12. Türchen

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*Harry Potter x Cho Chang*

"Harry?"
Erschrocken drehte sich Harry um. "Cho? Was machst du denn hier?"
"Dasselbe könnte ich dich fragen.", entgegnete sie und ließ sich neben ihn fallen.
Es war stockdunkel draußen und mitten in der Nacht, trotzdem war es angenehm mild. Die Sterne funkelten, es war Vollmond.
Cho ließ, genau wir Harry ihre Beine unter dem Geländer des Astronomieturms baumeln.
"Gehts dir gut?" Cho lehnt ihre Stirn an das kühle Metall. Harry schwieg und sein Blick schweifte abwesend über die Bäume des Verbotenen Waldes. Cho erwartete schon keine Antwort mehr, als er doch leise anfing zu sprechen. "Willst du die ehrliche oder die schöne Antwort?" Seine Stimme klang leer und abwesend. "Die ehrlich natürlich!", rief Cho. Harry starrte immernoch geradeaus. "Mein...", Seine Stimme versagte. Er räusperte sich. "Mein Patenonkel ist gestorben. Er war meine einzige Familie. Er war wie ein Vater für mich. Meine einzige Bezugsperson. Ich weiß, ich habe noch Ron, Hermine und die Weasleys, aber Sirius war...er war..." Harry schluckte. Seine Augen funkelten glasig im Mondschein. "Es war immer für mich da. Ich konnte ihm alles erzählen. Er hat sich um mich gekümmert...und sich um mich gesorgt." Er lachte freudlos auf. "Wahrscheinlich klingt das jetzt ziemlich erbärmlich."
"Ach, Harry.", seufzte Cho. "Das ist doch nicht erbärmlich. Du hast am aller meisten jemanden verdient, der sich um dich sorgt. Du hattest eine schreckliche Kindheit. Keine Eltern, nur deine Tante und dein Onkel, die dich verabscheut haben. Es ist selbstverständlich, dass du dir jemanden wünscht, der einfach für dich da ist, wenn du ihn brauchst."
Harry wischte sich hastig mit dem Handrücken über seine Wangen, doch Cho sah trotzdem die nassen Spuren in seinem Gesicht.
Sie schwiegen wieder, saßen einfach nebeneinander und starrten in die Dunkelheit.
Irgendwann griff Cho nach Harrys Hand. "Ich bin immer für dich da, Harry.", flüsterte sie. Harry schniefte leise. "Danke.", krächzte er. Sie streichelte seinen Handrücken.

*

Irgendwann, Cho hatte jegliches Zeitgefühl verloren, begann Harry leise zu sprechen. "Danke, dass du gekommen bist."
Sie drückte liebevoll seine Hand. "Das ist doch nicht der Rede wert." Auch im Dunkeln konnte sie sein Lächeln sehen. Cho freute sich, dass Harry wieder lächeln konnte.
"Warum bist du hier hoch gekommen?", fragte er zögernd. Cho stieß hörbar die Luft aus. "Es ist auf keinen Fall so schlimm, wie bei dir.", scherzte sie und fuhr sich durch die schwarzen Haare.
"Meine Eltern haben sich getrennt. Sie hatten schon lange Streit, also war es für mich eigentlich absehbar. Aber es ist dann schon nochmal ein Unterschied, es wirklich von seinen Eltern zu hören, als es sich nur zu denken."
"Das tut mir Leid."
Cho winkte ab. "Das muss es nicht. Du hast schließlich weitaus größere Probleme als ich."
"Es ist trotzdem schlimm für dich.", entgegnete Harry.
"Ja schon, aber...lassen wir das lieber.", meinte Cho. "Nächstes Wochendende ist Ravenclaw gegen Gryffindor. Bist du bereit, Sucher?", wechselte die geschickt das Thema und sah ihn herausfordernd an. Auf seinem Gesicht brietete sich ein Grinsen aus. "Aber sowas von. Es wurde mal wieder Zeit für ein Quidditchspiel."
Cho nickte zustimmend. "Ich freue mich richtig drauf."
"Vor allem: wenn wir gewinnen, bekommen eir den Quidditchpokal.", meinte Harry und sein Grinsen wurde breiter.
"Wir werden es euch aber nicht so leicht machen.", sagte Cho und sah ihn gespielt grimmig an. Harry lachte - das erste Mal seit Sirius' Tod.
Harry war Cho in diesem Moment unglaublich dankbar, dass sie ihn so ablenkte.
"Das werden wir ja noch sehen."
Wieder schwiegen sie. Harry wollte so viel sagen, doch er traute sich nicht.
"Warum bist du wirklich hier hoch gekommen?"
Cho sah ihn ertappt an, wollte jedoch trotzdem ihre Fassung waren. "Das hab ich dir doch schon gesagt, meine Eltern-"
Harry sah sie mit schräggelegtem Kopf an. "Ich weiß, dass du noch etwas auf deinem Herzen hast. Willst du es mir nicht erzählen? Danach fühlt man sich meistens besser." Er sah sie abwartend an. Cho strich sich nervös das Haar aus dem Gesicht. "Ich weiß nicht...ob...du-" Sie stoplt aprupt und wurde rot.
Nun griff er nach ihrer Hand. "Was ist los?"
Ihre Augen sahen überall hin, nur nich in seine.
"Also es ist so, dass...ähm...nunja Cedric hat...ähm...irgendwie haben wir beide gleichzeitig..." Harry rutschte das Herz in die Hose. Natürlich. Cedric. Er schluckte. "Achso, ich...ich dachte...", stammelte er und machte Anstalten, aufzustehen. "Ich, ähm, werde denke ich dann besser mal gehen."
Cho sah ihn geschockt an. "Was? Nein, warum denn?"
Harry schüttelte den Kopf. "Ich will dich nicht stören mit...mit Cedric." Er konnte es nicht verhindern, seinen Namen abfällig auszusprechen.
"Aber du störst doch gar nicht!", rief Cho und sprang ebenfalls auf. "Wir haben Schluss gemacht!"
"W-was?"
Cho lächelte leicht. "Wir haben Schluss gemacht.", wiederholte sie.
Harry schluckte. "Aber..." Er verstummt und wurde rot. "Oh."
Cho machte einen Schritt auf ihn zu. "Wir haben nämlich beide gemerkt, dass das zwischen uns nur noch freundschaftlich ist.", erklährte sie. "Und ich habe außerdem gemerkt, dass ich Gefühle für einen anderen Jungen habe." Harrys Herz machte einen Hüpfer. Sie meinte doch nicht etwa...
"Ach ja?"
"Ja."
Sie trat noch einen Schritt auf ihn zu.
"Und...und wer ist dieser Junge?"
Cho legte den Kopf schräg. Ihre Schuhspitzen berührten sich schon. "Wer könnte das denn sein, Harry? Jetzt überleg mal scharf nach."
Damit überbrückte sie den Abstand zwische ihnen und legte ihre Lippen sanft auf seine. Harry war zu geschockt, um den Kuss zu erwiedern. Cho Chang küsste ihn gerade! Nur langsam checkte er, was hier eigentlich passierte. Gerade, als Cho sich wieder zurückziehen wollte, zog Harry sie näher zu sich und erwiederte den Kuss leidenschaftlich.

Adventskalender 2018 [Harry Potter] ✔Onde histórias criam vida. Descubra agora