14 | 𝐑𝐞𝐢𝐧𝐠𝐞𝐟𝐚𝐥𝐥𝐞𝐧

167 12 4
                                    

Fest umschlossen halte ich ein Messer in der Hand, während meine Atmung immer langsamer wird.
Mein Körper wird schwächer und die Angst, wehrlos hier zu liegen ist riesig.

Plötzlich höre ich ein Geraschel und reiße die Lider auf.
Irene kommt außer Atem vor mir zum Stehen, während ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen platziert ist.
»Ich habe doch gesagt, dass ich es schaffen kann.«, murmelt sie und lässt sich nieder, während sie in der kleinen schwarzen Kiste herumwühlt.
»War niemand am Strand?«
Ich runzle die Stirn und rutsche ein Stück höher, weshalb eine Schmerzwelle durch meinen Körper schießt.
»Nein.«, erwidert sie und öffnet eine silberne Schatulle mit einer weißen Creme.
»Was ist das?«, frage ich misstrauisch und Irenes Augen treffen meine.
»Keine Ahnung, aber das hilft verdammt gut. Hyuna« Sie macht eine kurze Pause und atmet tief durch. »Hyuna hatte eine Narbe am Hals, die mit diesem Zeug wirklich gut verheilt ist.«

Irene stellt die Schatulle neben uns und legt ihre Finger dann um das Messer.
»Jetzt muss es aber raus.«, murmelt sie und sieht mich an.
Ich greife nach einer Rolle Verband und stopfe mir diese in den Mund.
Dann nicke ich langsam und schließe die Augen.
»Ich zähle bis drei.«

»1...«

Sie hat gerade Mal die erste Zahl gesagt, da zieht Irene auch schon das Messer aus meinem Bein.
Fest beiße ich auf den Verband und ein gedämpfter Schrei dringt nach Außen, während ich die Augen wieder öffne.
Blut sickert aus der Wunde, doch es ist nicht mehr so viel wie vorher.

Irene schmiert das komische weiße Zeug drauf und wickelt dann zwei Verbände um meinen Schenkel.
»Das müsste erstmal halten. Heute Abend müssen wir nochmal die Creme auftragen.«
»Danke.«
Ihre Augen wandern zu meinen und ihr Mundwinkel zuckt nach oben.
»Für was?«
»Dass du mich nicht alleine lässt.«

Es ist passiert.

Ich habe sie ins Herz geschlossen...obwohl wir in einem Spiel sind, wo alle außer einer ermordet werden.

×××

Langsam humple ich neben Irene durch den Dschungel, um ein neues Versteck zu finden.
Die Sache mit dem Strand geht mir einfach nicht aus dem Kopf.

Wo sind sie dann? Vielleicht sind sie genau hinter uns und greifen uns gleich an...

Paranoid drehe ich mich um und sehe verstohlen mehrmals nach rechts und links.
»Der Baum dort sieht doch gut aus, oder?«
Wegen Irenes Worten drehe ich mich wieder nach vorne und folge ihrem Blick.
Der Baum ist nicht besonders hoch, dafür hat er aber viele hängende Äste und Blätter, die die Sicht zum Stamm verstecken.
»Okay. Ich wollte sowieso nach einer Pause fragen.«, murmle ich und wir lassen uns nieder, während Irene den Rucksack öffnet, den sie ebenfalls von dem Füllhorn mitgebracht hat.
Lächelnd hält sie mir eine Wasserflasche hin und ich trinke einen Schluck, als ein Knacken zu hören ist.
Wie erstarrt lasse ich die Flasche in meiner Hand und umschließe sie kräftig, weshalb meine Knöchel weiß hervortreten.
Dann noch ein Knacken und schließlich sind sogar Stimmen zu hören, weshalb ich zu Irene sehe und ein Finger an die Lippen lege.
Ihre Augen strahlen die pure Angst aus, aber mir geht es nicht anders.

Plötzlich tauchen drei Gestalten auf, die genau in unsere Richtung kommen.

Jooheon, JB und Hwasa.

Mein Herz rutscht mir in die Hose und ich ziehe eines meiner Messer aus dem Rucksack.
»Glaubst du wirklich, dass sie sich dort verstecken?«, fragt JB in die Runde und Jooheon nickt.
»Ja. Als ich nach Moon Byul gesucht habe, habe ich die Gruppe in dem Abschnitt gesehen. Sie waren zu viele, weshalb ich nicht alleine angreifen wollte.«
Schnell schlucke ich den Kloß in meinem Hals nach unten.
»Okay, dann suchen wir die zuerst. Und was ist mit Sieben? Sie ist auch noch da draußen.«
Als Hwasa mich so nennt, keimt plötzlich Wut, aber auch Trauer in mir hoch und meine Nasenflügel beginnen zu beben.
»Leichte Beute. Als ich Moon Byuls Leiche gefunden habe, waren Blutstropfen, die nicht von ihr waren. Kira oder eine ihrer Gruppenmitglieder ist also verletzt, was eine gute Chance für uns bedeutet.«, erwidert Jooheon mit einem kurzen Lachen und sieht dann genau in unsere Richtung.
Kurz denke ich, dass er uns entdeckt hat, aber er sieht dann wieder zu den anderen Zwei.
»Also laufen wir jetzt zu dem großen Baum, wo immer der Blitz einschlägt?«, fragt Jooheon und Hwasa nickt.

⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpopOnde histórias criam vida. Descubra agora