~12~

2.5K 86 13
                                    

POV: Namjoon:
Yoongi tut mir echt leid. Als ich ihn zuerst gesehen habe, dachte ich er wäre einfach nur ein freches Kind. Aber seit er sich übergeben hat und so aggressiv auf Berührungen reagiert hat, habe ich vermutet das etwas nicht stimmt. Aber ich hatte keine Ahnung wie schlimm es ist! Ich will ihm helfen. Jin hat recht… Eigentlich bin ich nett. Auch wenn ich das nicht gerne zugebe. Und ich mag Yoongi ein bisschen. Aber ich will es ihm nicht sagen. Er hat schon genug durchgemacht. Vielleicht verschrecke ich ihn auch damit. Und ich bin schon froh, dass er mir endlich vertraut. Am nächsten Morgen wache ich mit Yoongi im Arm auf. Der Kleine sieht so süß aus, wenn er schläft. Leise stehe ich auf ohne ihn aus den Augen zu lassen und ziehe mich um. Danach wecke ich ihn sanft. „Yoongi~. Du musst aufstehen.“ Müde schlägt er die Augen auf. „Guten Morgen.“, murmelt er verschlafen und lächelt. Mein Herz macht einen kleinen Freudensprung. Endlich lächelt er! Ein echtes, glückliches, wundervolles Lächeln von Yoongi. Mehr brauche ich nicht. Er steht auf und zieht sich auch an. Heute sieht er viel besser aus, als in den letzten Wochen. Gemeinsam gehen wir zum Frühstück. Ich höre wie seine Freunde ihn begrüßen und sich mit ihm über seine gute Laune freuen. Zufrieden grinsend schlendere ich zu Jin. „Warum bist du gut gelaunt?“, fragt er misstrauisch. „Yoongi konnte sich mir anvertrauen und wie du siehst, geht es ihm besser.“ „Wow. Das hast du gut gemacht. Hat man deswegen gestern auf dem ganzen Gang jemandem weinen gehört?“ „Ja. Er musste sich erstmal ausheulen bevor er mir alles erzählen konnte.“ „Muss ja etwas Schlimmes sein…“ „Definitiv. Mehr werde ich dir aber nicht sagen. Ich bin froh, dass er mir schonmal vertraut.“ „Verstehe ich. Es reicht auch, wenn man sich einer Person anvertrauen kann.“ „Du musst es ja am besten wissen.“ Ich zeige auf seine Narben. „Stimmt. Ich konnte es nur dir sagen.“ Jin hat sich geritzt, weil sein Vater gestorben ist. Damals hat er es nur mir erzählt. Nach einem Suizidversuch ist er dann in einer Klinik gelandet und konnte wieder lernen ein normales Leben zu führen. Irgendwie habe ich das Gefühl, alle haben hier verdammt schlimme Lebensgeschichten. Aber genau das mag ich an meiner Arbeit. Ich lerne eine Menge über Menschen. Außerdem arbeite ich gemeinsam mit meinem besten Freund zusammen und ich habe jemanden voll süßes kennengelernt: Yoongi. Mein Leben war relativ unspektakulär. Worüber ich aber nicht gerade traurig bin. Nach dem Frühstück beginnt wieder der Unterricht. Das ist sogar für mich als Lehrer langweilig. Die Großen haben jetzt Physik. Seufzend beginne ich die Stunde. Heute sind mechanische Schwingungen, als Wiederholung dran. Nach ein paar Minuten fällt mir auf, dass Yoongi nicht aufpasst, sondern malt. „Yoongi, was machst du da bitte?!“ Ich gehe zu seinem Platz und nehme das Blatt weg. Darauf entdecke ich ein Herz in dem ´Danke Namjoon´ steht. Sofort werde ich knallrot. Verwirrt schauen uns alle an. „Ich nehme das mal an mich.“, flüstere ich ihm zu. „Na klar, Namjoon.“ Jetzt tuscheln alle aufgeregt durcheinander. Niemand getraut es sich mich mit meinem Vornamen anzureden. Frech grinst Yoongi mich an. Ich beschließe das Ganze mit Gelassenheit zu nehmen und erwidere: „Danke Yoongi.“ Jetzt sind alle noch verwirrter. „Hat jemand ein Problem damit?“, frage ich in die Runde. Hoseok meldet sich. „Dürfen wir Sie jetzt alle mit Namjoon und Du anreden?“ Ich seufze. „Warum eigentlich nicht? Ja, ihr könnt mich alle Namjoon nennen.“ Die Schüler trauen ihren Ohren kaum. „Cool!“ Hoseok gibt Yoongi grinsend ein High Five. Diese Kinder… Ich muss lächeln. Yoongi hat es doch tatsächlich geschafft, mich zu verändern. Das hätte ich vor ein paar Wochen noch für unmöglich gehalten. Aber Liebe kann Menschen bekanntlich verändern. Lächelnd gehe ich zum Lehrertisch zurück und setze den Unterricht fort.
POV: Tae:
Stöhnend betrachte ich die Matheaufgabe. Irgendwas muss es mit Sinus und Kosinus zu tun haben, soviel weiß ich schonmal. Aber der Rest… Mit Blick auf Jungkook und auf Jimin kann ich feststellen, dass es ihnen nicht anders geht. Welcher Idiot hat Mathe überhaupt als Pflichtfach bestimmt?! Es muss ein verdammt großer Idiot gewesen sein! Als es klingelt atme ich erleichtert aus. „Endlich!“ Erschöpft sinke ich auf meinem Stuhl zusammen. „Freu dich nicht zu früh… Gleich haben wir immerhin Englisch.“ „Verdammt, du hast recht.“ Ich bin eine absolute Niete in Englisch. Ich kann wirklich gar nichts. Die Stunde vergeht quälend langsam. Zum Glück ist heute Freitag. In einer Stunde habe ich Sport. Nur noch Ethik… Wie auf Kohlen rutsche ich unruhig auf meinem Stuhl hin und her, bis es klingelt. Ich springe auf und beeile mich zusammen mit meinen Freunden zu der Umkleide zu kommen. „Wir dürfen Hr. Kim ab jetzt Namjoon nennen!“ Ungläubig schaue ich Hoseok an. „Echt?“ „Ja. Natürlich. Und das haben wir nur Yoongi zu verdanken.“ Unfassbar… Der Eisklotz kann offenbar auftauen. Hätte ich nie gedacht. „Antreten!“, brüllt jemand vor der Tür. „Fuck!“ So schnell ich kann zieh ich meine Sportsachen an und gehe hinaus. „Heute werden wir Ausdauerlauf üben. Ihr lauft in Runden um den Schulhof herum. Insgesamt müsst ihr zwanzig Minuten rennen, oder zumindest joggen. Viel Spaß. Stellt euch auf!“ Stöhnend stelle ich mich neben meine Freunde. „Nach sechs Minuten kippe ich um!“, warne ich sie vor. „Ich auch.“ Jimin seufzt auf. Ein Pfiff ertönt und wir joggen los. Jede Runde kommt mir tausendmal länger vor als die vorhergehende. Irgendwie schaffe ich es zehn Minuten durchzuhalten. Kurz verfalle ich ins Laufen bis Namjoon mir zuruft ich soll wieder joggen. Manche fallen einfach um. Auch Yoongi. Komischerweise schreit Namjoon ihn nicht an, sondern nimmt ihn vorsichtig an die Seite und lässt ihn ausruhen. Hoseok dagegen, wird angeschrien, dass er weiter rennen soll. Seltsam… Plötzlich bricht Jimin genau vor mir zusammen. „Jimin!“ Sofort stoppe ich ab und beuge mich zu ihm hinunter. „Geht´s dir gut?“ Ich schüttle ihn leicht, aber er reagiert nicht. Namjoon kapiert was los ist und kommt auf uns zu gerannt. „Was ist passiert?“ „Ich weiß es nicht. Er ist einfach zusammengebrochen.“ „Jimin! Hey! Jimin, wach auf!“ Namjoon beugt sich über ihn und versucht ihn wieder wach zu bekommen. Es bringt nichts. „Wir tragen ihn in das Krankenzimmer. Tae, hilf mir.“ Zusammen heben wir Jimin hoch und bringen ihm vom Platz weg. Im Krankenzimmer angekommen, versucht Namjoon noch einmal, ihn aufzuwecken. Währenddessen halte ich voller Angst Jimins Hand. „Bitte wach auf!“, flüstre ich leise vor mich hin. Nach ein paar Sekunden reagiert er endlich. „Gott sei Dank.“ Namjoon guckt ihn erleichtert an. „Willst du dich um ihn kümmern?“, fragt er an mich gewandt. „Ja, gerne.“ „Okay. Ich gehe wieder nach unten. Wenn du Hilfe brauchst, ruf einfach aus dem Fenster nach Jin und mir.“ „Alles klar.“ Namjoon steht auf und lässt uns alleine. Jimin schlägt die Augen auf. „Wo bin ich?“, fragt er verwirrt. „Im Krankenzimmer. Du warst ohnmächtig.“ Ich drücke seine Hand leicht. „Verdammt…“ „Was ist denn los? Hast du genug gegessen?“

Welcome to the hellschoolМесто, где живут истории. Откройте их для себя