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Info #22:
Alle menschlich aussehenden Wesen leben unter Menschen in Dörfern, Städten und anderen Orten, dürfen sich ihnen jedoch nicht offenbaren.
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Wir beide drehten uns aprubt um und wichen ein paar Schritte nach hinten, während wir die Stelle anstarrten aus der das Geräusch kam. Mir schlug das Herz erneut bis zum Hals und ich fing an aus Angst zu zittern.

Es kam mir vor wie eine Ewigkeit bis dann eine Person langsam aus dem Gebüsch heraustrat.

"Jungkook?"

"Yugyeom??" Ich konnte meinen Augen nicht trauen.

"Oh mein Gott. Gott sei Dank hab ich dich gefunden! Geht's dir gut?" Der große Junge sah, wie Namjoon und ich, schon mal deutlich besser aus. Auch sein Gesicht war mit Verletzungen und Blut übersäht, von seiner Kleidung ganz zu schweigen.

Er kam auf mich und Namjoon zu und umarmte uns, jedoch mit zusammengebissenen Zähnen. Scheinbar hatte er am Oberkörper auch noch ein paar frische blaue Flecken und Wunden.

"Conchobar und.. und Dracular sind übrigens da.", erzählte er weiter als er von uns abließ.

"Die sind da??", fragte ich verwirrt und sah Yugyeom mit großen Augen an.

"Ja.. vor einigen Minuten. Die haben die Türen aufgemacht und alle rausgelassen. Dann meinten sie zu einigen von uns, wir sollten die Umgebung im Umkreis von ein paar Kilometern absuchen, falls einige hier her geflüchtet sind. Anscheinend heißt bei euch einige Kilometer gefühlte 50, was?" Er schnappte nach Luft. Wahrscheinlich war er mit seinen Wunden gerannt und das hatte ihn sichtlich viel Kraft gekostet.

"Wir müssen da hin. Sofort!", sagte ich an Namjoon gerichtet. Er nickte nur, ohne zu widersprechen und wir machten uns auf den Weg. Im Schritttempo würden es fast 12 Stunden dauer, bis wir dort ankamen, also müssten wir immer wieder die Strecke in Höchsgeschwindigkeit zurücklegen. Auch wenn es für ein paar von uns schmerzhaft war. Wir durften keine Zeit verlieren.

Wir rannten, blieben dann kurz stehen, gingen langsam weiter, und rannten dann schon wieder. Den gesamten Weg über konnte ich an nichts anderes denken, als an die Tatsache Tae lebend wiederzusehen, genau so wie Jimin und Hoseok. Sie hatten uns das Leben gerettet. Und wenn es gut gelaufen war, dann auch das von Tae. Außerdem gehörten sie zu uns. Sie waren Freunde. Treue Freunde. Es wäre also mehr als Schlimm, wenn ich sie auch noch verlieren würde.

Wir kamen nach einem langen Hin und Her aus dem Wald heraus, traten auf's Schulgelände und das erste was ich sah, waren Schüler. Weinende, wütende, panische, aufgebrachte Schüler. Ich sah mich automatisch um. Sah jeden einzelnen genauestens an, ob ich die Person nicht doch erkannte. Doch nichts. Kein Tae, kein Jimin und kein Hoseok weit und breit.

"Ihnen geht's gut.", flüsterte mir Namjoon zu. Doch aus irgendeinem Grund konnte ich ihm das nicht glauben.

Wir gingen an all die auf den Boden sitzenden, teils liegenden oder stehenden Schüler vorbei. Es waren sowohl Vampire, als auch Werwölfe unter ihnen, doch sie gingen nicht aufeinander los. Es wurden nur Blicke ausgetauscht. Und der Grund dafür lag bei den zwei Herren, die am Eingang des Schulgebäudes standen und ihre strengen Blicke über alle schweifen ließen.

"Werwölfe und Vampire, teilt euch auf!" Conchobar. Der Alpha der Werwölfe. Er war groß, breit gebraut, hatte dichtes Haar auf dem Kopf, aber auch behaarte Arme und Beine. Seine Haltung war durch seinen leichten Buckel am Rücken etwas nach vorne gebückt, weshalb er auch einen Gehstock besaß und sich auf in abstützte. Seine Stimme war laut, genau wie die von Professor Valko, und auch sein Gesichtsausdruck ähnelte das seinem. Im Großen und Ganzen sah er aus wie ein respektabler Mann vor dem man wirklich Achtung haben sollten.

Und das sah man auch sofort, nachdem er seinen Satz beendet hatte. Alle Werwölfe setzten sich in Bewegung und stellten sich auf die linke Seite des Schulhofes, während alle Vampire auf der rechten Seite blieben.

Auch Namjoon, Yugyeom und ich bewegten uns ein wenig nach rechts um nicht hervor zu stechen.

"Was heute passiert ist, wird bei einigen von euch eine tiefe Wunde verursacht haben." Dracula, jeder kennt ihn, jeder fürchtet ihn, dennoch schätzt ihn jeder. Ein großer dünner stattlicher Mann, mit bleicher Haut und silbernen schulterlangen Haaren. Der typische schwarze Mantel und ebenfalls ein schwarzer Gehstock mit silbernem Knauf. "Einigen hat es sogar das Leben gekostet. Und weshlab?" Seine Stimme war anfangs laut, aber dennoch ruhig. Doch dann konnte man seine Wut nur zu gut raushören: "Weil einige von, sowohl Werwölfe als auch Vampire, egoistisch waren und es nicht für nötig hielten, mit der anderen Rasse Frieden zu schließen! Diese Schule wurde eröffnet, um euch allen zu helfen, die Vergangenheit hinter euch zu lassen und weiter zu machen! Eine neue Zukunft aufzubauen! Zusammen! Und ihr tretet sie mit Füßen! Ohne Rücksicht auf Opfer!"

Seine Stimme hallte wahrscheinlich noch gefühlt Kilometer weit in den Wald hinein. Ich hatte eine ziemliche Gänsehaut, als ich ihm dabei zuhörte, was er zu sagen hatte. Nicht nur, weil er eine solch strake Aura ausstrahlte, sondern auch weil er aussprach, was Realität war.

"Wir werden diejenigen, die die Morde in den letzten Tagen und Nächten begangen und die, die diesen Aufstand heute sowohl angezettelt als auch an ihm teilgenommen haben mit Sicherheit finden und sie angemessen dafür bestrafen. Allen anderen sprechen Conchobar und ich unser tiefstes Mitleid aus, da uns bewusst ist, dass einige hier gute Freunde und Klassenkameraden verloren haben. Sowohl auf der Seite der Werwölfe, also auch auf der Seite der Vampire." Nachdem Dracula seine Rede beendet hatte, war es still. Keiner wagte es auch nur zu husten, zu rascheln oder sich zu bewegen.

Conchobar trat nach einer Weile erneut vor und beendete dann die gesamte Ansprache. "Die Lehrer und einige freiweille Helfer werden das Schulegebäude aufräumen und säubern. Somit sind sie alle für die nächsten Tage, wenn nicht sogar Wochen, von der Schulpflicht freigestellt. Sie dürfen nach Hause. Sobald wir hier fertig sind, wird jeder von Ihnen per Post benachrichtigt und gebeten, wieder herzuziehen. Doch für's Erste, bitten wir Sie sich von all dem hier zu erhohlen. Danke."

Rivals [TaeKook]Where stories live. Discover now