-Halt's Maul-

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Ich stand, immer noch nicht bereit, vor dem Spiegel und betrachtete das Endergebnis. Dieses lockere rosafarbene Kleid stand mir wirklich gut und die dunkel geschminkten Augen, passten irgendwie auch. Mit dem Lippenstift hatte sich Jesse zurückgehalten, aber insgesamt hatte sie wirklich tolle Arbeit geleistet. Meine Haare fielen in glänzenden Locken über meine Schultern und ich konnte kaum den Blick abwenden.

Meine Eltern hatte ich auch schon gefragt, beziehungsweise meine Mutter, weil sie es auch erlaubte.

„Brooke, beweg deinen Hintern und zieh deine schwarzen Pumps an!", schrie Jesse von unten und ich konnte hören, wie mein Vater etwas zu ihr sagte. Wahrscheinlich So eine Wortwahl ist ja zum verrückt werden! oder Was ist das bitte für ein Ausdruck? Zügle deine Zunge Jessica.

Ich konnte förmlich sehen, wie sie bei Jessica die Augen verdrehte.

„Ja einen Moment!", antwortete ich ihr.

„Du kannst nicht mehr aufs Klo Brooke! Was ist, wenn deinem Kleid was passiert?" Ihre Stimme kam näher an die Badezimmertür und im nächsten Moment wurde sie aufgerissen.

„Na los!", quengelte sie und zog mich nach unten. Sie war wirklich ungeduldig, aber vor allem nervös, das spürte ich.

Wir stiegen in ihr Auto und mit der Lederjacke war mir kaum mehr kalt. Leider war das Laufen auf Pumps trotzdem keine Stärke von mir.

„Pass auf, sonst brichst du dir noch den Fuß!", hatte meine Mutter gerufen, als ich wackelig nach draußen gestolpert war.

Ich wurde auch immer nervöser, je näher wir der Party kamen. Was war jetzt mit Alec? Oder Jace?

Nicht mal meiner besten Freundin konnte ich das erzählen. Sie würde mich sowas von hassen. Also sollte ich mich eigentlich von Jace fernhalten.

Leider kam das Auto zum Stehen und ich sah ein riesiges weißes Strandhaus, aus dem die laute Musik strömte. Nachbarn gab es nicht. Die nächste Verbindung zur Zivilisation war 2 Kilometer entfernt.

Wir verließen das Auto und ich versuchte möglichst selbstbewusst zu laufen. Gott sei Dank knickte ich auf dem sandigen Weg nicht um.

Am Eingang standen einige aus unsere Stufe oder aus unteren Stufen und viele die ich nicht kannte. Caine und Mason lehnten in der Tür. Während Caine schon eine Stütze brauchte, schien Mason noch komplett nüchtern. Als er uns sah versteifte sich sein Körper, im Gegensatz zu Caine.

„Haljo liebe B und Cassss!", lallte er und lachte, als hätte er einen Witz gemacht.

„Hallo ihr beiden!", begrüßte uns auch Mason, jedoch leicht genervt.

„Hast du eigentlich demnächst mal Zeit für das Referat?", fragte ich ihn nach der Begrüßung.

„Heute wird gefeiert. Denk nicht so viel über die Schule nach.", lachte er und hob seinen Bierbecher und brüllte. Von innen kam ein lautes Brüllen zurück.

Ich lachte und Mason übergab Caine einfach Jesse, um mich nach drinnen zu schieben. Erst war ich etwas unwillig, aber die laute Musik machte mir sofort gute Laune. Mason kümmerte sich um meine Jacke und kam schnell zurück.

„Soll ich dir was zu trinken holen?", schrie Mason gegen die Musik und ich nickte heftig. Wenn ich das überstehen wollte, konnte ich nicht nüchtern sein, obwohl ich mich eigentlich nicht betrinken wollte. Das letzte Mal war es nicht so gut ausgegangen.

Vor zwei Jahren hatte mein großer Bruder ein paar Freunde eingeladen und neugierig wie ich war, hatte ich einen großen Schluck Vodka genommen.

Leider hatte ich noch gar keine Erfahrung und konnte mich nicht beherrschen, als meine Mutter von der Arbeit kam. Ich hatte ihr direkt vor die Füße gekotzt. Es hatte zwar Ärger gegeben, aber zum Glück hatte sie es meinem Vater verschwiegen. Er fragte sich immer noch, warum meine Mum seinen Lieblingsteppich mit der Begründung „er gefalle ihr nicht mehr" rausgeschmissen hatte.

Dark RaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt