Kapitel 60

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Kapitel 60, das letzte offizielle Kapitel! ^^ Genießt es xD
(Nicht vergessen, es kommt noch was, morgen, haltet euch auf jeden Fall bereit!!!)
Viel Spaß, ich hoffe es gefällt euch :D

Alec Pov.

Schweigen. Niemand sagte ein Wort.
Meine Mutter sah auf ihren Teller mit dem bereits kalten Essen und mein Vater starrte mit eiskaltem Gesichtsaudruck geradeaus.
Ich hielt das nicht aus.
Ruckartig schob ich den Stuhl zurück und stand auf.
"Alexander..." Magnus sah mich besorgt an, doch ich zwang mich zu lächeln.
"Ist schon okay." Mit den Worten drehte ich mich um und verließ das von Stille erfüllte Wohnzimmer.
Ich wusste, dass das nicht fair gegenüber Magnus war, ihn da allein mit meinen homophoben Eltern sitzen zu lassen, die nun wussten dass er mein Freund war.
Doch ich hielt es nicht länger aus in einem Raum mit meinen Eltern zu sein, wenn ich ihre Abneigung mir gegenüber förmlich spüren konnte.
Ich merkte erst jetzt dass ich das Haus verlassen hatte, und nun ohne Jacke draußen stand.
Instinktiv ließ ich mich auf die weißgestrichene Bank nieder, die anscheinend zum Glück erst heute vom Schnee befreit worden war.
Ich spürte wie die Kälte unter den Stoff meiner Kleidung kroch und der eiskalte Wind um meine Knöchel strich.
Ich hatte zwar warme Schuhe für's Haus an, allerdings keine die für draußen geeignet waren.
Es war nun beinahe so still wie zuvor im Wohnzimmer.
Nur die paar Autos, die ab und zu vorbeifuhren, waren zu hören.
Ich hörte wie die Haustür geöffnet wurde und Schritte über den Kiesweg auf mich zukamen.
Wer es wohl war?
Magnus? Izzy? Jace?
"Alec."
Erstaunt sah ich auf.
Meine Mutter stand mit betretenen Gesichtsausdruck neben mir und sah mich beschämt an.
"Es... Tut mir Leid."
Ich sah zu Boden.
"Ist schon gut, ich hatte das sowieso erwartet."
"Nein, es..." Sie ließ sich neben mir auf der Bank nieder. "Es tut mir wirklich Leid, Alec."
Ich schluckte schwer.
Meine Mutter legte ihre Hand sanft auf meinen Arm.
"Ich hätte nicht so reagieren sollen. Ich hätte nicht schweigen und deinen Blick meiden sollen. Es ist Weihnachten und... Ich möchte nicht dass das Fest so endet."
Ich sah auf und ich war mir sicher, dass in meinen Augen Wut und Verletztheit aufblitzten.
"Also dann nur wegen dem Fest? Weil heute Weihnachten ist entschuldigst du dich? Es wird sich nicht ändern wenn Weihnachten vorbei ist, das ist dir klar, oder? Ich werde mich nicht ändern. Ich kann es nicht... Und ich will es auch nicht mehr."
Meine Mutter sah mich schweigend an, doch in ihren Augen sah ich Entsetzen und... Trauer.
"Du wolltest dich ändern? Weshalb?"
Ich schluckte und schloss für einen Moment meine Augen, denn ich spürte ein gefährliches Brennen und einen Kloß in meinem Hals.
"Ich wollte es gar nicht erst wahrhaben. 18 Jahre lang... Wollte ich mir einreden ich könnte ein Mädchen lieben. Hetero sein."
Meine Mutter rutschte ein wenig näher an mich heran und ich sah sie an.
"Aber wieso, Alec?" Sie sah ehrlich bestürzt aus.
"Ich denke... Auch Euretwegen. Ihr habt Homosexualität nie gutgehießen und nur schlecht darüber geredet. Ich hatte Angst. Ich habe mich geschämt. Erst durch Magnus habe ich gelernt dass nichts schlimm daran ist."
Meine Mutter räusperte sich und ich sah wie ihre Augen zu glänzen begannen.
"Ich hatte bereits... Gemerkt, dass du wenig an Mädchen interessiert warst. Im Gegensatz zu Jace hieltest du immer im Hintergrund wenn es darum ging."
"Willst du mich jetzt mit Jace vergleichen? Ich weiß, dass Jace für euch perfekt ist. Und ich gönne es ihm, weil er mein Bruder ist und er mir wichtig ist. Aber wieso genau jetzt-"
"Aber Alec, du verstehst mich falsch! Ich meinte dass ich nicht wirklich sehr überrascht war, als du meintest dass du dich für Männer interessieren würdest. Aber es ist für mich als Mutter natürlich nicht gerade schön zu hören, dass mein Sohn sich selbst Jahre lang verstellen und verstecken musste, und nicht zu sich selbst stehen konnte, und das meinetwegen."
"Ich dachte etwas mit mir wäre grundlegend falsch", murmelte ich tonlos.
Ich hörte wie sie neben mir zitternd Luft holte.
"Ich wollte nie, dass du dieses Bild von uns hast. Von mir."
"Was sagt er dazu?", fragte ich plötzlich.
"Dein Vater... Er hat noch nichts dazu gesagt. Nachdem du rausgegangen bist, bin ich dir sofort hinterhergegangen. Niemand hat auch nur ein Wort gesagt. Alec, es... Es tut mir so unendlich Leid."
Ich schwieg. Ich konnte nicht anders.
"Alec, du bist doch mein Sohn. Mein Ältester. Ich würde dich immer lieben. Und Magnus... Er ist toll. Charmant, attraktiv, humorvoll, herzlich. Und du bist ihm wirklich wichtig."
Ich sah nun auf.
Das Gesicht meiner Mutter war traurig, mit zusammengepressten und zitternden Lippen.
"Das meine ich wirklich so, Alec." Sie lachte leise auf, während ihre Augen nun gefährlich stark glänzten. "Als du verletzt warst, da saß er an deinem Bett. Er war als Einziger die ganze Zeit bei dir gewesen und hatte sich geweigert dich in jeglicher Hinsicht allein zu lassen. Er ist erst gegangen, als er sicher wusste, dass es dir gut ging. Du hättest ihn sehen müssen. Er war am Boden zerstört und hat immer wieder deine Hand gehalten. Sein Blick, den er hatte wenn er dich sah..." Sie schniefte leise und lächelte.
Ich stockte.
"Das Erste was mir einfiel, als ich aufwachte... Und das Einzige... War er. Ich habe nur Magnus vor meinem inneren Auge gesehen." Ich verharrte und sah ihr in die Augen.
Meine Mutter lächelte nun noch mehr, beinahe glücklich.
Während eine Träne über ihre Wange lief, nahm sie meine Hand und drückte sie liebevoll.
"Ja", sagte sie. "Weil ihr euch liebt."

Legends will never be forgotten ~ Malec FanficWhere stories live. Discover now