29 | 𝐕𝐞𝐫𝐚𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠

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Wir haben uns in einer normalen Wohnung niedergelassen und während Taehyung und Woojin auf der Couch verarztet werden, sitze ich mit leerem Blick auf dem Boden.
»Also?«
Meine Stimme klingt rau und schwach genau wie ich mich fühle.
Yeonjun lehnt an der Wand und sieht von Soobin zu mir.
»Wie es aussieht, sind alle Tribute, die im Kapitol waren, nun darauf fixiert, uns umzubringen.«
»Wisst ihr, ob wir ihnen helfen können?«, brummt Taehyung mit geschlossen Augen und mit einem nassen Lappen auf seinem Auge.
Kurz schöpfe ich Hoffnung, doch an Soobins Blick, verstirbt sie sofort wieder.
»Nein... Aber wir suchen nach einem Mittel.«
»Immerhin haben wir uns wiedergefunden.«, brumme ich und stehe ganz langsam auf.
Kira... Du wirst gebraucht!
»Ich finde, wir sollten uns erstmal ausruhen. Warten wir, bis Taehyung und Woojin wieder auf den Beinen sind...«
Alle Augen sind auf mich gerichtet, während ich verzweifelt auf und ab gehe.
»Und dann?«, höre ich Mina aus der Ecke fragen.
Mit schmerzendem Herz bleibe ich stehen und sehe von ihr zu den Anderen.
»Dann verlassen wir das Kapitol und verstecken uns irgendwo außerhalb der Stadt.«
Diese Worte sind das komplette Gegenteil von dem, was ich eigentlich machen würde.
Doch Chans Augen wollen nicht aus meinen Gedanken verschwinden.
»Du willst aufgeben?«
Empört sieht Jimin zu mir, während alle Personen im Raum die Stirn runzeln.
»Ja... Es ist unmöglich jetzt noch irgendwie etwas zu ändern. Also bevor auch wir verschwinden oder sterben sollten, hauen wir lieber ab.«
Ich glaube, in diesem Moment hasst mich jeder in diesem Raum.
...ich hasse mich ja selbst.
»Was ist mit Irene?«, murmelt Jimin verletzt und sinkt den Blick auf seine Hände.
»Mit Lisa...«, stimmt Namjoon ein.
»Mit Jennie... Hyuna... Jooheon... Jihyo...Changbin...Jackson...Jiyoon...Tzuyu«, folgen die Anderen und zählen ihre Partner auf.
Mein Herz zieht sich schrecklich zusammen.
»JB.«, sagt Hwasa mit starren Augen und verschränkten Armen, bevor sie zu mir sieht.
»Was ist mit Chan, Kira
Meine Lippen beben, während meine Augen brennen.
»Wir sind eine Familie und die haltet zusammen. Ich weiß ganz genau, dass du einen Plan hast, Sieben. Verdammt ich kenne dich zu gut, also lass diesen hoffnungsvollen Arsch in dir endlich los und bringe uns die alte Kira wieder. Die Kira, wegen der wir so weit gekommen sind. Wegen der wir bereits die Hälfte aller Tribute zusammen bekommen haben und wegen der Kira, die uns alle hier rausbringen wird. Und mit allen meine ich 24 Personen.«
Im ganzen Raum ist es mucksmäuschenstill.
Nur das schwere Atmen ist zu hören und das klopfende Herz in meiner Brust, welches sich wegen Hwasas Worte von der dunklen Schicht befreit.
Elf Augenpaare sind auf mich gerichtet, während sie darauf warten, was ich zu sagen habe.
Mit einem tiefen Atemzug reibe ich mir das Gesicht und sehe an die Decke.
Verdammt... Hwasa hat Recht.
Kira. Du schaffst das.
Tue es für Alenia, für die anderen Tribute und vor allem mache es für Cyrian.

Eine Welle von Adrenalin strömt durch meinen Körper, als ich den Blick wieder sinken lasse und jeden kurz ansehe.
Meine nächsten Worte sollen den Kampf gegen mich gewinnen und den Krieg gegenüber dem Präsidenten eröffnen.

»Wir müssen in das Kapitol.«

×××

»Bist du dir wirklich sicher?«, murmelt Shownu etwas besorgt, als ich mich fertig mache, um aufzubrechen.
»Ich weiß, Hwasa wollte dein mutiges Ich zurückholen, aber das Du bist wahnsinnig.«, brummt Taehyung, dem es wieder viel besser geht; genau wie Woojin.
Seufzend ziehe ich den Reißverschluss meiner Jacke zu und drehe mich um.
»Meine Entscheidung steht fest.«
»Die Fahrzeuge sind da.«, sagt Moon Byul etwas zögernd, bevor sie mir das Tablet reicht.
»Danke Moon Byul und auch euch auch. Passt gut auf euch auf, wenn ich weg bin und tut das, was ich auch machen würde.«
Langsam drehe ich mich um und öffne die Haustür, doch drehe mich ein letztes Mal um.
»Ach und solange ich weg bin, gebe ich die Anführer-Geschichte an Hwasa weiter.«
Die Augen des genannten Mädchens weiten sich, während alle verständlich nicken.
Mit einem lächelnden Nicken verschwinde ich aus der Wohnung und hüpfe die Stufen nach unten, bis ich draußen bin.
Zwei Soldaten stehen vor der Autotür, doch öffnen diese, als ich näherkomme.
Präsident Blaze erscheint auf dem Rücksitzt und grinst bis zu beiden Ohren.
»Kira! Es freut mich so sehr, dass du deine Meinung geändert hast.«, plappert er los, während ich mich neben ihn setze und beobachte, wie die Soldaten sich hinters Steuer setzen.
Für einen kurzen, verrückten Moment muss ich an Changbin unter dem Helm denken.
»Ja. Mir ist bewusst geworden, dass es die beste Möglichkeit ist, um endlich von diesen Tributen wegzukommen.«
Wie leicht diese Lüge über meine Lippen kommt, lässt mich unabsichtlich zusammenzucken.
Zum Glück hat Blaze es nicht gesehen, sondern grinst einfach weiter.
»Schön das zu hören! Wirklich. Ich werde die Zusammenarbeit mit dir auf jeden Fall genießen.«

⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt