Harry's POV
"Willst du schauen was im Korb neues drin ist?", fragte ich Kourtney und löste mich wieder langsam von ihr. Sie gab mir nur ein schwaches Nicken und ich streckte ihr meinen Arm aus um ihr aufzuhelfen. Sie legte ihre Hand in meine und zusammen liefen wir zum Korb der neben der Tür stand.
Kourtney setzte sich im Schneidersitz hin und öffnete ihn. Genau wie ich es zuvor getan hatte, nahm sie alles heraus und schaute es sich an.
"Ich liebe Käsekuchen.", meinte sie als sie die Verpackung in die Hand nahm.
"Ich auch.", sagte ich und lächelte sie an. Sie erhob den Blick und schaute mir in die Augen, ein Lächeln zierte ebenfalls ihre Lippen. Dann suchte sie weiter.
Erstaunt nahm sie die Zwiebeln in die Hand und drehte sich erneut zu mir um.
"Zwiebeln?", fragte sie mich mit einem verwirrten Blick, "Zuerst Nudeln und jetzt Zwiebeln?"
"Paul ist komisch.", meinte ich und sie lachte. Ich starrte sie an und lächelte dabei. Gott, wie ich ihr Lachen liebte.
"Willst du eins?", holte sie mich aus meiner Starre zurück.
"Was?", fragte ich sie, da ich nicht ganz verstand was sie jetzt von mir wollte.
"Ein Brötchen? Ich hab gefragt ob du ein Brötchen möchtest.", lächelte sie mich zuckersüß an. Ich nahm das Brötchen, welches sie mir gab und bedankte mich. Aus dem Korb nahm ich mir ein unscharfes Buttermesser und schaute mir die verschiedenen Aufstriche an. Nachdem ich mich für die Erdbeermarmelade entschieden hatte, schmierte ich sie mir auf das Brötchen und biss hinein.
Kourtney schnappte sich den Aufstrich ebenfalls, nachdem ich fertig mit meinem Bröchten war und schmierte es sich auf ihres. Nach einigen Bissen war ich fertig und wartete geduldig auf sie.
"Willst du was zu trinken?", fragte sie mich und hielt mir die Milchpackung vors Gesicht.
"Danke.", murmelte ich und öffnete die Packung. Nach ein paar Schlucken reichte ich ihr wieder die Packung und sie legte die Milch in den Korb.
Wir waren beide fertig und starrten und einfach nur an. Keiner sagte etwas, bis wir Schritte hörten.
"Was ist das?", fragte sie mich beängstigt. Ich breitete meine Arme aus und sie krabbelte zu mir rüber. Sie hatte sich gerade erst auf meinen Schoß gehockt, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Paul mit zwei weiteren Männern reinkam. Beide trugen einen mintfarbenen Kittel und eine weiße Mundbedeckung, wie Zahnärzte sie während der Behandlungen trugen. Die Handschuhe die, die Hände der beiden bedeckte, waren ebenfalls in einem mintgrün.
"Wer sind diese Menschen, Paul?", fragte Kourtney und erst jetzt bemerkte ich wie sehr sie zitterte, deswegen drückte ich sie in meinen Armen etwas fester und hinterließ einen kurzen Kuss auf ihrem rechten Schulterblatt.
"Das ist unwichtig.", meinte einer der Herren.
"Wichtig ist nur, dass ihr diesen Tag den ihr noch zusammen verbringen werdet, genießen solltet. Ihr habt nur noch heute Zeit um euch zu verabschieden. Den das wird euer letzter gemeinsamer Tag sein.", sagte diesmal der andere Mann.
"Was, warum?", meinte ich völlig verwirrt und erstaunt zugleich. Erschrocken fing Kourtney wieder an zu zittern.
"Ihr werdet sterben.", meldete sich Paul zu Wort mit einer etwas traurigen Miene, "Und du wirst der Erste sein, Harry."
Mein Herz blieb stehen und für ein paar Sekunden hörte ich mit dem atmen auf. Was hatte er gerade gesagt? Wir werden sterben?
Bevor ich etwas erwiedern konnte, waren alle drei wieder aus der Türe und hatten sie wieder zugesperrt. Entsetzt starrte ich die Wand an, während eine Träne meine Augen verließ.
