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Eine Frage interessierte mich. Wie hatte sich meine feste Freundin eigentlich in mich verliebt, womit diese ganze Geschichte überhaupt anfing? Denn ich hatte mich nur in sie verliebt, weil sie wohl in mich verliebt war. 

"Linnea, wie kam es eigentlich dazu, dass du dich in mich verliebt hast?" Auf den wunderschönen Lippen meiner Freundin bildete sich ein verlegendes Lächeln.

"Soll ich das wirklich erzählen?", fragte sie nach und ich bat sie noch einmal darum. Seufzend, wegen meiner kleinen Sturheit, begann sie zu erzählen, wobei sich dann doch wieder ein kleines Lächeln auf ihre Lippen legte.

"An sich hatte alles an meinem Geburtstag mit unserem Kuss angefangen. Mir war es tatsächlich etwas unangenehm, als du, als mein bester Freund, mich geküsst hattest. Und dann auch noch vor den anderen beiden Jungs.

Als ihr alle weg wart, musste ich immer wieder an den Kuss denken und jedes Mal begann mein Herz schneller zu schlagen. Den ganzen Sonntag lang versuchte ich mir einzureden, dass das nur daran lag, dass es mein erster Kuss gewesen war.

Aber schon vorher hatte ich immer mal wieder daran gedacht, wie es wohl wäre, dich als festen Freund zu haben. Denn als ich mal darüber nachgedacht habe, was mein späterer Freund alles für Charaktereigenschaften haben sollte oder wie ich mir sein Aussehen vorstelle, kam ich irgendwann auf dich.

Und noch am Sonntag fragte ich Jungkook, ob wir uns bei ihm am Montag treffen könnten, weil ich ihm etwas erzählen wollte. Nämlich dass ich glaubte, mich in dich irgendwie verknallt zu haben."

Dass sie schon vorher mal dran gedacht hatte, mit mir mehr als Freundschaft einzugehen, überraschte mich etwas. Aber gut, ich war auch naiv, was Liebe anging. An so etwas hatte ich nie gedacht und dass obwohl Linnea ja wirkliche Anzeichen gegeben hatte, dass sie mich mehr mochte. Leider hatte ich das ja erst später herausgefunden. Dafür saß sie ja jetzt als meine feste Freundin hier. Das reichte mir vollkommen.

"Jungkook war natürlich total überrascht deswegen, meinte aber, dass er sich sehr freue, weil er geahnt hatte, dass das mal irgendwann passieren werde.

Trotzdem war mir anfangs nicht wohl bei der Sache. Sich in seinen besten Freund zu verlieben, war einfach komisch. Deswegen habe ich auch immer mit Jungkook darüber gesprochen, wenn mich meine Gefühle für dich überkamen. Wie zum Beispiel auf der Hinfahrt auf Klassenfahrt."

Stimmt ja. Als Jimin und ich wiederkamen, standen sie beieinander und redeten. Und solche Momente gab es ja sehr oft. Im Aquarium oder wahrscheinlich auch in Kunst.

"Die Klassenfahrt hatte in meinen Augen alles nur viel schlimmer gemacht. Meine Gefühle wurden immer stärker und du hattest absolut keine Ahnung davon. Du warst fast schon blind dafür. Aber dadurch kam ich eben zur Einsicht, dass es aus uns wahrscheinlich nichts wird.

Denn du hattest wohl keine Gefühle für mich. Das Offensichtliche, nämlich dass ich mich in dich verliebt hatte, sahst du einfach nicht. Aber ich nehme dir das nicht übel. Du hast es wohl doch irgendwann gemerkt."

Linnea lehnte ihren Kopf an meine Schulter und lehnte meinen Kopf an ihren.

"So langsam habe ich mich dann auch abgefunden damit. Und gerade als ich dabei war, meine Gefühle für dich zu ignorieren, begannst du, dich seltsam zu verhalten. In dem Moment war ich die naivere von uns. Denn mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass du dich in mich verliebt hast.

Aber deine Schwester hatte mir auch noch mal Mut gemacht und damit gab ich es auf, meine Gefühle zu ignorieren." 

Auf einmal seufzte sie.

"Als du mich gestern noch einmal ungezwungen oder eher unabsichtlich geküsst hattest, war ich komplett verzweifelt. Denn ich wusste nicht, wie es nun weiter gehen sollte. Ich wusste nicht, ob ich dich noch irgendwie hätte aufhalten sollen oder dich einfach noch einmal zurück küssen sollte. 

Und als du mich um noch ein Treffen gebeten hast, war ich richtig nervös. Ich hatte sogar die schlimme Befürchtung, dass du mir nur sagen solltest, dass der Kuss nichts bedeutete und ich mit der Vermutung, dass du auch in mich verliebt seist, total daneben liege."

Ja, das muss eine wirklich schlimme Befürchtung gewesen sein. Was hatte ich ihr mit dem Kuss nur angetan? 

Aber eine positive Sache gab es daran schon. Denn hätte ich sie gestern nicht geküsst, hätte ich ihr heute wohl kein Liebesgeständnis gemacht. Und so wie es jetzt war, gefiel es mir sehr.

"Stattdessen hast du mir aber dieses wunderbare und unglaublich tolle Liebesgeständnis gemacht. Danke."

Ich begann zu lächeln. "Ich würde dir immer wieder ein Liebesgeständnis machen", versicherte ich ihr und sie sah mich glücklich lächelnd an. "Wirklich? Auch genauso süß wie eben?"

Ich nickte und antwortete: "Ja, wirklich. Denn ich liebe dich und würde alles tun, damit du glücklich bist." Linnea begann noch stärker zu lächeln und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Meine feste Freundin kuschelte sich wieder an mich und erwiderte meine Worte. 

Jetzt war einfach alles perfekt. Mein ganzes Leben war perfekt und ich hoffte, dass sich niemals etwas daran ändern wird. Denn Linnea würde ich nie wieder gehen lassen. Ich würde alles für sie tun und sie bis an mein Lebensende lieben. Egal wie seltsam das für einen Jungen auch klingen mag, es war die Wahrheit. Und mit dieser Wahrheit, konnte ich mit guten Gewissens abfinden. 

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872 Wörter 

Ein Kapitel, das eher aus Linneas Sicht geschrieben worden ist. Und ein Kapitel, das man auch als vorletztes bezeichnen kann. Ich kann jetzt schon diese Leere in mir fühlen, wenn ich diese Geschichte beendete habe. Und diese Leere ist schrecklich. Denn ich liebe diese Geschichte und würde am liebsten wollen, dass sie ewig weiter geht. 

~🌹LY🌹~

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