-49 Mateo-

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Mateo PoV
Ich fragte mich, was Liv wohl grade so mit Jace trieb. Als mir die Formulierung des Gedanken bewusst wurde, nicht mehr.

Angeekelt schüttelte ich den Kopf. Sie war sowas wie meine Schwester.

Das Shirt von Caine, auf das ich einen Fleck gemacht hatte, roch noch immer nach ihm, als ich zurück in mein Zimmer ging und ich erinnerte mich lächelnd an die vergangene Nacht.

Nachdem wir Liv in ihrem Bett abgelegt hatten, war ich in die Küche gestapft, um etwas zu trinken.

„Was ist eigentlich mit dem Glas Wasser passiert, dass du mir bringen wolltest?", hatte Caine vorwurfsvoll gefragt, als ich einen Schluck nahm.

„Na ich habe Liv gefunden und wir sind hergekommen.", gab ich trocken zurück, suchte aber nach einem weiteren Glas für ihn.

„Danke.", murmelte er und nahm es entgegen.

Es herrschte eine seltsame Stille für einige Sekunden, bis er tief einatmete und zu sprechen begann. Mich überraschte nicht, was er sagte.

„Wegen vorhin...", fing er unsicher an. „Das war... ich stand unter Alkoholeinfluss-"

„Schon verstanden.", unterbrach ich ihn etwas verletzt. Ich kannte das alles schon, aber es tat trotzdem nicht weniger weh.

„Du hast mich geküsst, weil du dachtest, du willst es, aber eigentlich bist du gar nicht schwul schon klar!", sagte ich genervt, um meine Enttäuschung zu überdecken und stellte mein Glas in die Spüle.

„Du kannst jetzt gehen!", wies ich ihn an. Da ich nicht wollte, dass er mich so sah, wandte ich ihm den Rücken zu.

„Eigentlich..." Seine Stimme hatte plötzlich sehr nah geklungen und als ich mich umdrehte, war er hinter mir an die Theke gelehnt gewesen. „Wollte ich es tatsächlich... Ich wollte dich."

Mir bedeutete das ziemlich viel, weil ich sah, wie er mit sich kämpfte. Es war nicht einfach sich das Ganze einzugestehen, das kannte ich nur zu gut.

„Und was machen wir jetzt?", fragte ich mit so leiser Stimme, dass es sicher nur ein Hauchen gewesen war.

Langsam hatte sich Caine zu mir gebeugt, um mich zu küssen. In meinem Körper waren irgendwelche Hormonbomben explodiert und ich wusste nicht mehr ganz, wie wir in mein Zimmer gelangt waren.

Jedenfalls war es heißer hergegangen, als ich es mir erträumt hatte.

Wir hatten nicht miteinander geschlafen, so weit waren wir einfach noch nicht gewesen, aber oberkörperfrei rumzumachen hatte in mir echt ein Gefühlschaos verursacht. Ich fragte mich, wie ich gerade noch klar denken konnte.

Jedenfalls war er ebenfalls verschwunden, nachdem auch Liv gegangen war und jetzt war ich allein in dem großen Haus und fragte mich, was ich machen sollte.

Eigentlich wollte ich Caine anrufen, weil ich ihn wiedersehen wollte, aber es gab ja diese 24-Stunden-Regel.

Wie aufs Stichwort klingelte mein Handy.

Mein Herz machte einen kleinen Satz, als ich es umdrehte und Caines Namen laß.

Etwas überrascht nahm ich ab.

„Hallo.", sagte ich etwas unbeholfen ins Handy. Raff dich mal Mateo!

Hey.", kam es genauso unsicher von der anderen Leitung. „Ich wollte fragen, ob du Lust hast in ein Diner zu gehen?"

„Na klar. Wann und wo soll ich hinkommen?", fragte ich voller Vorfreude. Ich konnte nicht verhindern, dass ich grinste.

Jetzt. Ich schick dir die Adresse, ist nicht weit.", antwortete er und klang sichtlich erleichtert.

Dark RaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt