15. Türchen

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*Rolf Scamender x Luna Lovegood*

"Verdammt.", murmelte Luna und erhob sich von ihrem Platz am Flussufer. Sie stampfte mit ihren sonnengelben Gummistiefeln in den niedrigen Strom, um den kleinen Fisch aus dem Angelhaken zu befreien. Das war das Problem, wenn man Plimpys angeln wollte. Gewöhnliche Fische liebten den Köder und alle Nase lang verfing sich einer in der Angel. So gingen die Köder langsam zur Neige und die Plimpys wurden vertrieben. Sie hatten Angst vor Fischen.
Luna befestigte einen neuen Köder an der Angel, blieb dieses Mal jedoch im Wasser stehen. Es war ein lauer Sommernachmittag. Die Grillen zirpten und die Sonne schien nicht mehr ganz so stark auf die Erde wie vor wenigen Stunden.
Sie hatte bisher nicht sehr viele Plimpys gefangen und heute Abend wollten sie und ihr Dad doch Suppe machen. Luna beschloss, es an einer anderen Stelle des Flusses zu probieren. Also raffte sie ihr Zeug zusammen und maschierte den Fluss entlang, bis sie in einem kleinen Wald landete. An einem flachen Stein am Ufer ließ sie sich nieder und packte wieder ihre Angel aus.
Als Luna alles so positioniert hatte, wie es sein dollte, legte sie sich ein wenig ins Gras und schloss die Augen. Das Licht der Sonne, das durch das Blätterwerk über ihr schimmerte, tanzte vor ihren geschlossenen Lidern.
Plötzlich verschwand das Licht jedoch und ein Schatten legte sich über Luna. Verwirrt öffnete die Augen und sah einen Jungen über ihr stehen. Er müsste ungefähr in ihrem Alter sein. Er hatte braune Locken und warme, braune Augen. Er lächelte, wobei sich Grübchen auf seiner Wange bildeten.
"Hallo.", sagte Luna freundlich und setzte sich auf. "Wie kann ich dir helfen?"
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.", entschuldigte sich der Junge schnell. "Ich wollte dich nur fragen, ob...ob ich ein paar von deinen Plimpy-Ködern haben könnte? Meine sind alle aufgebraucht. Die dämlichen Fische haben alles gegessen." Er sah sie unsicher an. Luna hingegen lächelte. "Ja klar. Allerdings habe ich auch nicht mehr sonderlich viele. Ein paar kann ich dir aber geben."
"Das ist wirklich nett. Dankeschön.", meinte der Junge.
Luna sah ihn prüfend an. "Wie heißt du eigentlich?"
"Oh, 'tschuldigung. Ich bin Rolf. Rolf Scamander. Und du bist?"
Luna jedoch klappte der Mund auf. "Scamander?"
Rolf wurde ein wenig rot, nickte jedoch.
"Du bist doch nicht mit Newt Scamander verwandt, oder?"
Er kratzte sich am Hinterkopf. "Doch, genau genommen schon. Er ist mein Großvater."
"Wow." Luna sah ihn sprachlos an. Rolf räusperte sich. "Ähm...könnte ich trotzdem ein paar Köder bekommen?" Luna erwachte aus ihrer Starre. "Ja klar doch." Sie holte hastig ein paar Köder hervor und streckte sie ihm entgegen.
"Danke, nochmal. Ich hab was gut bei dir."
Luna winkte ab. "Ach was, das passt schon so."
"Du hast mir noch gar nicht deinen Namen gesagt.", erinnerte sie Rolf. "Oh, ja stimmt. Ich bin Luna Lovegood."
Rolf grinste. "Okay. Man sieht sich besimmt mal wieder, Luna."
Luna nickte. Rolf hob zum Abschied die Hand und machte sich auf den Weg, zurück in den Wald.

*

"Du hast wirklich den Enkel von Newt Scamander getroffen? Das ist ja der absolute Wahnsinn! Übrigens ist die Suppe wirklich hervorragend."
"Danke, Daddy. Und ja, ich kann es auch noch nicht glauben." Luna nahm einen Löffel der Plimpy-Suppe. "Er war total nett und hat mich nach ein paar Ködern gefragt."
"Ich will ihn unbedingt auch kennenlernen."
Luna lachte. "Das Problem ist nur, dass ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen werde."
"Sag das bloß nicht zu früh!"

*

Es war bereits dunkel, als Luna barfuß und mit einem Fernglas bewaffnet das zylinderförmige Haus verließ. Ihr Vater schlief schon, doch Luna wollte dieses Phänomen heute Nacht nicht verpassen. Das hieß, falls es heute Nacht geschehen sollte. Es sollten nämlich hier in der Nähe Mondkälber gesichtet worden sein und sie wollte unbedingt eins sehen. Die letzten Nächte wanderte Luna immer umher und hoffte, auf welche zu treffen. Heute müsste es eigentlich möglich sein, denn Mondkälber verließen nur am Vollmond ihren Bau und heute Nacht war Vollmond.

Luna hatte schon letzte Nacht einen Unterschlupf entdeckt, der verdächtig nach einem Bau eines Mondkalbs aussah. Wie gestern legte sie sich zwischen ein paar Büschen auf die Lauer und hielt ihr Fernglas bereit.
Plötzlich raschelte es neben ihr. Luna dachte schon, sie würde nun ihr erstes Mondkalb erblicken, doch stattdessen lag neben ihr auf der Erde ein junger Mann mit lockigem Haar.
"Rolf?"
"Luna?"
"Was machst du denn hier?", fragten sie wie aus einem Mund.
Stumm deutete Luna auf den Bau. Rolf nickte verstehend. "Du willst also auch die Mondkälber tanzen sehen."
Luna nickte aufgeregt. "Es soll wunderschön sein.", flüsterte sie.
"Ist es auch.", murmelte Rolf.
"Du hast es schonmal gesehen?", fragte Luna aufgeregt. Rolf nickte. "Einmal."
"Wow. Denkst du, heute kommen welche?"
Rolf nickte langsam. "Heute ist Vollmond und eigentlich ist es auch Paarungszeit. Deshalb müssten unsere Chancen auf einen Tanz hoch sein."
"Ich hoffe es so sehr.", murmelte Luna.
Rolf wollte gerade antworten, da wanderte sein Blick an Luna vorbei. "Sieh nur.", wisperte er. "Ein Mondkalb."
Lunas Augen wurden fast so groß wie die des Mondkalbs vor ihnen.
Tatsächlich.
Da stand es. Der Mond spiegelte sich in seinen großen Augen.

"Es ist so süß!", flüsterte Luna wie verzaubert

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"Es ist so süß!", flüsterte Luna wie verzaubert.
Rolf grinste. "Wart nur bis es anfängt zu tanzen."
"Denkst du, es wird-"
Doch da stellte sich das Mondkalb auch schon auf seine Hinterbeine und begann einen faszinierenden Tanz aufzuführen, den Luna nie in ihrem Leben vergessen würde.
Der Tanz zeigte anscheinend Wirkung, denn ein zweites Mondkalb kam angetänzelt und passte sich den Bewegungen des ersten an.
"Ich glaube, wir sollten den beiden jetzt lieber ihre Privatsphäre lassen."
Ein wenig enttäuscht stimmte Luna zu und so verließen sie ihr Versteck.
"Vielleicht schaffen wir es noch vor Sonnenaufgang ihren Mist einzusammeln."
"Wieso das denn?"
"Naja, das ist ein super Düngmittel.", meinte Rolf grinsend. "Aber nur vor Sonnenaufgang."
"Alles klar."
Sie gingen nebeneinander her. "Wohnst du hier auch in der Nähe?", fragte Luna schließlich. Rolf schüttelte den Kopf. "Ich bin nur ein paar Tage hier zum forschen. Du?"
Luna nickte. "Ich wohne mit meinem Dad da vorne auf dem Hügel." Sie zeigte auf das in der Ferne stehende Haus.
"Was machen wir noch bis Sonnenaufgang?", fragte Luna.
Rolf grinste sie schief an. "Wir lernen uns besser kennen. Du wirst sehen, die Zeit wird wie im Flug vergehen."

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