27 | 𝐙𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧𝐟𝐚𝐥𝐥

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»Na los!«, brüllt er schon zum zweiten Mal und langsam laufe ich los.
Die anderen Fünf folgen mir, bis wir bei ihnen stehen und unsere Hände gefesselt werden.
»Stehen bleiben, oder ich schieße!«, schreit einer der Soldaten und ich folge seinem Blick zu Jimin, der zähneknirschend wieder einen Schritt zurück macht.
Er fängt meinen Blick auf, weshalb ich kurz entschuldigend die Mundwinkel hebe und dann auch schon zu einen der Autos geschubst werde.

Wir werden in zwei Gruppen aufgeteilt, während ich neben Taehyung lande, wird Hwasa mit in das andere Fahrzeug gesteckt.
Mina neben mir steht die Angst ins Gesicht geschrieben.

Wenige Minuten später startet das Fahrzeug mit einem kräftigen Ruck und wir rollen langsam von der Straße.
Minuten vergehen, in denen niemand etwas sagt, bis...
»Verdammt.«, zischt Taehyung neben mir und ich drehe langsam meinen Kopf zu ihm.
Als er meinen Blick im Augenwinkel bemerkt, sieht er mich ebenfalls an und hebt die Braue.
Doch bevor ich etwas sagen kann, beginnen die Soldaten hinter dem Steuer plötzlich hektisch zu reden und ich sperre die Ohren auf.

Im nächsten Moment geht alles zu schnell.
Der Wagen neben uns rammt unseren, weswegen wir von der Straße abkommen und genau in ein Klamottengeschäft fahren.
Mit einem brutalen Ruck kommen wir zum Stehen, bevor ich schweratmend aufsehe.
Die hintere Wand hat unseren Schub abgefangen und die Soldaten hinter dem Steuer liegen bewusstlos auf der Ablage, als vor mir der Soldat langsam wieder zu sich kommt.
Adrenalin schießt wieder durch meine Adern, als ich mich nach hinten lehne und dem Mann vor mir mit meinen Füßen genau gegen den Helm trete.
Stöhnend fällt er nach hinten, doch ich bin noch nicht fertig.
Immer wieder trete ich auf ihn ein, bis er verstummt und sein Körper erschlafft.
Die Tür neben Mina wird aufgerissen, weswegen sie kurz aufschreit, doch Hwasas Gesicht lässt uns alle ruhig werden.
Sie hat eine kleine Narbe über der Braue und ihre Wange ist sichtlich gerötet.
»Kommt!«
Flink hilft sie uns aus dem Fahrzeug, bevor auch Namjoon und Woojin mit Waffen in den Händen zu uns gerannt kommen.
»Was ist passiert?«, fragt Taehyung und nimmt die eine Waffe entgegen.
»Hwasa hat sich losmachen können und die Soldaten überwältigt, doch dabei haben wir euren Wagen erwischt.«, schmunzelt Woojin und sieht sich kurz nach allen Seiten um.
Meine Augen landen erstaunt auf Hwasa, die wegen der Aufmerksamkeit ein Grinsen auf den Lippen hat.
»Uns wurden Steine in den Weg geschmissen, also habe ich sie genutzt und diese Schweine erschlagen.«
Wegen ihrem Spruch muss ich ebenfalls grinsen, doch werde wieder ernst, als die Situation in meinem Kopf erscheint.
»Was jetzt? Wir müssen die Anderen suchen!«
»Allerdings. Kann etwas dauern, da wir ein ganzes Stück gefahren sind und sie sich ebenfalls bewegen, aber wir wissen immerhin die Richtung.«, wirft Namjoon noch in die Runde, während ich nicke.
»Dann los.«

Zu sechst machen wir uns also wieder auf den Weg, natürlich nicht zu Fuß.
Unser Wagen ist zwar nicht mehr fahrbar, aber der Andere schon, weshalb wir die Soldaten rauschmeißen und einsteigen.
Namjoon übernimmt wieder das Fahren, während ich mich auf die Rückbank sitze.
»Das war echt verdammt mutig von dir.«, höre ich mich sagen und drehe meinen Kopf zu Hwasa.
Ihre Lippen verformen sich wieder zu einem kleinen Lächeln.
»Danke. Ich wollte einfach nicht dorthin... Keine Ahnung, was sie mit den Anderen machen, aber ich will das nicht.«
Sie wirkt plötzlich so verletzlich, dass ich kurz davor bin meine Hand auf ihre Schulter zu legen, doch...
Hätte ich mich nicht festgehalten, wäre ich geradewegs nach vorne geflogen.
Der Wagen stoppt abrupt und ich sehe mit geweiteten Augen auf, während Namjoon sich die blutende Nase hält und ein Stöhnen von sich gibt.
»Nein.«, keuche ich und springe aus dem Wagen.
Die Abschnitts-Wand schimmert noch kurz grell wegen dem Aufprall, doch dies verschwindet wenige Sekunden später.
Die Anderen stellen sich zögernd neben mich und starren ebenfalls nach oben, als Mina den Mund öffnet.
»Sind wir jetzt drinnen oder draußen?«
Ihre Worte lassen meine Nackenhaare vor Angst aufstellen und ich sehe mich mehrmals nach allen Seiten um.
Wir haben kein Tablet und keine Ahnung, wo wir sind.
»Wir müssen eine U-Bahn-Station suchen!«, sage ich hektisch und springe wieder ins Auto, was mir sofort alle nachmachen und Namjoon schließlich den Wagen wieder startet.
Er ist zwar etwas zerstört, doch fahren kann er noch.
Immerhin etwas...
Hektisch sehe ich aus dem Fenster, doch kann nichts entdecken, als Mina einen kurzen Schrei von sich lässt.
Sofort bin ich bei ihr und sehe durch das Glas, als ich das Zeichen für die Bahn sehe.
»Halte an!«, rufe ich und springe raus, bevor der Wagen stoppt.
Keuchend renne ich los. Fehler.
Ich bin zu unvorsichtig, denn als ich den nächsten Schritt mache, gibt der Boden unter mir nach und ich stürze ein.
Sofort sind die Anderen neben mir und wollen mich rausziehen, jedoch hält uns eine Explosion davon ab.
Der Eingang der U-Bahn geht in Flammen auf, während ich meinen Kopf schütze.
Das ist alles meine Schuld...
Ich habe die Kapseln nicht bedacht und jetzt unsere Überlebenschance verringert...
Taehyung und Hwasa fassen mir unter die Armen, bevor sie mich vorsichtig herausziehen und ich den Schmerz spüre, der durch meinen Knöchel zuckt.
»Verdammt.«, zische ich, nachdem mich die Beiden hingesetzt haben.
»Lass mal sehen.«, murmelt Taehyung und zieht meine Hose etwas höher, bevor er scharf die Luft einzieht.
»Was?«, frage ich panisch.
»Das sieht nicht gerade gut aus.«
Mein Knöchel ist bereits dunkelrot und leichte Schrammen verschönern noch das Gesamtbild.
»Wir müssen jetzt erstmal an einen ruhigen Ort und die Wunde versorgen.«, spricht Hwasa fest und deutet Taehyung, mir zu helfen.
Zögernd greife ich nach seiner Hand, mit der er mich vorsichtig hochzieht und die nächsten Meter beim Laufen hilft.

⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpopWhere stories live. Discover now