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POV: Jin:
Ich kann ihm nicht antworten. Ich kann nur weinen. Jungkook ist der zweite Mensch, der mich so sieht. Bisher musste das nur Namjoon miterleben. Ich will nicht schwach wirken. Aber es geht nicht mehr… Als ich die Drogen gefunden habe, bin ich durchgedreht und alles kam wieder hoch. Ich habe meinen Vater damals gefunden. Sein Gesicht hat sich in meiner Erinnerung eingebrannt. Für einen Moment hatte ich dasselbe Bild wie damals, nur mit Jungkook, vor Augen. Wie er tot und völlig in sich zusammengefallen im Bad liegt. Nach ein paar Minuten beruhige ich mich endlich wieder. „Geht´s ein bisschen?“, fragt Kookie mitfühlend. „Ja, ich denke schon.“ „Kannst du mir verzeihen?“ Ob ich ihm verzeihen kann? Ja. Aber eine Strafe bekommt er trotzdem von mir. Die Nacht verbringe ich auf dem Fußboden. Oder wir tauschen einfach die Rollen beim Sex und er ist einmal bottom. Das wäre ja wohl gerecht. „Also… Ich verzeihe dir, aber eine Strafe bekommst du schon noch.“ „Natürlich. Hauptsache du bist nicht mehr böse.“ Erleichtert atmet der Kleine auf. „Jin, Jungkook, wir laufen zurück.“ Jungkook steht als Erster auf und zieht mich hoch. „Sehe ich sehr verheult aus?“ „Nein. Es geht.“ Jungkook betrachtet mich kurz. Dann gehen wir zur Gruppe zurück. Der Rückweg ist eigentlich ganz schön. Ich bin froh wieder mit Kooks reden zu können. Das Ignorieren mag ich nämlich auch nicht. „Pass auf!“ Ich ziehe ihn zurück, als ich bemerke wie nah er an dem kleinen Abhang läuft.  „Mir passiert schon nichts.“ Beruhigend sieht er mich an. „Ich mache mir einfach riesige Sorgen.“ „Das weiß ich zu schätzen.“ Verträumt grinse ich ihn an. „Ahh!“ Ein Schrei reißt uns aus unserer Unterhaltung. Verwirrt schaue ich mich um. „Felix!“ So schnell ich kann renne ich vorwärts bis ich vor ihm stehe. „Was ist passiert?“ Ich hocke mich vor ihm hin. „Irgendwie bin ich umgeknickt.“, erklärt er mit einem schmerzverzerrten Gesicht. „Kannst du aufstehen?“ „Nein. Es tut viel zu weh.“ Mittlerweile ist auch Namjoon bei uns angekommen. „Was ist los?“ „Wir haben einen Verletzten, den wir wohl nach Hause tragen müssen.“, erkläre ich kurz. „Ich trage ihn.“ Namjoon fasst ihn unter den Kniekehlen und unter den Schultern an. Zusammen mit Felix läuft er wieder bis ganz nach vorne zu Yoongi. Kommt es nur mir so vor, oder sieht Yoongi gerade richtig eifersüchtig aus? Er scheint Felix mit seinen Blicken regelrecht umbringen zu wollen. „Kommst du wieder hinter?“ Ich drehe mich in Jungkooks Richtung. Zusammen laufen wir weiter bis wir wieder bei der Schule sind. Am liebsten würde ich Yoongis und seine Strafe mit dem Kontakt aufheben, aber das wäre ziemlich inkonsequent. Wenn das jemand mitbekommt, was bei einem aufgehobenen Kontaktverbot sehr wahrscheinlich ist, nehmen uns die Schüler nicht mehr ernst. Deswegen hockt Kookie die ganze Zeit alleine in meinem Zimmer und liest. Yoongi hat sich in den Wald zurückgezogen. Abends beim Essen müssen die beiden nach allen anderen essen, damit niemand mit ihnen ein Gespräch anfangen kann. Namjoon und ich bleiben solange auch noch sitzen. „Jin?“ „Was ist?“ Fragend sehe ich meinen besten Freund an. „Hast du dich heute mit Jungkook gestritten?“ „Woher weißt du das?“ „Ich merk dir sowas einfach an. Was war denn los?“ „Naja, mich hat das heute an meinen Vater erinnert und ich hatte für eine Sekunde Jungkook vor Augen, wie er tot im Bad liegt.“ „Oh… Tut mir leid.“ „Es geht schon, danke.“ „Du hast dich aber wieder mit dem Kleinen vertragen, oder?“ „Natürlich. Aber eigentlich hat er doch trotzdem eine Strafe verdient, oder?“ „Wie wäre es mit keinem Sex für drei Wochen?“ Entsetzt starre ich ihn an. „Das ist doch auch für mich dann eine Bestrafung!“ „Dann… Könntest du ihn doch mal toppen.“ „Daran habe ich auch schon gedacht. Denkst du echt, ich könnte jemanden toppen?“ „Probiere es einfach.“, meint Joonie schulterzuckend. „Ich weiß nicht…“ „Du könntest ihn aber auch schlagen. Als Spiel natürlich. Mit Schuhen uns so einem Zeug.“ Ich denke nach. Das klingt eigentlich gar nicht mal so schlecht. „Na gut. Das mache ich.“

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