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Info #11:
Die Mythen darüber, dass Vampire sich in Fledermäuse verwandeln können, sind nicht wahr. Was sie mit diesen Tieren aber gemeinsam haben, ist die Fähigkeit Schwingungen aus weiter Entfernung wahrzunehmen.
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Zwei Wochen sind vergangen seit dem Tae und ich das letzte Mal im Dorf waren. Seither mussten wir uns wirklich anstrengen, um unsere Beziehung vor anderen geheim zu halten. Es fiel uns jeden Tag und jede Nacht auf's Neue schwer aber wir zogen es erfolgreich durch. Naja, halbwegs erfolgreich.

"Ich fass es nicht, dass ihr jetzt schon zwei Wochen zusammen seit und uns einfach nichts erzählt habt...", fing Jin wieder an zu motzen.

"Ja. Soetwas erzält man den besten Freunden gleich.", stimmte ihm Namjoon zu und alle anderen nickten eifrig.

"Was ich nicht fassen kann, ist dass morgen Abend schon wieder Vollmond ist. Ist ernsthaft wieder ein ganzer Monat vergangen?" Jimin lag auf dem Waldboden mit dem Kopf auf Yoongis Oberschenkel und schaute hoch in den schwarzen mit Sternen beschmückten Himmel.

"Hör auf zu Jammern und sei froh, dass ihr deswegen mindestens einmal im Monat einen Extratag schulfrei habt, wenn ihr euch verwandelt.", konterte der Ältere von beiden.

"Ihr habt leicht Reden. Schließlich müsst ihr keine Angst davor haben, dass ihr euch verwandeln könntet, wenn ihr gerade auf'm Klo sitzt." Hoseok saß auf einem Baumstamm und sah nicht sehr erfreut über die Lage seiner Art aus.

"Manche können es aber kontrollieren, oder?", fragte ich, während ich mich aus meiner liegenden Position aufsetzte und mich an einen anderen Baumstamm lehnte.

"Ja. Aber das sind dann meistens die, die seit ihrer frühen Kindheit an von ihren Eltern trainiert worden sind, ergo die Hochnäsigen, die denken, sie wären was Besseres.", antwortete mir Tae.

"Ihr müsst in sowas aber immer das Positive sehen. Wenigstens ist der Zeitraum in dem ihr euch verwandeln könnt nicht riesig. Sind nur drei Tage. Ein Tag vor dem Vollmond bis ein Tag nach dem Vollmond. Und die Verwandlung dauert auch nur 12 bis 24 Stunden.", sagte Jin und sowohl Hoseok als auch Jimin verdrehten die Augen.

Es herschte eine angenehme Stille, die jeder zu genießen schien. Bis ich plötzlich ein mulmiges Gefühl bekam.

"Spürt ihr das?", sprach Yoongi es als Erster an.

Ich nickte und auch Namjoon und Jin sahen sich etwas warnend um. Mehrere ungleichmäßige Schwingungen trafen auf meinen Körper, die aber mit jeder Sekunde stärker wurden.

"Was spüren?" Tae, Hoseok und Jimin schienen etwas verwirrt, aber in alarmbereitschaft, ohne überhaupt zu wissen, was los war.

Und plötzlich bevor es jemand von uns realisieren konnte wurde  Taehyung auch schon von einer Kreatur angegriffen und zu Boden geworfen. Wie aus dem Nichts tauchten einige weitere seiner Art auf und umringten uns.

"Werwölfe."

Die Jungs und ich versammelten uns in der Mitte, Rücken an Rücken, und versuchten die um uns herumlaufenden Wesen zu zählen. Es war stockdunkel und sie rannten so schnell, dass wir sie kaum sehen konnten. Jedenfalls nicht mit der Ausprägung der menschlichen Sinne.

Ich nahm meine ganze Kraft zusammen, strengte mich an und versetzte meinen gesamten Körper in alarmbereitschaft. Keine Sekunde später erschienen die Bewegungen der Werwölfe um mich herum normal, die meiner Freunde allerdings in Zeitlupe. Ich fing an die rennenden Tiere zu zählen, als ich von der Seite zu Boden geschleudert wurde. Mein ganzer Körper tat vom Aufprall weh, doch ich hatte im Moment andere Sorgen. Mit aller Kraft versuchte ich den Werwolf von mir wegzudrücken, aber was die Kraft betraf war diese Rasse uns Vampiren etwas überlegen. Ich spührte wie meine Arme langsam nachgaben, doch bevor sie komplett zusammensanken warf sich jemand gegen ihn und er ließ von mir ab.

"Alles okay?!" Taehyung half mir auf. Ich zitterte am gesamten Körper. "Ja. Alles gut.... Was soll der Mist?!" Ich schaute mich nach einem Ausgang um, doch die Wölfe haben sich so gut verteilt, dass es aus diesem Kreis hier kein Entkommen zugeben schien.

"Es sind sieben!" Namjoon, Jin und Yoongi stellten sich zu uns. "Sechs laufen, einer greift an." Auch Hoseok kam zu uns und als letztes Jimin. "Tae. Es sind Shownu und die anderen."

"Wer?!", fragte ich verwirrt nach, während ich mich nach dem nächsten Angriff umschaute.

"Runter!", schrie Jin und jeder duckte sich, ohne auch nur annähernd zu wissen, was los war. Und nur einen Augenblick später sprang einer der Wölfe über unsere Köpfer hinweg und verschwand wieder im Kreis.

"Wir lenken sie ab und ihr schaut, dass ihr hier wegkommt!", schlug Taehyung vor und wir nickten nur. Zwar hatte ich Angst, dass ihm etwas passieren könnte, da sie ohne uns nur zu dritt wären, gegen acht von ihnen. Jedoch machten ihnen ein paar Werwolfsbisse und Kratzer kaum was aus, im Gegensatz zu uns.

Ohne mich erneut umzuschauen schaltete ich meine verlangsamte Vision wieder ein und wartete, fast schon ungeduldig, auf eine Lücke, durch die ich verschwinden konnte. Hier musste ich auch auf die anderen Vertrauen, dass sie das gleiche tun würden. Alle zusammen konnten wir definitv nicht den Kreis verlassen, also hieß es, einer nach dem anderen.

Ich wartete einige Sekunden lang und in dem Moment, in dem sich einer von dem Kreis auf mich stürzen wollte, wich ich ihm geschickt aus und verschwand durch diesen Bruch aus dem Kreis noch bevor einer von seinen Mitstreitern diesen füllen konnte. Ich konnte nur hoffen, dass die anderen es auch unversehrt herausschaffen würden. Deswegen Anhalten konnte ich hier im Wald aber nicht. Das Risiko, von einem von ihm verfolgt und dann angegriffen zu werden, war zu groß. Also rannte ich so schnell ich konnte. Meine Sinnesorgane hatten sich wieder normalisiert und ich sah auch wieder alles in Echtzeit. Doch trotzdem kam mir der Weg zu unserem Wohnheim doppelt, wenn nicht dreifach so lang vor wie sonst.

Endlich am Hintereingang angekommen war ich vollkommen außer Atem. Meine Lunge brannte wie verrückt, meine Beine fühlten sich wackelig an und die Kratzer und Wunden an meinem Körper taten höllisch weh.

Ich atmete tief ein und aus und versuchte meinen Herzschlag wieder etwas zu beruhigen als ich mich umdrehte und Namjoon ankommen sah. Gleich daraufhin traf Jin ein. "Wo ist... Wo ist Yoongi?", fragte er während er ebenfalls versuchte seine Atmung zu kontrollieren.

"Der müsste gleich eintreffen.", zuckte ich mit den Schultern und sah hinter in die Richtung aus der wir aus dem Wald gerannt kamen.

"Er hätte schon längst hier sein müssen. Er ist gleich nach Namjoon los. Vor mir noch.", erklärte Jin und genau dann kam Yoongi aus dem Wald gerannt und blieb vor uns dreien stehen. Doch seine Haut hatte jegliche Farbe verloren. Er war von Haus aus schon blasser als die meisten Vampire, aber in diesem Moment glich er ungelogen einer Leiche.

"Hey. Wo hast du gesteckt?" Namjoon ging auf ihn zu. Gerade zum richtigen Zeitpunkt. Yoongis ganzer Körper sackte plötzlich zusammen, direkt in seine Arme.

Seit Jin gesagt hatte, dass Yoongi schon längst hätte hier sein müssen, hatte ich ein komisches Gefühl in mir. Tief drinnen wusste ich was möglicherweise passiert war, denn Yoongi hielt sich an die Regeln. Er wäre auf dem Weg hierher niemals wegen etwas stehen geblieben. Und wenn doch, hätte er Jin aufgehalten, damit der mithelfen konnte. Doch ich hatte Hoffnung. Hoffnung, dass ich falsch lag. Was leider nicht der Fall war.

Rivals [TaeKook]Where stories live. Discover now