Rivals [TaeKook]

~ 3 ~

Info #3:
Vampire sind normalerweise unsterblich.
Das einzige was ihnen wirklich schaden, und im schlimmsten Fall töten kann, ist ein Werwolf.
|————————————————————|

Ich konnte die Stimme von Madame Josette schon in meinem Kopf hören: "Monsieur Jeon, ich bin enttäuscht. Als Vampir sollten Sie Respekt vor Älteren haben, insbesondere vor Lehrern und Professoren. Dazu gehört auch pünktlich zu deren Stunden zu kommen. Aber stattdessen kommen Sie zu spät. Ich sage das wirklich ungern zu jungen Vampiren, da das eigentlich ja nicht vorkommen dürfte. Aber ich werde Sie zum Nachsitzen einschreiben."

Von ihr solche Sätze zu hören tat jedem Vampirschüler hier weh. Jeder von uns mochte sie, weshalb auch niemand versuchte bei ihr einen schlechten Eindruck zu hinterlassen.

Ich weiß selber nicht was mit mir heute Abend los war. Ich hatte einen komischen Traum über diesen Taehyung von heute morgen. Als mein Wecker dann geklingelt hatte, wollte mich der Traum trotzdem nicht in Ruhe lassen. Vielleicht hatte ich vor dem Schlafen gehen ein bisschen zu sehr über die ganze Situation und ihn nachgedacht.

Ich rannte mit überdurchschnittlicher Geschwindigkeit zur Schule und stand nach kurzer Zeit auch schon vor dem Gebäude. Doch statt, wie erwartet, einen leeren Schulhof vorzufinden, standen einige Schüler geschockt und zum Teil verärgert noch draußen und murmelten. Es waren nicht nur Vampire. Auch Werwölfe hatten sich unter sie gemischt.

Ich blickte mich um und entdeckte Yoongi, Jin und Namjoon von hinten. Etwas verwirrt darüber, was hier eigentlich los war, ging ich auf sie zu. Kaum war ich bei ihnen angekommen, sah ich auch schon deren Gesprächspartner.

"Was... ist hier los?" Mein Blick glitt von Jimin, über Hoseok und blieb bei Taehyung stehen.

"Jungkook. Hey. Wo warst du?", begrüßte mich Namjoon als erstes, ohne auf meine Frage einzugehen. Doch ich konnte meinen Blick von Tae einfach nicht abwenden. Im Licht des Sonnenuntergangs sah er sogar noch viel stärker und intensiver aus als am hellichten Tag.

"Sie bringen ihn raus. Der Arme..", kam es von Yoongi, der zum Schuleingang rüberschaute.

Auch in mir machte sich ein mulmiges Gefühl breit. "Was ist passiert?", fragte ich erneut, doch was ich kurz darauf sah, machte meine Frage komplett überflüssig.

Vier erwachsene Vampire trugen eine Trage mit einem leblosen Körper darauf aus dem Gebäude. Es war nicht schwer zu erkennen, dass es sich hier um einen unserer Art handelte. Das Einzige, woran einer jemand von uns sterben konnte, war durch einen Werwolf. Das wusste so gut wie jeder der übernatürlichen Wesen. Es war also nicht schwer zu erraten, was geschehen war.

Jeder auf dem Schulhof starrte der Leiche hinterher. Die laute Stimme von Professor Valko riss uns alle letztendlich aus unserer Starre: "Alle Schüler, die jetzt aus haben, verlassen bitte das Schulgelände! Alle anderen, die erst angekommen sind, gehen bitte so schnell wie möglich in ihre Klassenzimmer, damit der Unterricht anfangen kann! Wenn ich nach zehn Minuten immer noch jemanden auf den Gängen oder hier draußen herumlungern rieche, kann sich der Schüler oder die Schülerin über mehrere Stunden Nachsitzen plus Arbeitsauftrag freuen!"

Ich schaute automatisch zu den Wölfen auf dem Hof, die alle ihr Zeug nahmen und einer nach dem anderen das Gelände verließen.

„Also dann, wir sehen uns irgendwann anders.", kam es von Jimin. Hoseok nickte und die zwei machten sich ebenfalls auf den Weg hier weg. Ich schaute den beiden einen Moment lang wütend hinterher, als plötzlich eine dritte Gestalt vor mir auftauchte. "Willst du uns irgendwas sagen?" Ich sah in zwei fast schon schwarze Augen mit gelbstich und durch die raue Stimme wusste ich sofort wer es war.

"Ich würde euch nur all zu gern Einiges sagen. Doch ich bin kein Hund, der sich von Bedürfnissen leiten lässt.", gab ich scharf zurück und Taehyungs Augen verengten sich.

"Er hatte nur die Kontrolle verloren. Das passiert jedem mal. Sogar solchen Blutsaugern wie euch."

Ich wollte daraufhin etwas erwidern, als jemand meinen Arm packte und mich wegzog. "Das reicht jetzt. Taehyung, geh nach Hause. Und du kommst jetzt mit in den Unterricht. Oder hast du wieder Bock auf's nachsitzen?" An der Art wie Yoongi sich gerade benahm, konnte man erkennen, dass er ein wenig gereizt war und dann sollte man sich nicht mit ihm anlegen. Ich warf Taehyung noch einen letzten verachtenden Blick zu, als ich mich dann umdrehte und im Gebäude verschwand.