Kapitel 27

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Auf dem Nachhauseweg löcherte mich Taehyung mit Fragen, doch ich winkte ab oder versuchte die Fragen mit einem Themawechsel zu umgehen.
Als meine Haustür endlich in Sicht war, seufzte ich erleichtert und verabschiedete mich schnell von Tae, bevor ich ihm die Tür vor der Nase zuknallte. Er konnte anstrengend sein, wenn er etwas wissen wollte.
Aber er war mein bester Freund und ich würde ihm alles erzählen. Bald. Aber nicht mitten auf dem Schulhof oder in aller Öffentlichkeit. Schließlich gab es immer noch Menschen, die damit nicht umgehen konnten. Wie Taehyung leider schmerzlich erfahren musste.

Ich brachte mein Zeug in mein Zimmer und schmiss mich aufs Bett.
Wie sollte ich es nur am besten anstellen, mit Jungkook zu reden? Ich machte mir Sorgen. Es konnte so vieles schiefgehen. Natürlich hatte ich gestern mit Suga ein paar mögliche Szenerien durchgesprochen, aber in der Wirklichkeit konnte alles anders sein.
Ich musste noch ein letztes Mal mit jemandem darüber reden, bevor ich die Sache wirklich durchzog. Also schrieb ich ihn an.

CHIMCHIM:
Ich bin nervös

Er antwortete sofort. Wie immer.

SUGA:
Du schaffst das schon

CHIMCHIM:
Aber ist das wirklich eine gute Idee?

SUGA:
Natürlich
Du möchtest doch alles klären, oder nicht?

CHIMCHIM:
Aber was, wenn er mir gar nicht die Tür aufmacht und mich einfach ignoriert?

SUGA:
Für den Rest seines Lebens?
Irgendwann muss er mit dir reden

CHIMCHIM:
Oder wenn er mir den Grund nicht nennen möchte?

SUGA:
Warum sollte er es getan haben, wenn er nicht dazu steht?

CHIMCHIM:
Oder was ist, wenn er wirklich so homophob ist und ich dann nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte?

SUGA:
Er ist deine bester Freund, du kennst ihn am besten.
Glaubst du wirklich, dass das der Grund für sein Verhalten ist?

CHIMCHIM:
Nein eigentlich nicht...
Es wäre nicht seine Art.

SUGA:
Dann muss etwas anderes dahinter stecken

CHIMCHIM:
Ja.
Und genau das möchte ich rausfinden...

SUGA:
Genau

CHIMCHIM:
Danke, dass du mir noch einmal  Mut gemacht hast  :)
Ohne dich würde ich es vielleicht nie erfahren...

SUGA:
Kein Problem
Dafür sind Freunde ja da ;)

Mit einem Lächeln legte ich mein Handy weg. Ich wusste, dass er mir helfen konnte. Er hat mich noch einmal daran erinnert, warum ich das tun musste. Für Taehyung, für Jungkook und für unsere Freundschaft.

Keine zwei Stunden später stand ich auch schon vor seiner Tür. Nervös tippelte ich mit einem Fuß auf dem Boden herum und wischte meine Hände an der Hose ab.
Bevor ich es mir anders überlegen konnte, nahm ich all meinen Mut zusammen, holte tief Luft und drückte mit zitternder Hand auf die Klingel.
Jetzt gab es kein zurück mehr.
Doch einige Minuten verstrichen und ich überlegte schon , ob ich nicht doch lieber wieder gehen sollte, als sich plötzlich die Tür öffnete und ein irritierter Jungkook vor mir stand.
„Hey Kookie."

𝔹𝕖𝕘𝕚𝕟 ♡ 𝚢𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗Where stories live. Discover now