Mit starken Kopfschmerzen wachte ich auf und wandte meinen Blick direkt an die Decke, wo mein Wecker die Uhrzeit ran beamte. 3:28. Wieso bitteschön war ich so früh wach? Und wie beziehungsweise wo bin ich eingeschlafen? Ich überlegte kurz und dann viel mir ein, dass ich wohl während der Auslosung eingeschlafen sein muss und mich mein Bruder dann wohl auch wieder hoch getragen hat. Ich suchte nach meinem Handy, doch fand dieses nirgend. Anscheinend ist es wohl aus meiner Bauchtasche gefallen, als Florian mich getragen hat. Als ich aufstehen wollte, um in die Küche zugehen, musste ich erstmal kurz stehen bleiben, da mir extrem schwummrig war. Nachdem sich der Schwindel etwas gelegt hatte, schlich ich mich in die Küche, wo ich mir eine Kopfschmertablette raussuchte und ein Glas Wasser bereit stellte. "Was machst du da?", kam eine fragende Stimme von hinten. Ich drehte mich Rum und sah in das müde Gesicht von Lucia, der Freundin meines Bruders, mit welcher er immernoch zusammen ist. "Kopfschmerzen", murmelte ich bloß "Weshalb bist du so früh wach?", stellte ich noch schnell als Gegenfrage, eh ich die Tablette mit einem Schluck Wasser zusammen nahm. "Hab dich gehört", lachte die leicht, worauf ich sie entschuldigend ansah. "Ach nicht so schlimm", lächelte sie freundlich. "Ich sollte sowieso nochmal mit dir reden", als sie merkte, wie ich sie fragend ansah, fuhr sie direkt fort: "Dein Bruder hatte erzählt, wie du neben ihm eingeschlafen seiest, wohl sehr schlecht geträumt und teilweise im Schlaf geweint hast.. Er macht sich große Sorgen um dich..", seufzte sie leise. Ich konnte mich weder an meinem Traum, noch das ich geweint haben soll, erinnern. Leise fing ich an zu stammeln: "naja.. ich hab halt Angst einen guten Freund zu verlieren.."
"In welchem Sinne verlieren?", hackte sie nach. "In dem Sinne, dass er mehr für mich empfindet, als ich für ihn..", erklärte ich weiter und schaute dabei auf den Boden. Trotzdem merkte ich, wie sie verständnisvoll nickte und mich dann in den Arm nahm. "Hier übrigens dein Handy", sie reichte es mir und ich steckte es sofort wieder ein, "ich konnte Flo gerade so noch daran hindern, deine Nachrichten zu lesen, da er schon kurz davor war", lachte sie leicht, worauf ich mit einstimmen musste. Typisch Florian. "Na dann, gute Nacht und Schlaf gut.", lächelte sie, "ich sag deinem Bruder, dass er dich für morgen von der Schule freistellen soll", zwinkerte sie mir zu, woraufhin ich mich mit einer Umarmung bei ihr bedankte. Zusammen gingen wir dann wieder ins Obergeschoss und in die jeweiligen Zimmer. In meinem Bett angekommen, nahm ich mein Handy zur Hand und laß nun endlich meine Nachrichten. Doch als aller erstes stieß mir die Überschrift "Chemnitzer FC gegen den FC Erzgebirge Aue im DFB Pokal Achtelfinale!", ins Gesicht. Na geil, Achtelfinale gegen unsren schlimmsten Erzfeind.
Schnell überflog ich die Nachrichten im Klassenchat, welche größtenteils um Stundenausfälle oder Arbeiten handelten, genauso bei denen im Mannschaftschat meines Bruders, wo ich immernoch drin war. Dort handelte es sich wiederum ausschließlich um die Auslosung, sowie wann Training war, da es immer mindestens einer vergaß bzw nicht wusste. Als nächstes ging ich auf den Chat mit Joshi, mit dem ich immernoch regelmäßig schrieb. Er Fragte, wie es Tom geht und danach kamen bloß noch Spam Nachrichten, weshalb ich nicht antworte und ob es mir gut Gänge und alles Oke wäre. Unter einer der letzten Nachrichten stand sogar, dass wenn ich mich, bis zum nächsten Morgen nicht melde, er nach Chemnitz gefahren kommt. Schon niedlich der kleine Joshua. Ich antwortete ihm schnell, dass bei mir alles gut wäre, ich bloß sehr müde seie und es Tom ebenso gut geht. Genauso schrieb ich ihm, wie süß es doch ist, dass er sich Sorgen um mich macht. Automatisch musste ich, beim nochmal durchlesen seiner Nachrichten grinsen. Dann war da noch die Nachricht einer unbekannten Nummer, welche ich als nächstes öffnete.
"Hey Nele, hier ist Kai :) nicht wundern, ich habe deine Nummer von Tom, er hat sie mir mit den Worten, das 'wenigstens einer glücklich sein soll', gegeben. Ihm tut es wirklich schrecklich leid und er hofft, dass ihr weiterhin Freunde sein könnt. Natürlich kann er es auch verstehen, wenn du Abstand brauchst. Aber bitte verzeih ihm. Ich weiß, dass du mir nicht glauben kannst und eh nicht auf mich hörst, da ich das größte Arschloch zu dir war. Frag mich nicht warum.. aber bitte hör jetzt auf mich.. es geht schließlich um deinen Tom."
Erst, als eine Träne auf mein Display tropfte, merkte ich, wie ich angefangen hatte zu weinen. Erst jetzt merkte ich, wie wichtig mir Tom als Freund war und wie sehr Angst ich hatte, ihn zu verlieren. Ich ließ Kais Nachricht unkommentiert und öffnete den letzten Chat von Tom selber. "Hey Nele.. ich weiß, du hasst mich jetzt höchstwahrscheinlich und ich kann es auch nachvollziehen, wenn du es tust. Doch eines sollst du wissen, dass es mir schrecklich leid tut. Ich dachte nunmal, dass du mich auch liebst, da ich viele, zwar sehr indirekte aber doch schon auffallende Andeutungen gemacht habe, auf die du meistens auch eingegangen bist. In diesen über 10 Jahren, die wir uns jetzt schon kennen und wo wir den meisten Teil beste Freunde waren, hab ich mich in der letzten Zeit in dich verliebt. Deine Art, wie du lachst. Dein Humor, deine Herzlichkeit, deine Schönheit, dein Charakter. Einfach alles an dir ist perfekt und ich könnte noch Tausend was weiteres Schreiben, aber dann würde ich ja nie zum Ende kommen. Eigentlich hab ich auch nicht mit meiner Ex Schluss gemacht, weil sie fremd gegangen ist, sondern weil ich merkte, wie meine Gefühle zu dir immer stärker wurden. Ich hätte ihr nicht weiterhin Gefühle vorspielen können. Doch bei dir waren diese echt. Jedes lächeln meinerseits, jede noch so kleine Aufmerksamkeit. Ich liebe dich, aber trotzdem weiß ich, dass diese liebe auf Einseitigkeit beruht. Ich hoffe einfach, dass du mich nicht zu sehr hasst und kann es auch verstehen, wenn du jetzt erstmal Abstand brauchst. Trotzdem möchte ich, dass du weißt. Dass ich trotzdem noch dein bester Freund bin und das auch immer bleiben werde. Nur dein bester Freund. Ganz allein dein Tommy. :)"
So langsam brachen alle Bäche in mir und Tränen rollten wie ein Wasserfall über meine mittlerweile durch das weinen geröteten Wangen. Ich wollte ihm verzeihen, schließlich war er mein bester Freund. Aber trotzdem konnte ich es nicht, da ich mit dem Gefühl, dass er mehr für mich empfindet und ich ihm mit jedem weniger überlegten Wort/Wortgruppe weh damit tun könnte, nicht klar kam. Ich brauchte ihn zwar, was ich gerade in der Sommerpause und den damit verbundenen Sommerferien bemerkte, als wir ca 8 Wochen keinen Kontakt hatten, aber trotzdem war es anders. Es herrschte eine gewisse Spannung zwischen ihm und mir..
Auch auf diese Nachricht antwortete ich nix. Ich ging auf Instagram und sah einen Beitrag auf welchem ich markiert wurde. Tom. Ein Bild, wo ich und er lachend, wie 2 Volltrottel, irgendeinen scheiß machen. Darunter schrieb er nix, wirklich gar keine Bildunterschrift. Ich wusste nicht so Recht, wie ich drauf reagieren sollte und likte das Bild einfach bloß, bevor ich es Screenshottete, da ich es zuvor noch nicht kannte. Nachdem ich alle Meldungen, welche mein Handy noch anzeigte, durch gegangen war, legte ich mich kurz vor 5 Uhr wieder schlafen. Leichter als gedacht. Alle meine Gedanken kreisten um Tom und seinem Text, sowie dem Text von Kai. Ich musste erst so gegen um halb 7 eingeschlafen sein, da es schon langsam wieder hell wurde, als ich meine Augen ein letztes Mal schloss.

Vielleicht werden die Nacht noch mehr Kapitel kommen, da ich gerade richtig Lust habe zu schreiben 🙌
Ich hoffe, euch gefällt das etwas längere und schon leicht traurige Kapitel.. Tom tut mir ja schon leid.. Lasst euch überraschen, wie's weitergeht ;)

DFB Pokal - mal anders.. | Kai Havertz FanFictionWhere stories live. Discover now