21. Türchen

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*Newt Scamander x Tina Goldstein*


"Newt?"
"Hier unten!"
Ein leises, genervtes Seufzen war zu hören, als sie in den Koffer stieg, gefolgt von einem "Wo denn sonst?".
Newt musste lächeln. Seine Frau hatte völlig Recht. Sollte man ihn irgendwann einmal suchen war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er sich in seinem Koffer bei seinen geliebten Tierwesen aufhielt.
"Newt! Du warst doch erst vor dem Essen hier." Tina war bei ihm angekommen.
"Ich weiß, aber ich wollte nach der Überraschung für dich sehen.", erklärte er.
Tina sah ihn irritiert an. "Eine Überraschung für mich?"
Newt lächelte breit. "Ja, für dich."
"A-aber warum?", fragte sie immer noch verwirrt.
"Naja, wo doch jetzt unsere Kinder nicht mehr hier wohnen und wir wieder zu zweit sind...habe ich gedacht, dass diese Überraschung sehr angebracht ist." Seine Augen glitzerten geheimnisvoll.
Nun war die Neugier in Tina geweckt. "Und was ist dann diese Überraschung?"
"Das bleibt eine Überraschung." Newt schmunzelte bei Tinas enttäuschtem Blick.
"Keine Sorge, du erfährst es ziemlich bald."
"Ziemlich bald? Wann genau ist das?", wollte sie wissen.
"Das...kann ich nicht so genau sagen.", gab Newt zu und kratzte sich am Hinterkopf.
Tina seufzte, das war typisch für ihren Mann. "Okay, wenn das so ist...kommst du mit hoch in die Wohnung? Queenie und Jacob kommen nacher noch zum Tee."
Newt nickte. "Ich komme gleich. Geh du schonmal hoch."
Tina war klar, dass dieses "gleich" bei Newt eher als ein paar Stunden galt. Aber das war sie gewohnt und sie verstand es, dass er gerne von seinen Tieren umgeben war.
Deshalb gab sie ihm einen kurzen Kuss und stieg wieder hinauf in ihr Wohnzimmer, um den Tee vorzubereiten.

*

"Newt?"
"Hier unten!"
"Das ist mir klar! Ich wollte nur Bescheid geben, dass Queenie und Jacob in ungefähr einer viertel Stunde kommen.", rief Tina in den Koffer.
"Schon?", kam es entsetzt zurück.
Wie Tina es schon geahnt hatte, hatte Newt Mal wieder die Zeit vergessen.
"Kommst du bitte noch?", rief sie.
"Schon unterwegs!" Ein paar Sekunden später erschien sein Kopf im Koffer. "Tut mir leid, Tina. Ich sollte mir wirklich angewöhnen, auf die Uhr zu schauen."
Tina lächelte. "Ja, das solltest du."
Newt schnupperte in der Luft. "Hmm. Hast du gebacken?" Sie nickte. "Ich bin zwar nicht so gut wie Queenie im Backen, aber es ist immerhin nicht abgebrannt."
"Das ist schön zu hören."
"Zeigst du mir später die Überraschung?", wechselte Tina neugierig das Thema.
"Also gut, ich denke, ich kann dich nicht länger auf die Folter spannen. Aber erst, wenn Queenie und Jacob wieder weg sind, okay?"
Tina nickte freudig.

*

"Ihr müsst uns auch unbedingt einmal wieder besuchen kommen!"
"Das werden wir, Queenie.", versprach Tina.
"Danke für den leckeren Kuchen und den Tee."
"Nichts zu danken, Jacob."
"Also, wir sehen uns bestimmt bald wieder, Tina, Newt." Mit diesen Worten traten Queenie und Jacob aus der Haustür, winkten ein letztes Mal und verschwanden dann.
Tina drehte sich zu Newt um. "Jetzt zeigt mir endlich diese Überraschung.", grinste sie.
Newt grinste zurück. "Also gut, komm mit."
Sie stiegen zusammen in den Koffer. Newt führte sie vorbei an den Occamys, den Nifflern und den Grabhörnern. Sie kamen an ein Plätzchen, dass eigentlich nicht sehr auffallend gestaltet war, nur ein paar Decken waren ausgebreitet und Futter lag zerstreut herum. Dort befanden sich drei katzenähnliche Tierchen, die jedoch übergroße Ohren besaßen.
"Tadaaa!", rief Newt und deutete auf die Gestalten.
Auch wenn Tina diese drei Tierchen mit ihrem gefleckten Fell sehr niedlich fand, blieb trotzdem eine Frage offen: "Was sind das für Dinger?"
Newt nahm eines auf den Arm. "Das ist Hoppy. Und diese beiden sind Milly und Mauler. Sie sind Kniesel."
"Kniesel?"
"Sie sind sehr intelligent und können, wenn man sich verirrt hat, einen wieder nach Hause bringen. Ab heute werden diese drei Kerlchen unsere Hauskniesel sein.", strahlte Newt.
"Hauskniesel?", kicherte Tina und streichelte Milly sanft.
"Nicht alle Kniesel sind Hauskniesel, weißt du. Nur wenn sie einer Hexe oder einem Zauberer vertrauen, werden sie zu diesen.", erklärte Newt und ließ Hoppy wieder auf den Boden. "Gefallen sie dir?"
Tina lächelte. "Und wie. Die sind wirklich niedlich. Danke, Newt, die Überraschung ist echt gelungen."
"Ich wollte zuerst Salamander besorgen, weil...du weißt schon..."
"Mein Augen denen von Salamandern gleichen?", lachte Tina.
"Genau, aber Salamander eigenen sich wirklich nicht als Haustiere, deshalb habe ich mich für Kniesel entschieden.", erzählte Newt und lächelte verlegen.
Tina küsste ihn liebevoll. "Dankeschön."
Newt lächelte sanft. "Freut mich, dass es dir gefällt."
"Sollen wir sie hoch in die Wohnung mitnehmen?"
"Ja, dann können sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnen.", stimmte er zu und nahm Mauler und Hoppy hoch. "Nimmst du Milly?"
Tina nickte und nahm vorsichtig Milly auf ihren Arm.
Als die drei im Wohnzimmer freigelassen worden waren, erkundeten sie erst einmal die neue Umgebung. Newt schloss den Koffer und verstaute ihn.
Er hörte, wie Tina, die den Knieseln nachgelaufen war, in der Küche lachte. Auf sein Gesicht schlich sich ein glückliches Lächeln.





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