Kapitel 32: Alles beim Alten

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Mila's Perspektive:

„Simon, ich wollte sie nicht verletzten! Ich war es auch nicht!“, versuchte Niall ihm zu erklären.

„Er-er-er...wa-ar es ni-nich-t“, stotterte ich, während ich immer noch weinend auf dem Boden lag. Mittlerweile tropfte das Blut auf meinen Zimmerboden.

„Du musst ihn nicht in Schutz holen! Ich weiß, was er von dir wollte“, 'tröstete' Simon mich weiter.

„Ich hab nicht“

„Niall, geh verdammt! GEH!“, schrie Simon wieder. Und diesmal ging er wirklich.

„Nein, Niall!“, rief ich noch, aber er hörte es nichtmehr. Er war schon weg.

„Ich weiß, Mila. Der ersten großen Liebe verzeiht man alles...aber das...“

„Er..war. Er ist.“

„Sh, du bist jetzt geschockt und verwirrt. Erstmal verbinde ich deine Wunden, das sieht ja schlimm aus.“

„Nein! Lass mich nicht allein!“, weinte ich wieder stärker.

Simon nahm mich in den Arm und strich mir über den Rücken. Wahrscheinlich war sein Oberteil nun voller Blut, aber das störte ihn nicht. Es gab mir das Gefühl, dass alles egal wäre, Hauptsache mir geht’s gut. Er war wie ich mir immer einen Vater gewünscht hatte.

„Simon, was schreist du mitten in der Nacht durch's Haus? Und wo ist Niall? Was ist mit Mila passiert?“, platzte Lauren plötzlich in mein Zimmer.

„Gut, dass du kommst, bring mir mal bitte den Verbandskasten. Schnell.“

Dann verschwand Lauren wieder.

„Er-er-war e-es wirk-wirkll-llich nicht!“, schluchzte ich.

„Sonst war aber niemand bei dir. Du musst ihn nicht in Schutz nehmen. Und falls du Angst wegen der Band hast. Ich kann berufliches und privates sehr gut trennen.“

Lauren kam nun mit dem Verbandskasten wieder und während Simon meine Wunden verband erzählte er Lauren alles, was passiert war – aus seiner Sicht. Und je öfter ich noch sagte, dass Niall es nicht war, desto öfter redete Simon mir ein, dass ich ihn nur beschützen wollte, aber keine Angst haben sollte. Eine gute Sache hatte das Ganze: Simon würde unter keinen Umständen zulassen, dass jemand mich verletzt. Wie war ich nur in diese wunderbare Welt gekommen. Ich konnte ihm alles sagen. Ihm und auch Lauren. Ich war angekommen.

Simon trug mich zurück ins Bett und deckte mich zu. Lauren verabschiedete sich schonmal und ging zurück ins Bett, nachdem sie mir noch einen Beruhigungstee gemacht hatte.

„Simon, kannst...du bitte hierbleiben? Ich...will nicht alleine sein...“

Er nickte und legte sich zu mir. Er nahm mich in den Arm und hielt mich einfach nur fest.

„Ist es das? Beschützt du Niall, weil du Angst hast, alleine zu sein?“

„Simon, ich schwöre dir Niall hat nichts gemacht. Ich werde dir erzählen, was passiert ist, obwohl du mir wahrscheinlich sowieso nicht glaubst.“

„Ich glaube dir alles.“

Also erzählte ich es ihm. Ich wusste nicht, wie lange ich erzählte, aber es kam mir vor, wie eine Ewigkeit. Ich erzählte von dem ersten Tag an, als ich meinen Vater das erste Mal wiedersah, bis hin zu dem, was gerade passiert war.

„Du kannst die Jungs fragen, bei manchen Dingen waren sie dabei. Zum Beispiel beim Gläserrücken oder als du nicht da warst...oder gerade...wenn du mir nicht glaubst, ich habe Beweise.“

„Mila, du musst zugeben, dass es ziemlich schwer ist, das zu glauben.“

„Wieso sollte ich dich anlügen? Und wieso sollte Niall mir wehtun?“

„Ich weiß es nicht.“

„Ich hab ihn wirklich gerne. Und er würde mir nie etwas tun.“

„Weißt du, ich habe viele Kontakte. Wenn du dich bereit dazu fühlst, könnten wir mal zu einem Psychiater gehen...“

„Ich bilde mir das nicht ein! Ich bin klar im Kopf! Ich bin nicht verrückt!“

„Ganz ruhig. Das war nur ein Vorschlag. Und jetzt schlaf, ich bleibe hier.“

„Bis ich wieder aufwache?“

Er nickte und lächelte mich an, bevor er das Licht ausknipste. Zu meinem Überraschen hatte ich diese Nacht nichtmehr geträumt. Und als ich wieder aufwachte, lag ich immer noch in Simons Armen. Aber er hatte einen Zettel auf dem Bauch liegen. Und diese Schrift kannte ich nur zu gut. Und es war nicht Simons Schrift...

Halte dich von ihm fern oder ich komme wieder. Ich bring dich um.

„Simon! Wach auf! Bitte!“, ich rüttelte an ihm und er schlug die Augen auf. Sofort hielt ich ihm den Zettel unter die Nase. Das erste richtige Beweisstück. Und nun glaubte er mir. Er glaubte mir und er glaubte Niall.

„Ich kann nichtmehr“, weinte ich in seine Brust.

„Ich lasse dich niemals mehr unbeaufsichtigt.“

An diesem Tag fuhr Simon sofort zu Niall, um sich zu entschuldigen. Ich fuhr nicht mir. Dieser Brief. Ich konnte einfach nichtmehr. Und niemand, wirklich niemand konnte mir helfen. Er war ja schon tot...

 Ein paar Tage vergingen, wir hatte Ferien. Niall war ich bis jetzt aus dem Weg gegangen. Simon hatte ihm alles erzählt, was er wissen musste, ich konnte nicht mit ihm reden. Er rief jeden Tag mehrmals an, ob auf meinem Handy oder per Telefon. Lauren erzählte ihm immer eine andere Ausrede. Ich hatte Angst, obwohl ich ihn schrecklich vermisste. Doch die Angst war viel viel größer. Als gerade wieder mein Handy klingelte und ich wegdrücken wollte, war es gar nicht Niall sondern Nathan. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, zu ihnen zu kommen und ein paar DVD's zu gucken. Naja, es würde mich auf andere Gedanken bringen, also willigte ich ein. Simon bestand darauf, mich zu ihnen hinzufahren und auch später wieder abzuholen, er war wirklich sehr besorgt. Er gab mir Pfefferspray mit und so eine Art Mini-Sirene, damit ich sozusagen 'um Hilfe rufen' könnte. Er verstand einfach nicht, dass es nichts bringen würde.

Vielen, vielen Dank für die vielen Kommis im letzten Chapi :)

Bitte kommentiert auch hier wieder, ich liebe es Rückmeldung zu bekommen xx

Love is my Enemy - Niall Horan  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt