Kapitel 14

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Kourtney's POV

Liebe Kourtney,

ich wollte dir diesen Brief schreiben, damit du eine Erinnerung an mich hast, falls wir uns jemals trennen werden. Logischerweise werde ich alles tun, was für mich möglich, aber auch unmöglich scheint, um uns zusammenzuhalten. Doch sicher ist sicher.

Auch möchte ich dir ein paar Sachen erklären und sagen, die mir sehr am Herzen liegen.

Ich finde, dass wichtigste Thema, dass ich ansprechen will, sind meine Eltern. Es ist mir bewusst, dass du mir noch nicht zu 100% vertraust und dass du immer noch denkst, dass ich Schuld an dem Tod meiner Eltern trage, doch das stimmt nicht, Kourtney. 

Das Ganze ist jetzt schon einige Wochen her. Ich war draußen und lief mal wieder alleine durch den Park. Ich war immer noch ziemlich niedergeschlagen wegen der ganzen Geschichte mit Amber, aber dazu komm ich nochmal später. Aufjedenfall wurde es immer dunkler mit der Zeit und ich entschied mich deswegen zurück nach Hause zu gehen. Ich wohnte noch bei meinen Eltern. 

Als ich das Haus betrat fiel mir zuerst nichts merkwürdiges auf, doch als ich in die Küche ging, um mir etwas zu essen zu holen, sah ich sie. Meine Eltern lagen leblos in einem Blutbad am Boden. Ich bekam Panik und zog ihnen die Messer, die jeweils beiden in die Brust gerammt wurde, heraus und versuchte beide wiederzubeleben wie mein Vater es mir immer gezeigt hatte, als ich jünger war.

Doch es half nicht. Beide waren schon tot. Schließlich rief ich die Polizei und logischerweise beschuldigten sie mich an den Mord von meinen Eltern, da ich das Blut von beiden überall an meinem Körper und Klamotten kleben hatte. Ich musste vor Gericht.

Den Rest weißt du ja schon. Der Richter erklärte mich für schuldig, da ich ja kein Alibi hatte. Wie gesagt, ich war allein im Park gewesen, ich hatte keine Freunde, ich hatte niemanden der mein Zeuge sein würde und sagen konnte, dass ich den ganzen Tag nicht zu Hause gewesen war, nur am späten Abend. Nicht einmal meine Nachbarn hatten gesehen wie ich erst da nach Hause ging. Sie schliefen.

Der Richter nannte mich einen Psychopathen und steckte mich in das 'Psychopathische Klinikum Londons', die verrückteste Irrenanstalt überhaupt. Doch etwas war gut an der ganzen Sache. Ich hab dich kennengelernt, und dass ist etwas, was ich bis hin zu meinem Tod nicht bereuen werde.

Wie vorhin erwähnt, will ich dir auch über Amber erzählen. Mir ist bewusst, dass du sie nicht kennst und hoffentlich auch nie kennenlernen wirst. 

Amber war meine erste große Liebe. Und auch meine erste richtige Beziehung.

Ich war glücklich, als ich mit ihr zusammen war. Es war nicht einfach, sie war nicht einfach, aber ich war glücklich. 

Ich lernte mit ihr umzugehen. Sie hatte einen etwas anderen Charakter, als andere Frauen die ich kennengelernt hatte. Sie war besonders sturr, ehrgeizig, selbverliebt und auch ziemlich egoistisch. Das hört sich jetzt wahrscheinlich schrecklich an, und du denkst dir gerade bestimmt 'was ist denn das für eine Frau', aber so war sie nun mal. Amber hatte natürlich auch positive Eigenschaften, dachte ich, sie konnte anders sein und in diese Amber hatte ich mich verliebt.

Sie täuschte mir ihre Liebe vor, zog mich in ihren Bann. Sie hielt mich fest, nur um mich am Ende wieder loszulassen. Und es tat weh. Ziemlich weh sogar. Und nachdem sie mich verließ, hasste ich sie abgrundtief.

Frauen denken oft, dass Männer keine Gefühle haben, doch das stimmt nicht. Männer sind voller Gefühle, doch manche entscheiden sich dafür, diese nicht zu zeigen. Das heißt jedoch nicht, dass diese nicht existieren.

Psychopathie (Harry Styles)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora