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POV: Jimin:
Ob ich genug gegessen habe? Naja, eigentlich nicht. Aber das will ich nicht sagen. Ich habe alles wieder rausgebrochen. Die letzten zehn Tage lang, habe ich so gut wie nichts gegessen. Aber ich will nicht, dass sich Tae Sorgen um mich macht. „Alles war normal. Ich habe keine Ahnung was passiert ist.“, lüge ich und lächle ihn leicht an. „Oh man… Jimin. Du machst vielleicht gefährliche Dinge. Wenigstens trinkst du nicht mehr.“ „Ja.“ Wenn er wüsste, dass ich hungere… Jeden Tag wird mein Zigarettenkonsum schlimmer und schlimmer. Ich habe keine Ahnung was los ist. Irgendwie komme ich im Moment überhaupt nicht mit mir zurecht. Am liebsten wöllte ich Tae einweihen, aber ich habe Angst, dass er mich seltsam findet und nichts mehr mit mir zu tun haben will. Er denkt, es ginge mir besser. Und genauso soll es bleiben! „Jimin?“ „Hm? Was ist?“ „Wollen wir dann was zusammen machen?“ „Na klar. Gehen wir mit den anderen zusammen in die Stadt?“ „Naja, ich dachte eher daran, dass nur wir beide gehen. Wir könnten zum Beispiel in das Café oder so gehen.“ Überrascht sehe ich ihn an. Soll das etwa ein Date werden?! Oh mein Gott! „J-ja klar. Wenn du willst, dann sehr gerne.“ Meine Wangen beginnen rosa zu schimmern. „Cool. Ich wollte schon lange etwas mit dir alleine machen.“ Ich lächle ihn an. „Ich auch, Tae.“
POV: Yoongi:
Meine Lunge macht das behinderte Rennen nicht mehr mit. Ich merke es jedes Mal. Zum Glück bin ich nicht wie Jimin zusammengebrochen. Obwohl es fast zu weit gewesen wäre. Aber Namjoon hat mich ja gerettet. Er ist süß. Ziemlich süß sogar. Aber ich will ihn nicht mit meinen Gefühlen überrumpeln. Vielleicht denkt er sonst, ich bin so ein Opfer, dass sich sofort in seinen ersten Retter verliebt. Das will ich auf gar keinen Fall! Ich werde meine Gefühle einfach unterdrücken. Das ist der einzige Weg damit klarzukommen. Nach dem Unterricht verziehe ich mich mit Hoseok und Jungkook in den Wald. Jimin und Tae haben irgendwas Komisches zusammen vor. Sie machen daraus ein riesiges Geheimnis. Kookie, Hoseok und ich liegen wie so oft auf dem Brett in dem Baum und rauchen ein bis drei Hüte. Damit sollte ich aufhören. Das weiß ich. Vielleicht kriege ich es hin, wenn ich mich an das Gefühl gewöhnt habe offen über den sexuellen Missbrauch zu reden. Das Thema will ich nicht verschweigen. Vielleicht kann Namjoon meinen Freunden alles erklären, dass ich nicht wieder zusammenbrechen muss. Aber das kann noch dauern. Die nächste Zeit vergeht sehr schnell. Wir haben eine Menge mit der Schule zu tun und Namjoon und ich verstehen uns immer besser. Jetzt muss ich noch eine Woche in seinem Zimmer übernachten. Aber es ist schon lange nicht mehr eine Strafe, sondern eher etwas Schönes. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte mit Namjoon in einem Bett schlafen. Aber ich getraue mich nicht, ihn zu fragen. Außerdem habe ich Angst, dass alle Erinnerungen hochkommen könnten und ich wieder ausraste. Es kann ganz plötzlich passieren. So wie vor ein paar Monaten… Ich war auf einer Party und hatte eine Menge Bier getrunken. Irgendwie bin ich mit einem Typen im Bett gelandet. Als er mich ausgezogen hat, bin ich auf einmal durchgedreht. Aber ich hatte auch schonmal freiwillig Sex. Vor zwei Jahren oder so… Und damals ist alles gut gegangen. Ich verstehe es selbst nicht so richtig. „Yoongi, wir können den Tisch abräumen.“ Ich stehe auf und schaffe meinen Teller und mein Glas weg. Total müde muss ich gähnen. Dabei ist es erst halb acht abends. Heute ist Samstag, also kann ich morgen endlich ausschlafen. Außer Namjoon schmeißt wieder irgendetwas um, wenn er aufsteht. Der Typ ist ernsthaft jeden Sonntag schon um sieben wach! Wie zum Teufel kann man so früh aufstehen?! Ich dagegen, schlafe bis um zwölf und stehe dann pünktlich zum Mittagessen auf. „Kommt jemand mit in den Wald?“, frage ich an meine Freunde gewandt. „Joa.“, erwidert Tae. Die anderen haben auch nichts besseres vor. „Trinken wir heute was?“ „Ja. Wäre vielleicht besser mein Ott etwas zu schonen. Fast die Hälfte ist schon weg.“ „Ja klar.“ Wir holen uns einige Flaschen Bier und eine Flasche Vodka aus Hoseoks und meinem Zimmer. Gemeinsam laufen wir in den Wald. So langsam glaube ich, dass wird unser Lieblingsort. Hier hat man einfach seine Ruhe und niemand merkt was wir tun. „Wir klettern besser nicht rauf, wenn wir Alkohol trinken.“, gibt Jungkook zu bedenken. „Angsthase.“ Ich sehe ihn spöttisch an und schwinge mich geschickt bis zum Brett hoch. Als ob ich mich auf den Boden setze! Wenn ich kotzen muss, ist es eh praktischer von irgendwo runter zu spucken, als direkt neben sich. Die anderen entschließen sich letztendlich auch zu mir nach oben zu kommen. „Ich trink gleich Vodka.“ Mit festem Griff nehme ich die Flasche in die Hand, setze an und kippe das Zeug einfach hinter. Erst nach dem eine Menge weg ist höre ich auf. „Alter, Yoongi! Das ist doch viel zu viel!“ Erschrocken reißt mir Hoseok die Flasche aus der Hand. „Mach dir keine Sorgen… Alles bestens.“ Ich grinse ihn an. „Du bist echt verrückt.“ „Ich weiß.“ Langsam spüre ich wie der Alkohol in meinem Körper alles erwärmt und meine Arme schwer werden lässt. „Hast du Zigaretten mit?“ „Ja. Hier.“ Jimin gibt mir eine samt seinem Feuerzeug. Ruhig sitzen wir nebeneinander, trinken eine Flasche nach der anderen aus und rauchen zusammen fast eine ganze Schachtel. Wir merken gar nicht wie schnell die Zeit vergeht. „Leute, es ist schon zweiundzwanzig Uhr siebzehn!“ „Scheiße!“ Panisch schaue ich mich um. Die Flaschen haben wir weggeworfen, aber wir stinken alle nach Rauch und sind leicht betrunken. „Was machen wir jetzt?“ „Hoffen, dass niemand etwas mitbekommt und uns zurückschleichen.“, weist Jimin uns an. Er ist der einzige der nicht getrunken hat. Der Typ wird echt zu brav. Seufzend klettern wir hinunter und schleichen uns zurück. Namjoon und Jin erwarten uns allerdings bereits am Tor. „Entschuldigung. Wir hatten die Zeit vergessen.“ Jungkook kratzt sich gespielt verlegen am Kopf. „Das passiert nicht noch einmal, okay?“ „Versprochen Namjoon.“ Wir nicken alle bestätigend. „Rein mit euch.“ Dankbar huschen wir durch das Tor und gehen in unsere Zimmer zurück. Gott sei Dank haben sie nichts gerochen. Das hoffe ich zumindest. Nachdem ich mich geduscht habe, lege ich mich auf das Sofa und schlafe auch ziemlich schnell ein.

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