BoyxBoy || OneShot Sammlung

Neckereien

Er stand direkt neben mir. Die Liebe meines Lebens, die wahrscheinlich noch nicht einmal wusste, dass es mich überhaupt gab. Er öffnete seinen Spind und holte seine Bücher heraus. Elegant ließ er diese in seine Tasche gleiten und schloss ab. Ich konnte nicht klar denken, meine Hände zitterten und ich konnte nur schwer atmen. Vor lauter Aufregung fielen mir meine Hefter aus der Hand und landeten auf dem Boden. Dabei lösten sich die Blätter, weshalb wenige Sekunden später der ganze Boden voll mit beschriebenem Papier war. Verzweifelt gab ich ein Geräusch von mir und ging auf die Knie, um alles weg zu räumen. Ich hatte schon einiges zusammen gesammelt, bis ich das letzte Blatt entdeckte. Ich wollte gerade danach greifen, als ein Anderer mir zuvor kam. Unsere Hände berührten sich für einige Sekunden. Verwirrt schaute ich auf und erblickte in seine Ozeanblaue Augen. Auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln, und überreichte mir mein letztes Blatt. Schüchtern nahm ich es rot werdend, dankend an.
Wir standen uns sehr nahe und ich konnte dein Duft seines Aftershaves riechen. Ich bekam eine Gänsehaut und wurde nervös.

Mein Atem wurde ungleichmäßig und verschnellerte sich, ebenfalls hörte ich nur das dumpfe Klopfen meines Herzens in meinen Ohren. „Solltest das nächste Mal besser aufpassen." meinte Nate und schmunzelte kurz. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich schaute verlegen auf den Boden. Unentschlossen kaute ich an meinen Fingernägeln, was ich immer tat, wenn ich aufgeregt war. Man vernahm nur ein leises Lachen und Schritte. Ich blieb noch einige Zeit stehen und kämpfte gegen meine Tränen an. Ich hatte die einzige Chance, mit meinem Crush zu sprechen, verpasst. Wütend über mich selber packte ich auch zusammen und ging dann schließlich zum Unterricht. Der Unterricht verging langsam und zog sich wie Kaugummi. Die Schulglocke läutete und ich stürmte aus dem Klassenzimmer.

Ich war gerade auf dem Gang, als ich in jemanden hineinlief. Ich schaute zu dem grinsenden Jungen hinauf. Ich würde diese blauen Augen überall erkennen. „Na, dir scheinen ja in meiner Gegenwart ständig Missgeschicke zu passieren nicht wahr, Süßer?" raunte er mir ins Ohr und ich bekam eine kleine Gänsehaut. Er löste sich von mir und lief mit einem wissenden Grinsen weiter, drehte sich aber nochmal um und betrachtete meinen Körper nochmal genauer. Er leckte sich über die Lippen und grinste mich nochmal dreckig an.

Ich wurde rot und ging in Gedanken an ihn nach Hause. Ein paar Wochen vergingen, in denen ich noch ein paar weitere Zusammentreffen mit meinem Schwarm hatte. Er fand es immer amüsant mich in der ein oder anderen Art verlegen zu machen. Er neckte mich immer, in diesen Momenten. Jedesmal schmolz ich dahin und verliebte mich mehr in ihn. Seit einiger Zeit kamen wir uns auch immer näher. Ab und zu küsste er auch mal meinen Hals oder griff mir an mein Hinterteil. Nicht das mich das stören würde, ganz im Gegenteil, ich liebte seine Berührungen und seine Aufmerksamkeit.
Auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass er nicht in mich verliebt war, geschweige denn etwas für mich empfand. Traurig aber leider wahr.

Wieder einmal zog ich durch die Gänge der Schule, auf dem Weg zur Umkleidekabine für den Sportunterricht, da ich meine Sportsachen dort vergessen hatte. Ohne anzuklopfen riss ich die Tür auf und erblickte einen Oberkörperfreien Nate, welcher sei typisches Grinsen aufgelegt hatte. Ich war so auf ihn und seine Muskeln fixiert, sodass ich gegen eine Bank lief. „Lenke ich dich wirklich so sehr ab?" schmunzelte er. Ich sagte nichts und wurde rot. „Also... ja!" Er stand mir jetzt genau gegenüber und ich konnte seinen Atem an meiner Haut spüren. Ich spürte seine Hand auf meinem Hintern. Ich wurde näher zu ihm gezogen. „Soll ich dir was sagen?" Ich nickte vorsichtig. „Du lenkst mich auch ab!" flüsterte er und einen Augenblick danach lagen schon seine weichen Lippen auf meinen. Ich erwiderte den Kuss und ließ mich in ihn hineinfallen.
„Ich hab dich schon lange im Auge. Und ich naja ich glaube ich hab einen kleinen oder eher großen Crush auf dich. Und deswegen wollte ich fragen, ob du vielleicht mit mir mal ausgehen möchtest?" Sofort nickte ich und wurde erneut in einen Kuss gezogen.