-Ein wahres Wort-

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Der Druck ging regelrecht auf Shawn über und er rutschte unruhig in seinem Bett herum, bevor er ansetzte.

„Also... das, was du getan hast Brody, ist nicht zu entschuldigen. Es war dumm und ganz ehrlich ziemlich gefährlich, aber ich war auch nicht gerade nett zu dir..."

„Das kann man doch gar nicht vergleichen!", warf mein Vater wütend ein. Shawn beachtete ihn gar nicht.

„Wir erheben keine Anzeige..." Brody entspannte sich neben mir wieder und atmete tief aus, aber als Shawn neu ansetzte, versteifte er sich erneut.

„Wenn du unsere Familie in Ruhe lässt! Stell es dir wie eine einstweilige Verfügung vor. Abstand halten!", damit endete mein Bruder.

Wie zwei Idioten standen Brody und ich noch einige Sekunden da, bis ich aus meiner Starre erwachte und ihn mit nach draußen zog.

„Danke.", sagte Yellow noch, bevor wir draußen waren.

Yellow, den Spitznamen hatte Jace für ihn benutzt. Apropos Jace...

„Glück gehabt. Aber wenn das nochmal passiert, dann kommst du nicht so einfach davon.", fuhr ich ihn an und einen Moment schauten wir uns nur in die Augen, bis er nickte.

„Ich muss jetzt gehen.", sagte ich, als mich die lauten Stimmen aus dem Krankenzimmer weckten. Mein Dad rastete wohl gerade aus.

„Das solltest du vielleicht auch.", meinte ich noch und drehte mich dann um.

Ich tippte auf meinem Handy rum und betete, dass Jace ranging.

„Hallo? Jace?", fragte ich zerknirscht, weil ich wusste, dass es jetzt Probleme gab.

Es dauerte einen Moment. „Hast du jetzt Zeit?" Er klang eher müde als genervt.

„Es tut mir so leid, es ist so viel passiert, ich erzähle es dir, wenn ich vorbeikomme." Bitte, bitte war er nicht sauer.

Als nichts mehr kam, legte ich auf und sprintete nach unten.

Jetzt musste ich wohl zu Ambers Hütte laufen. Verdammt weit war es schon.

Zuerst sah ich mich mal nach einer Fahrgelegenheit um, aber es gab hier nichtmal eine Bushaltestelle. Also schluckte ich und wollte schon loslaufen, als mir jemand etwas zurief.

„Soll ich dich irgendwo hinfahren?" Yellows Stimme kam mit jedem Wort näher.

Ich drehte mich langsam zu ihm um und überlegte, ob ich das Angebot annehmen sollte.

„Wir müssen nur schnell zum Studentenheim, dann kann ich dich mit meinem Auto fahren. Wo musst du hin?", wollte er wissen ohne eine Antwort auf die letzte Frage abzuwarten.

„Ich... ähm kenne den Weg, aber nicht die Adresse. Es ist schon ein Stückchen, aber ich kann auch...", murmelte ich verlegen.

„Ne passt schon. Komm mit!", wies er mich lächelnd an und ich folgte ihm den Weg zurück zum Studentenheim.

Irgendwie komisch, dass er mir half, vor allem nach der ganzen Sache. Ich hatte mich auch nicht korrekt verhalten. Vielleicht steckte in ihm doch noch etwas Gutes.

Wir schwiegen den Weg über und als wir sein Auto am Straßenrand erreichten - ein dunkelblauer Mercedes - musste er noch schnell seine Schlüssel holen.

Geduldig wartete ich auf ihn. Eine gefühlte Ewigkeit. Vielleicht war ich doch nicht so geduldig.

Als er endlich grinsend zurückkam und das Auto öffnete, setzte ich mich sofort rein.

„Boa, ist das hier heiß!", klagte ich und schüttelte mein Shirt. „Stand das in der Sonne?"

„Schätze schon. Mach einfach die Klimaanlage an.", schlug er vor, kam mir aber zuvor und drückte einige Knöpfe.

Dark RaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt