~4~

2.7K 99 9
                                    

POV: Taehyung:
Lachend gehe ich neben Jimin her. Die anderen sind genau vor uns. Wir erzählen uns Witze und Jimin und Yoongi rauchen eine Zigarette nach der anderen. Hoseok und Kookie halten sich ein wenig mit ihrem Konsum zurück, aber auch sie rauchen insgesamt um die acht Stück. Ich bin ja mal gespannt wie lange ihr Vorrat reicht. In der Stadt angekommen setzen wir uns in ein kleines Café. „Ist das nicht Jin mit Hr. Kim dahinten?“ Jimin zeigt in eine kleine Ecke. „Stimmt. Was wollen die denn hier?“ „Vielleicht ist es ja ein Date.“, vermutet Hoseok kichernd. „Bestimmt nicht! Labbere nicht so einen Scheiß!“ Jungkook sieht ihn wütend an. „Wow, beruhige dich Kleiner. Ich habe es nicht so gemeint.“ Abwehrend hebt er die Hände. „Nein… Sorry. Ich habe überreagiert.“ Verlegen schaut Kookie weg. Jimin und ich gucken uns verwirrt an. Irgendwas stimmt doch da nicht. Wir haben uns in letzter Zeit öfters mal über das Verhältnis von dem Direktor und Kooks Gedanken gemacht. Ist er etwa in Jin verliebt? Nein, das kann nicht sein. Kookie ist viel zu jung. Jin ist doch mindestens zehn Jahre älter. Vielleicht denken wir einfach zu viel nach. „Setzen wir uns da hin?“ „Gerne.“ Ich folge meinen Freunden zu einem Tisch am Fenster. Wir vertiefen uns in die Speisekarte und bestellen uns etwas. Natürlich müssen wir unser Geld gut durchzählen. Wir bekommen ja nur zwanzig Euro. Allerdings haben wir noch ein paar Reserven von zu Hause mitgebracht.
POV: Jin:
„Alles gut Jin?“ Verwirrt sehe ich Namjoon an. „J-ja klar. Ich habe nur gerade ein paar Schüler von uns gesehen.“ Das stimmt ja auch eigentlich. Namjoon ist mein bester Freund, aber ich möchte ihm nicht sagen, dass es Jungkook ist der mich so durcheinanderbringt. Irgendwie mag ich ihn. Aber das darf ich niemals zugeben. Ich bin viel älter und noch dazu bin ich sein Lehrer! Diese Gefühle dürften nicht existieren! Das wir wegen meiner dummen Idee in einem Bett schlafen macht das Ganze noch schlimmer. Zuerst dachte ich er tut mir nur leid und ich will ihm einfach helfen, aber in der letzten Woche ist mir klar geworden, dass es da noch mehr gibt. Shit… Warum muss er auch so süß sein? Ich liebe sein Lächeln. Er sieht dann aus wie ein kleiner Hase. Auch sein Charakter ist toll. Auf der einen Seite sieht er die Dinge sehr nüchtern wie ein Erwachsener und auf der anderen Seite benimmt er sich manchmal so kindisch, dass ich einfach lachen muss. Wieso kann er nicht in meinem Alter sein oder ich nicht sein Lehrer sein? Ich hasse das Schicksal. Ich kann ihm ja auch nicht meine Liebe gestehen. Wenn er es jemandem sagen würde, wäre ich meinen Job los. Beziehungen zu Schülern sind verboten. „Hörst du mir zu?“ Schnaubend verschränkt Namjoon seine Arme vor seiner Brust. „S-sorry.“ „Was ist in letzter Zeit nur los mit dir? Seit Tagen bist du nur noch durcheinander und kannst dich kein bisschen konzentrieren. Du sagst mir doch sonst immer alles. Vertraust du mir nicht oder was?“ „Das ist es nicht. Ich vertraue dir mehr als jedem anderen auf der ganzen Welt, das weißt du Joonie. Ich muss nur ein bisschen was mit mir selbst ausmachen. Was so Gefühle betrifft… Solange ich noch nicht im Klaren mit mir bin kann ich dir leider nichts erzählen.“ Entschuldigend sehe ich ihn an. „Also gut.“ Er seufzt. „Wie lange ist dieser Jungkook eigentlich noch bei dir?“ „Eine Woche.“ „Freust du dich schon wieder auf dein eigenes Zimmer?“ Namjoon grinst mich an. Mein Herz sticht auf einmal sehr stark. „Ja. Ich brauche auch mal wieder Ruhe.“, lüge ich. Die Wahrheit ist, dass mein Körper verrücktspielt, wenn ich daran denke, dass Jungkook bald nicht mehr so oft bei mir ist. Ich weiß, ich müsste mich von ihm fernhalten, aber ich kann einfach nicht. Ich fühle mich so sehr zu ihm hingezogen. Verdammt! Und ich dachte als Erwachsener kann man sich nicht mehr so fühlen oder man wüsste zumindest wie man seinem Herz klar machen kann jemanden nicht zu mögen. Na super! Nach diesem Jahr sehe ich ihn vielleicht nie wieder. Der Gedanke daran schmerzt. „Wie benehmen sich eigentlich die Großen so?“, frage ich Namjoon, um normal zu wirken. „Die meisten haben nachgegeben und bessern sich wirklich. Ich hätte gar nicht gedacht, dass sie es so schnell verstehen. Es gibt aber auch fünf oder sechs Einzelfälle. Zum Beispiel Hoseok und Yoongi. Mit den beiden komme ich nicht zurecht. Vor allem Yoongi… Jeden Tag muss ich ihn anschreien. Er kann einen echt zur Weißglut treiben.“ „Du schaffst das schon. Sicher ist es ihm irgendwann zu blöd rebellisch zu sein. Oder geh ihm einfach so lange auf die Nerven bis er dir sagt warum er so frech ist.“ „Denkst du echt dafür gibt es Gründe?“ Ich denke an Jungkook. Niemand wusste wie viel Verzweiflung in dem Kleinen drin steckte. Aber alle haben sich über ihn aufgeregt. Ich bin mir sehr sicher, dass es noch mehr Fälle wie ihn gibt. „Ich denke schon. Jeder hat seine Gründe warum er so ist wie er ist.“ Nachdenklich nippt mein bester Freund an seiner Kaffeetasse. „Vielleicht hast du recht.“, meint er nach ein paar Minuten. „Ich habe immer recht.“ Triumphierend lächle ich ihn an.

Welcome to the hellschoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt