22 | 𝐖𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫𝐡𝐨𝐥𝐮𝐧𝐠

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Mitten in der Nacht, werde ich durch ein lautes Klopfen an der Tür geweckt und öffne verschlafen die Augen.
Changbin kommt mit einer der Waffen von den Soldaten und verstrubbelten Haaren um die Ecke, bevor seine Augen von der Tür zu mir fallen.

Im nächsten Moment ertönt ein erneutes Klopfen und Cyrian kommt hektisch in den Flur, wo sich alle versammelt haben.
»Kommt mit!«
Noch ein Klopfen.
»CYRIAN!«, brüllt jemand vor der Tür, bevor kräftig daran gerüttelt wird.
Sie wirkt zwar alt und klapprig, aber wie es aussieht, ist sie verdammt standhaft.

Der verschlafene Mentor führt uns in sein Schlafzimmer, wo er den Teppich zur Seite schiebt und eine Falltür zum Vorschein kommt.
Quietschend öffnet er sie und wir gehen alle schnell die Treppe runter, wobei ich das Schlusslicht bilde.
Meine Augen wandern zu Cyrian, der mich mit nervösen Augen ansieht.
»Kira, höre mir zu. Hinter dem großen Gemälde ist ein Tunnel. Krabbelt bis zur ersten Gabelung und biegt dann rechts ab.«
»Was? Komm doch einfach mit und zeige es uns.«, sage ich schnell, da in meinem Bauch ein ungutes Gefühl erscheint.
Lautes Gepolter dringt an mein Ohr.
Sie werden gleich drinnen sein...

Cyrian sieht hektisch hin und her, bevor er schließlich nickt.
Flink gehe ich die letzten Stufen hinunter und will mich zu ihm umdrehen, doch kann nur noch erkennen, wie die schwere Falltür zu geknallt wird.
»Cyrian!«, rufe ich erschrocken, renne wieder hoch und poche dagegen ... keine Antwort.
Gebrüll ist zu hören und ich schrecke zurück.
»Und was jetzt?«, ruft Alenia panisch und sieht sich in dem Raum um.
Mein Kopf schmerzt und ich versuche, damit klarzukommen, dass Cyrian es wusste.
Er wusste von Anfang an, dass er derjenige ist, der es nicht mit aus der Stadt schafft.
Er war nervös, weil er wusste, dass er gehen wird...
»Kira!«
Meine Gedanken werden unterbrochen, als alle mich ansehen.

Ich bin der Anführer, rufe ich mir in die Gedanken.
Cyrian hat Recht.

Als ein lauter Knall zu hören ist, arbeitet mein Körper wieder, während sich die Anderen erschrecken und anfangen zu murmeln.
Schnell laufe ich zu dem Gemälde und reiße es herunter, wo ein riesiges Loch zum Vorschein kommt.
»Da rein.«, sage ich, doch niemand bewegt sich.
»Los!«
Changbin ist der Erste, der sich bewegt und vorgeht, danach Mina.

Jooheon bildet diesmal das Schlusslicht, während ich als fünfte in den Tunnel krieche.
»Rechts oder Links?«, höre ich Changbin rufen.
»Rechts!«, antworte ich und krabble weiter.

Hinter uns sind Schüsse zu hören und Jooheon duckt sofort seinen Kopf, als die Kugel neben mir abprallt.
»Schneller!«, schreie ich und schiebe Namjoon vor mir weiter.

Nach zehn Minuten erreichen wir eine Leiter, die wir in Windeseile hinter uns haben.
Neben uns erstreckt sich eine kleine Seitengasse und ich warte, bis alle raus sind.
»Was sollen wir jetzt machen?«, murmelt Jihyo und schlingt sich die Arme um den Körper.

Als ich gerade antworten will, explodiert etwas in der Nebenstraße und wir zucken zusammen.
Aus dem Loch, aus dem wir gerade kamen, steigt starker Rauch hervor und ich gehe einen Schritt zurück.

Sein Haus ist explodiert...

»Wir müssen los.«, sage ich fest und sehe mich genau um.
»Aber wohin? Wir werden überall gesucht.«, wirft Hwasa ein und ich sehe sie an.

Denk nach Kira!

»Dann müssen wir dort hin, wo niemand es erwartet.«
»Und das wäre?«, fragt Mina.
»Wie wärs bei diesem Spielemacher? Der ist doch eh tot.«, murmelt Jooheon und zuckt mit den Schultern.
»Wir wissen doch nicht wo Anntoin wohnt.«, grummelt Soobin und lässt den Kopf in den Nacken fallen.
»Aber ich.«
Meine Augen landen auf Alenia.
»Wir brauchen nur ein Auto.«

⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpopWhere stories live. Discover now