4. Türchen

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*Draco Malfoy x Astoria Greengrass*


"Draco."
Die schwache Stimme seiner Frau riss ihn aus dem Schlaf.
"Astoria? Alles in Ordnung?" Müde richtete er sich im Dunkel des Zimmers auf.
"Ich...mir ist schlecht." Besorgt sah Draco sie an. "Musst du ins Bad? Oder brauchst du sonst irgendetwas?"
Astoria sah ihn schwach an. "Nein, mir geht es wirklich richtig schlecht."
In Draco wuchs die Panik. "Du meinst, es hat sich verschlimmert?"
Sie nickte.
"Komm, ich bringe dich ins St.Mungos." Er stand hektisch auf, zog sich schnell an und half Astoria aus dem Bett. Doch diese musste sich, sobald sie stand, übergeben.
Draco hielt sie fest, sodass sie nicht umkippte und strich ihr beruhigend über den Rücken. Plötzlich brach seine Frau in Tränen aus. "Es tut so weh.", schluchtste sie leise.
"Astoria...shh...ganz ruhig.", murmelte Draco sanft und nahm sie in den Arm. "Ich bringe dich jetzt ins Krankenhaus, okay?" Astoria nickte schwach. Draco ließ das Erbrochene verschwinden und gab seiner Frau einen Mantel zum Überziehen. Dann apparierten die beiden.

Zwar war dies mehr als unangenehm für Astoria, doch es war der schnellste Weg. Dort angekommen kam sofort ein Heiler auf sie zu.
Sie erklärten ihm die Situation und Astoria wurde in ein Krankenzimmer gebracht. Ein Heiler kam herein und untersuchte sie schweigend. Draco ließ die Hand seiner Frau keine Sekunde los.
Nach einer Weile, in der Astoria immer blasser geworden war, sprach der Heiler endlich. "Es tut mir leid, Mrs Malfoy, aber Ihre Werte haben sich verschlechtert und Ihre Krankheit hat sich somit ins negative entwickelt. Wir müssen Sie in den zweiten Stock bringen, fürchte ich."
Astoria nickte, die Stimme der sonst so starken Frau war nur noch ein leises Flüstern.
Der Heiler sah nun zu Draco. "Ich muss Sie bitten, zu gehen oder im Besucherbereich zu warten. Ihre Frau muss nun gründlich untersucht und behandelt werden. Sie werden benachrichtigt, sobald Sie sie besuchen können."
Draco nickte schwach. Etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Er küsste seine Frau liebevoll auf die Stirn und drückte ihre Hand. "Wir sehen uns bald wieder, Astoria. Es wird alles gut.", flüsterte er.
Astoria lächelte leicht. "Danke, Draco."
Der Heiler schwang seinen Zauberstab und Astoria würde schwebend aus dem Zimmer befördert. Draco sah ihr wehleidig hinterher. Er fühlte ein seltsames stechen im Bauch, dass nichts gutes verheißen konnte.

*

Wie? Wie sollte er es seinem Sohn beibringen? Draco raufte sich die Haare. Scorpius war ein starker Mensch, wie seine Mutter. Was war, wenn Astoria... wenn sie nicht geheilt werden konnte? Scorpius würde vor allem innerlich zerfallen und in ein tiefes Loch fallen. Draco gleich mit ihm. Astoria würde zwei leere Hüllen zurücklassen. Und doch wusste Draco tief im Inneren, dass es keinen Ausweg gab. Es gab keine Heilung.

Als er endlich die Kraft aufgebracht hatte, Scorpius den Brief mit den schlechten Nachrichten nach Hogwarts zu schicken, lehnte Draco schließlich auf dem Fenstersims.
Scorpius hatte immerhin noch seinen einzigen Freund Albus an seiner Seite, der ihm hoffentlich half, diese Nachricht zu verarbeiten, doch er, Draco, war allein.
Es waren nun zwei Tage vergangen, seit er Astoria ins Krankenhaus gebracht hatte.
Draco hatte noch keine Nachricht bekommen und so langsam machte er sich wirklich Sorgen. Seit Astoria diese Krankheit hatte, war sie nicht mehr die Person, die sie davor gewesen war.

Flashback

"Hallo, hübscher Mann." Die junge Frau vor ihm hatte eine sanfte Stimme und wunderschöne dunkelbraune Augen, die klar leuchteten.
Ihre braunen Haare waren hochgesteckt und sie trug ein elegantes Kleid, welches ihre Kuven gekonnt zur Geltung setzte. Draco wusste, wer die Schönheit war. Astoria Greengras.
Sie war die Tochter einer Freundin der Familie und daher auch zum 50. Geburtstag von Dracos Mutter eingeladen. Narzissa feierte in Form eines eleganten, traditionellen Ballabends. Draco hatte nicht wirklich Lust darauf gehabt, da er genau wusste, dass Narzissa insgeheim hoffte, er würde seine Zukünftige treffen.
Vielleicht würde sie Ruhe geben, wenn er mit einem Mädchen getanzt hatte. Deshalb lächelte er Astoria charmant an und fragte sie nach einem Tanz, den sie nur zu gerne annahm.

Es blieb jedoch nicht bei dem einen Tanz und so saßen sie vier Tänze später lachen an einem der Tische und tranken zusammen. Draco hatte zu seiner Verwunderung festgestellt, dass sie sich gar nicht mal so unähnlich waren, wie er gedacht hatte.

Auch noch Wochen später hatten sie Kontakt und bald traute sich Draco auch, sie nach einem Date zu fragen.

Flashback Ende

*

Hastig warf sich Draco seinen Mantel über und verließ Malfoy Manor.
Der Brief vom St. Mungos war eingetroffen. Astoria durfte wieder nach Hause.

Sobald er im Krankenhaus angekommen war, stürmte Draco am Infoschalter vorbei in den zweiten Stock. Erst dort fiel ihm auf, dass er gar nicht wusste, wo Astoias Zimmer war. Mit zum Zerreißen angespannten Nerven tigerte Draco den Flur entlang und lugte in die kleinen Fenster der Türen.
Zum Glück kam ein Heiler aus dem hintersten Zimmer und Draco musste sich stark zusammen reißen, sich nicht auf ihn zu stürzen.
"Entschuldigen Sie, Sir.", sprach der Blonde den Heiler an. "Können Sie mir sagen, in welchem Zimmer sich Astoria Malfoy befindet?"
Kurz überlegte der Heiler, lächelte dann aber und führte ihn zur entsprechenden Tür.
Draco bedankte sich und klopfte dann. Ein schwaches "Herein" ertönte.
Er stieß die Tür auf und sah seine Frau in einem Bett sitzen. 
"Draco!", strahlte sie.
"Astoria.", sagte er erleichtert. "Wie geht es dir?"
Über Gesicht huschte ein Schatten. "Korngeht es zwar bessere aber die Heiler sagen, dass die Krankheit sich schon soweit ausgebreitet ist, dass man sie nicht mehr stoppen kann."
Draco schluckte. "Und...und was bedeutet das?"
Astoria wich seinem Blick aus.
Er nahm ihr Gesicht in seine Hand. "Astoria.", sagte er sanft. "Schau mich an. Was ist los?"
Ihre Augen würden glasig. "Ich...ich werde sterben, Draco.", flüsterte sie.
Draco fühlte sich, als hätte ihm jemand ins Gesicht geschlagen. "W-was?"
Astoria räusperte sich. "Ich habe nicht mehr lange zu leben. Höchstens ein Jahr."
Ihm fehlte die Luft zum Atmen. Was er da hörte, erschütterte ihn zutiefst.
"Wie soll ich es nur Scorpius beibringen?", fragte die Braunhaarige aufgelöst.
So geschockt Draco auch war, er musste jetzt für seine Frau da sein. "Wir schaffen das irgendwie. Er wird es verstehen. Und ich sorge dafür, dass dieses Jahr unvergesslich für dich wird."
Mit diesen Worten senkte er seine Lippen auf ihre und steckte alle Gefühle, alles, was er ihr sagen wollte, in diesen Kuss.

Adventskalender 2018 [Harry Potter] ✔Where stories live. Discover now