8 | 𝐀𝐧𝐠𝐬𝐭

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Die ganze restliche Nacht kann ich kein Auge zu tun.

Morgen soll es in die Arena gehen und ich soll die Menschen umbringen, mit denen ich geredet und an einem Tisch gesessen habe, umbringen.

Schluckend versuche ich die Angst zu mildern, doch mein Hals ist staubtrocken.

Meine Finger zittern und das Herz in meinem Brustkorb, will mir fast herausspringen, was mein Puls noch bestätigt.

Stumm richte ich mich in dem weichen Bett auf und starre an die Wand, die in der Nacht angsteinflößend wirkt, aber am Tag netter als manche Menschen ist.

Frustriert werfe ich die Decke zur Seite und schwinge die Beine aus dem Bett.

In dem Wohnzimmer ist alles in einem dunklen Schatten getaucht, nur das riesige Fenster wirkt voller Leben, da die unzähligen Straßenlampen und die hell erleuchteten Häuser auf Leben aufweisen.

Langsam rutsche ich an der Wand hinunter und sehe hinaus.

Es hat etwas Beruhigendes und scheucht die Gedanken in meinem Kopf für eine Weile weg.

»Ich wusste, dass du nicht schläfst.«

Der einzige Mensch, den ich erwartet hätte, wäre Chan gewesen, doch die brummige Stimme gehört jemand anderen, der sich jetzt auf die andere Seite setzt und ebenfalls nach draußen sieht.
Cyrians Gesicht wird weich von dem warmen Licht der Außenwelt bestrahlt, was ich wenige Sekunden beobachte.
»Wie soll ich schlafen, wenn ich weiß, dass ich morgen Menschen umbringen muss.«, murmle ich zurück und sehe wieder hinaus.
»Heute. Es ist bereits nach Mitternacht.«, erwidert er und ich sehe ihn genervt an, doch er zuckt nur mit den Schultern.
»Warum bist du hier?«
»Was?«
Verwirrt sieht Cyrian zu mir und hebt eine Braue, doch ich runzle nur die Stirn weiter und ziehe die Knie an meinen Körper.

»Warum du noch hier bist Du warst bei den Spielen dabei und hast wie es aussieht gewonnen, also warum bist du genau an dem Ort, der dich daran erinnert, was du durchgemacht hast.«

Cyrian schluckt und sieht schnell durch den Raum. Wahrscheinlich sucht er die Kameras, die uns angeblich beobachten.

»Kira«, beginnt er, doch schüttelt danach nur mit dem Kopf.

Er kann also nicht darüber sprechen, belauscht aber ein privates Gespräch zwischen Chan und mir?

Grummelnd springe ich wieder auf die Füße und sehe Cyrian noch schnell an.

»Ich muss jetzt schlafen gehen, damit ich heute ausgeschlafen bin.«

Als ich mich umdrehen will und mein Zimmer ansteuern will, hält er mich am Handgelenk fest und steht flink auf, bevor er nah an mich herankommt.
»Ich weiß, dass du das gewinnen kannst. Du musst dich einfach nur auf dich konzentrieren.«, zischt er und sieht mir durchdringlich in die Augen.

Angewidert verziehe ich das Gesicht.
»Ich werde Chan ganz sicher nicht verraten.«, knurre ich und reiße mich aus seinem Griff, bevor ich wieder im Bett verschwindet und die dunkle Decke anstarre.

Meine starke Seite beginnt zu bröckeln und als die erste Träne meine Wange nach unten rollt, beginne ich schrecklich zu schluchzen und drehe mich auf die andere Seite.

Ich bin allein.

×××

Am nächsten Morgen werde ich durch eine sanfte Berührung an meinem Arm geweckt und vermute das freundliche Gesicht von Alenia, doch vor mir sitzt Chan, der mich besorgt ansieht.

Grelles Licht schleicht sich durch meine Vorhänge, doch erreichen gerade mal den Boden vor meinem Bett.

»Was ist?«, zische ich und verziehe das Gesicht, da meine Stirn schmerzt und sogar glüht, als ich die Hand dagegenhalte.

⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpopWhere stories live. Discover now