"18"

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Krank zu sein, hat nicht allzu viele Vorteile. Aber einen schon; man konnte ausschlafen. 

Und das tat ich auch. Denn als ich auf mein Handy sah, um mir eigentlich die Uhrzeit anzusehen, bemerkte ich, dass ich vier Nachrichten hatte. Von Linnea.

Unbewusst fing ich an zu lächeln und öffnete schnell unseren Chat. Sie hatte gefragt, ob ich zu Hause bliebe, ob es mir besser gehe und dass sie mich vermisse.

Die dritte Nachricht freute mich wirklich. Sogar mein Herz schlug für einen Moment schneller. "Sie ist so süß", murmelte ich zu mir selber und las die vierte Nachricht.

Linnea fragte mich, ob sie nach der Schule vorbeikommen solle und ich antwortete sofort mit "Ja, gerne". Ich machte mein Handy aus und legte mich mit geschlossenen Augen auf den Rücken. 

Ich freute mich unnormal doll auf ihren Besuch. Das war echt komisch. Irgendwie war ich sogar aufgeregt.

Deshalb stand ich auf und sah mich im Spiegel an. Ein bisschen ordentlicher sollte ich mich schon noch machen, bevor Linnea kam.

Im Spiegel konnte ich sehen, dass mein Handy blau blinkte. Ich hatte also eine Nachricht bekommen. Schnell griff ich nach meinem Handy und las die neue Nachricht von meiner besten Freundin. "Dann sehen wir uns in 10 Minuten", schrieb sie. In 10 Minuten?!

Erschrocken sah ich auf die Uhr. Es war gegen 14 Uhr. Wieso habe ich denn so lange geschlafen?

Schnell machte ich mich auf ins Badezimmer und versuchte mich irgendwie hinzubekommen. Gerade als ich mir die Zähne putzte, klingelte es. 

Ich versuchte allen noch Anwesenden im Haus zu sagen, dass ich an die Tür gehe, aber mit meiner Stimme klappte das heute nicht. Fast wollte ich mit der Zahnbürste nach unten rennen, aber ich lief noch mal zurück zum Waschbecken und spuckte die restliche Zahnpasta aus. 

Auf dem Weg nach unten wischte ich mir noch mit meinem Ärmel über meinen Mund, um eventuelle Zahnpasta davon zu entfernen.

Bevor ich die Tür öffnete, atmete ich tief durch. Als ich Linnea die Tür endlich öffnete, lächelte ich sie an und sie mich. Aber kaum einen Augenblick später wurde sie ernst. "Hast du Sport gemacht oder warum atmest du so schnell?", fragte sie und legte ihre Hand an meine Stirn und zog sie fast zeitgleich wieder weg. "Du bist total warm. Solltest du dich nicht ausruhen?"

Da hatte sie recht. Warum wollte ich mich überhaupt fertig machen? Ich meine; Linnea hatte mich schon in viel hässlicheren Klamotten und schlimmeren Zuständen gesehen. Aber dieses Mal wollte ich nicht so vor ihr herumlaufen. 

Linnea brachte mich rauf in mein Zimmer und fragte, ob sie mir etwas zu essen machen solle. Aber ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht, dass sie weggeht, auch wenn es nur ein kurzer Moment war.

Ich beobachtete Linnea von meinem Bett aus dabei, wie sie mir verschiedene Arbeitsblätter auf meinen Schreibtisch legte und mir noch etwas auf einen kleinen Notizzettel schieb. 

Aber als sie wieder ihren Rucksack schulterte, wusste ich, was sie vorhatte. Nein, sie darf noch nicht gehen. Sie war doch gerade erst gekommen.

"Linnea, willst du etwa schon gehen?", fragte ich und sie nickte. "Eigentlich schon, ich muss ja noch Hausaufgaben machen."

"Dann mach sie doch hier und ich helfe dir", platzte es einfach aus mir heraus. "Immerhin muss ich sie ja auch noch machen", fügte ich dann noch schnell hinzu. Gelogen war es ja nicht.

Ich sah, wie sie wirklich einen Moment zögerte, aber dann nickte sie und setzte sich an meinen Schreibtisch. Nun war ich glücklich und holte meine Schulsachen.

Best Friends Forever | BTS V FF |Where stories live. Discover now