3. Türchen

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*Ronald Weasley x Hermine Granger*

"Bist du dir sicher? Es könnte so viel schief gehen.", zweifelte Ron. "Ach Quatsch. Was soll da bitte schief gehen?", entgegnete Hermine sofort.
Ron zuckte mit den Schultern und ließ sich auf sein Bett fallen. "Ich weiß auch nicht, aber ich war bisher noch nie-"
"Es ist nur eine Geburtstagsfeier, Ron. Bei Muggeln ist die im Prinzip nicht anders als bei Zauberern."
"Aber-"
"Also langsam glaube ich echt, du hast Angst.", provozierte Hermine und tigerte im Raum auf und ab.
"Was? Ich hab doch keine Angst!", stritt Ron sofort ab. "Es ist nur...was ist, wenn jemand bemerkt, dass ich...kein Muggel oder noch viel schlimmer: dass ich gar nicht dein Freund bin?"
"Ron.", seufzte Hermine und setzte sich zu ihm aufs Bett. "Es ist nur ein Kaffee zum Geburtstag meiner Mutter, wo ein paar Verwandte eingeladen sind. Du musst dich einfach nur ein wenig zurückhalten, mit dem was du sagst und gut ist."
Ron sah sie immer noch skeptisch an, aber auf Hermines bittenden Blick hin gab er schließlich nach.
"Na gut. Ich geb mein bestes."
Hermine strahlte und fiel ihm um den Hals. "Danke, danke, danke!"

*

"Hermine! Mensch, bist du groß geworden. Lass dich drücken." Hermine wurde von ihrer Grandma in eine herzliche Umarmung gezogen.
"Und dieser junge Mann muss dann dein Freund sein."
"Ich bin Ronald Weasley, Ma'am.", stellte er sich vor und fand sich in ihren Armen wieder.
Als nächste kam Hermines Tante durch die Tür. Sie gab Hermine die Hand und lächelte freundlich. "Schön dich Mal wieder zu sehen, Hermine."
"Freut mich auch."
So wurden alle Gäste mit den üblichen höflichen Flokseln begrüßt und an den Kaffeetisch verfrachtet.
Hermine freute sich insgeheim auf den Moment, wenn alles vorbei war. Ihr war keinesfalls der neugierige Blick von ihrer Grandma entgangen. Und die Tatsache, dass Hermines einzige Cousine auch anwesend war und zu allem Überfluss noch ihren Freund dabei hatte, verstärkte diesen Wunsch nur noch mehr.
"Wie läuft es bei dir auf dem College, Mary?", fragte Hermines Mum höflich und schnitt den Kuchen auf. Hermines Cousine Mary setzte ihren freundlichen Blick auf und begann überschwänglich zu erzählen, wie gut doch alles lief.
Nach ihrem kleinen Vortrag sah sie Hermine herausfordernd an. Hermine verdrehte jedoch nur genervt die Augen. Ganz sicher wollte sie hier keinen Machtkampf starten. Mary wusste ganz genau, dass Hermine nicht aufs College ging. Seit Hermine elf war und den Brief von Hogwarts bekommen hatte, hatte sich ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Davor waren sie und Mary ein Herz und eine Seele. Doch seit sie nach Hogwarts ging und Mary regelmäßig erzählt hatte, sie würde ein Internat in Schottland besuchen, lebten sie sich außeinander. Mehr als das. Mary brach jeglichen Kontakt zu ihr ab und begann ihr perfektes Leben mit perfekten Noten und einem perfekten Freund. Nicht dass Hermine schlechte Noten hätte - im Gegenteil. Sie war in Hogwarts immer Jahrgangsbeste gewesen. Es war eher die Tatsache, dass Mary normal war und Hermine wohl weit davon entfernt. Mary war auch der Grund, warum Ron nun als Hermines Freund hinhalten musste. Hermine konnte die höhnischen Blicke von Mary nicht mehr ertragen, ebenso wie die neugierigen Fragen von ihrer Grandma oder ihrer Tante. Warum sie Ron gefragt hatte, dass er ihren festen Freund spielt? Hermine redete sich damit heraus, dass es mit Harry mehr als komisch gewesen wäre. Er war ja immerhin ihr bester Freund und Ron... Ron war einfach...irgendwie mehr als nur ein bester Freund. Sie wollte es nicht zugeben, aber tief in ihrem inneren wusste sie, dass sie für Ron mehr empfand als für einen normalen Freund.
Hermine würde jetzt einfach gar nichts sagen und nicht auf die Provokation eingehen. Sie würde ihre Klappe halten und ganz ruhig den Kuchen-
"Ron wurde zum Officer bei der Polizei befördert."
Trotz ihren Vorsätzen, konnte sie sich nicht zurückhalten.
Nun spürte sie alle Blicke auf sich. Ihre Eltern und Ron starrten sie ungläubig an.
Hermine sah Marys Augenbrauen unter ihrem Pony verschwinden.
"Officer?", fragte ihre Grandma interessiert.
Gezwungenermaßen nickte Hermine. Sie hätte sich selbst in den Arsch beißen können für ihr verdammtes unüberlegtes Mundwerk.
Nun wurde Ron neugierig angestarrt, der wohl am liebsten im Boden versunken wäre.
Er räusperte sich. "Ähm...ja genau." Hermine überlegte hecktisch, wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen sollten, aber ihr viel beim besten Willen nichts ein.
"Und wie bist du zu der Idee gekommen, Officer zu werden? Ich meine, das ist schon ein sehr anspruchsvoller Job, oder nicht?", fragte Mary, offensichtlich genervt, dass Hermine einen Freund mit einem so guten Job abbekommen hatte.
Hermine begegnete Rons verzweifeltem Blick. Der Arme wusste noch nichtmal, was denn ein Officer war.
"Naja...ich wollte schon immer ähm Officer werden.", brachte er heraus.
"Ron hat schon immer Leute beschützen wollen.", half Hermine ihm und hoffte, dass Ron checkte, dass dieser Beruf nicht so weit von einem Auror entfernt war. "Er hat seinen Job so gut gemacht, da wurde er befördert.", sponn sie weiter.
Niemand am Tisch schien ihr wirklich Glauben zu schenken, außer ihrer Grandma. Diese strahlte Ron an. "Glückwunsch! Da hat Hermine aber jemanden erfolgreiches an ihrer Seite!" Sie warf Hermine einen bedeutungsvollen Blick zu.
Hermines Dad räsuperte sich. "Noch Kuchen, Mary?"
Hermien stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte. Das war knapp.
Sie sah Ron an, der ihr in die braunen Augen dah. Auch er sah erleichtert aus. Hermine sah ihn entschuldigend an. Ron griff unter dem Tisch sanft nach ihrer Hand und lächelte sie an, wie um 'Schon okay' zu sagen.

*

Endlich war es soweit. Die Gäste hatten sich auf den Heimweg gemacht. Hermine und Ron saßen in Hermines altem Zimmer nebeneinander auf dem Bett.
"Es tut mir so leid.", sagte Hermine leise. "Das war eine blöde Idee. Ich hätte wissen müssen, dass ich nicht meine Klappe halten kann, wenn Mary mich provoziert." Sie ließ den Kopf hängen.
"Hey.", sagte Ron und legte seine Hand sanft auf ihre Schulter. "Alles halb so schlimm."
"Arrgh. Ich bin so dumm! Was hab ich mir nur dabei gedacht?", wütend auf sich selbst sprang Hermine auf. "Und du musstest das Ganze jetzt ertragen. Es tut mir so leid." Sie raufte sich die Haare. "Ich kann verstehen, wenn du jetzt gehen und mir nie wieder bei irgendwas helfen willst."
Ron ging langsam auf sie zu. "Hermine.", begann er leise und strich ihr ein Haar aus dem Gesicht. "Es ist okay. Jeder macht Mal Fehler. Und ich will jetzt nicht gehen und ich will dir auch nicht nie mehr bei etwas helfen. Ich helfe dir sogar sehr gerne, denn meistens bist es nämlich du, die mir hilft."
Hermine sah ihn verwundert an.
"Und jetzt hör mir ganz genau zu, Hermine.", fuhr er fort. "Du bist nicht dumm. Du bist die letzte Person auf dieser Welt, von der ich sagen würde, sie sei dumm. Also mach dich bitte nicht selbst klein."
Auf Hermines Gesicht breitete sich ein kleines Lächeln aus und ihre Augen begannen zu Funkeln.
Ron schluckte. "Und..ich.." Er räusperte sich. "Mir hat es gefallen, als dein fester Freund betitelt zu werden. Weißt du, Hermine...ich..ich hab mich in dich verliebt."
Er sah ihr unsicher in die Augen.
Hermine lächelte. "Ronald Weasley.", flüsterte sie und trat einen Schritt auf ihn zu. "Genau deshalb habe ich dich auch um diesen Gefallen gebeten. Denn die Vorstellung, dich an meiner Seite zu haben, ist so schön. Ich habe mich auch in dich verliebt."
Dann legte sie ihre Arme um seinen Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen.
Kurz blickte sie ihm in die Augen, ehe Hermine sie schloss und ihre Lippen gefühlvoll auf seine legte.

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