DREI - ٣

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ARDA| „Unmöglich, wie du dich benommen hast!", schrie meine Mutter im Auto, als wir die Wohnung von meiner vielleicht bald Ehefrau verließen. Ich schaue zum Himmel, damit Gott endlich die Zunge meiner Mutter taub macht. Ich kann ihr Gemeckere nämlich nicht mehr hören!

„So ein tolles Mädchen, so hübsch und ruhig—", ich unterbrach sie.

„Sie ist nicht mein Typ.", sagte ich, was natürlich nicht stimmt. Sie wahr aufjedenfall attraktiv, nur werde ich meiner Mutter nicht den Gefallen tun und das ihr beichten. „Und du bist doch diejenige, die mich mit ihr verheiraten möchte!"

„Sie wird in zwanzig Jahren hübscher aussehen, als diese Tussen mit denen du immer gesichtet wirst!", nahm sie Lamees in Schutz. Ich seufze auf. Jetzt kommt sie wieder damit...

„Deine Mutter hat recht, Arda.", jetzt kommt mein Vater zu Wort. „Das war sehr respektlos von dir. Du hast nicht gesprochen, warst nur an deinem Handy. Das Mädchen hat dich schon so verachtend angeschaut."

„Sie wird schon nicht Nein sagen.", sagte ich um meine Eltern zu beruhigen. „Sie will doch ihre Eltern zurückholen, sonst hätte sie auf das nächste Treffen doch nicht zugesagt.", fügte ich hinzu. Diesmal wird sie zu uns kommen. Ich atme aus, als meine Mutter ruhig wurde. Endlich.

„Ich fasse es immer noch nicht. Sie war so nett und du—", ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Machte meine Musik ganz laut und schloss meine Augen. Ich bin doch noch zu jung, um zu heiraten. Oder ist es mit sechsundzwanzig perfekt? Diese Scheinehe ist um genauer zu sein eine Zweckehe. Wir werden ihre Eltern zurückholen und sie spart uns den ganzen Stress mit der Behörde. Die haben uns nämlich schon etwas länger auf dem Kicker. Mein Leben wird sich dann wohl auch ändern. Ich lebe schon lange nicht mehr Zuhause, aber dann heißt es, dass ich mit Lamees zusammenleben werde. Ich höre auf an sie zu denken, auch wenn es mir schwer fällt. Irgendwann spüre ich ein Rütteln an meiner Schulter, weswegen ich meine Augen öffne und schnell meine Kopfhörer aus den Ohren nahm.

„Hörst du mir überhaupt zu?!", fragte meine Mutter fassungslos und schaute wütend zu mir. Ich seufze quälend auf. Das alles wegen einem Handy!

Wir kamen nach einer erneuten langen Autofahrt endlich bei meinen Eltern an. Ich eile zu meinem Auto und starte diesen. Meine Mutter schaut auffordernd zu mir, ich steige augenrollend aus dem Wagen und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Sie lächelt wieder und drückt mich einmal fest an sich.

„Sei vorsichtig, mein Sohn.", sagt sie, ich nicke ihr zu. Danach steuere ich auf mein Bugatti zu und fahre los, als es warmgelaufen ist. Während dem Fahren krame ich nach meinem Handy und klicke auf Enlils Nummer um ihn anzurufen.

„Arda, Bruder.", höre ich von den Lautsprechern.

„Sei in zehn Minuten fertig. Ich stehe dann vor deinem Haus.", schon lege ich auf. Ich weiß, dass er mich ausfragen wollte, deshalb habe ich mich so kurz gefasst, wie es nur ging. Ich schaue auf meine Uhr. Wir haben schon dreiundzwanzig Uhr. Als ich vor Enlils Haus geparkt habe, stieg ich aus und zündete eine Zigarette an. Ich fing an diese genüsslich zu rauchen, machte Kreise aus dem Rauch. Nach ungefähr zwei Minuten kam auch Enlil aus seinem Haus raus und steuerte auf mich zu. Er schlug bei mir ein.

„Erzähl schon.", sagte er und zündete sich seine Zigarette an. Ich schüttle mein Kopf.

„Nicht hier.", sagte ich. Er schaut mich verwirrt an. Als auch er seine Zigarette fertig geraucht hat stiegen wir in meinen Wagen und fuhren in unseren Lieblingsclub. Als wir dort ankamen, mussten wir nicht Schlange stehen, sondern konnten gerade durch in diese Diskothek. Ich muss abschalten. Dort im VIP Bereich saßen wir uns hin und bestellten unsere Drinks. Ich fing an zu erzählen, was für ein Theater meine Mutter machte nach dem Besuch, was Lamees für einen Eindruck auf mich machte und wie sie aussah.

„Ich habe sie unter Kontrolle, allein nur mit meinem Blick.", sprach ich fest über mich überzeugt. Er muss ja nicht die ganze Wahrheit wissen. Ich habe ganz genau gesehen, wie sie mich am Anfang angeschaut hat. Aber nachdem ich ihr die Blumen überreichte, wurde sie abgeneigt von mir. Soll ich ihr das nächste mal etwas anderes mitnehmen?

„Das möchte ich sehen!", sagte er lachend. Ich fing an zu schmunzeln und wollte weiter erzählen, als eine Frau auf uns zu kam und mich ansprach. Ich beachtete sie nicht und sprach weiter über Lamees, als sie mich angeschaut hat, als wäre ich ein abgehobenes Stückchen etwas, doch dann saß sich die fremde Frau auf mein Schoß. Ich schubste sie von mir, weswegen sie runterfiel und geschockt zu mir schaute.

„Mach dich mal ab!", rief ich aggressiv. Wie sehr soll ich sie denn noch erniedrigen, dass sie mich in Ruhe lässt?

„Du mieses Schwein! So benimmt sich kein Mann!", schrie sie mit ihrer quietschen, viel zu hohen Stimme.

„Und so benimmt sich keine Frau!", brüllte ich über die laute Musik. Ich drehe mich wieder zurück zu Enlil, der mich unglaubwürdig anschaut. Plötzlich packt er meine Schultern und fängt an, an diesen zu rütteln.

„Was hat dieses Mädchen mit dir gemacht?!", er schaut mich immer noch geschockt an. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und trinke einen Schluck.

„Sie hat nichts gemacht!", sprach ich und schlug seine Hände weg von mir. Ich glaube das war zu viel Alkohol. Aber meine Gedanken sind die Wahrheit.

„Und ob! Wie konntest du diese attraktive Frau gerade von dir abweisen?", fragte er fassungslos. Ich schließe genervt meine Augen.

„Du wärst niemals Nachhause gegangen, ohne eine schnelle Nummer zu ziehen.", fügte er hinzu und grinste dreckig. Ich drückte ihn lachend weg. Das stimmt. Ich bin nie Nachhause gegangen ohne meinen Spaß zu haben.

ÇAVZHÎNحيث تعيش القصص. اكتشف الآن