⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpop

26 | 𝐖𝐞𝐢𝐬𝐡𝐞𝐢𝐭

Leises Gemurmel und grelles Licht holen mich wieder in den wachen Zustand und ich setze mich grummelnd auf.
Als sich meine Augen öffnen, erkenne ich den unbekannten Einrichtungsstil und drehe mich mehrmals nach rechts und links.
»Du bist wach.«
Ein Mädchen mit schwarzen Haaren kommt mit einem zögernden Lächeln auf mich zu, während sich in meinem Kopf die einzelnen Puzzlestücke zusammensetzen.
»Du bist Joy, oder?«, frage ich und fasse mir instinktiv an den Hals.
Scheiße tut das weh...
»Ja. Distrikt 9. Changbin ist mein Partner.«
Langsam drehe ich meinen Kopf zu ihr und sehe sie schweigend an.
Hier sitzt sie also...
Irgendwie ein komisches Gefühl.

»Kommt ihr? Wir wollen die nächsten Züge besprechen.«
Das weitere neue Mädchen erscheint in dem kleinen Schlafzimmer, wo ich anscheinend meine Nacht verbracht habe.
Ihr Gesicht kommt mir sofort bekannt vor. Moon Byul; sie wurde ebenfalls Opfer meiner Messer...
Joy lächelt mir aufmunternd zu, bevor wir aufstehen und uns den anderen in ein schmales Esszimmer gesellen.
»Sie ist wach, dann kann es ja losgehen.«, sagt derjenige, den ich als Shownu vermute und setze mich an den freien Platz.
»Erstmal habe ich Fragen.«, platzt es aus mir heraus.

Als ich gerade den Mund aufmachen will, landet ein Wasserglas vor mir und ich sehe überrascht zu Joy, die sich nun ebenfalls setzt.
Dankend nicke ich, doch beginne wieder zu sprechen, statt zu trinken.
»Wie lange wart ihr schon hier?«
Moon Byul verschränkt die Arme vor der Brust, weswegen ich plötzlich verspüre mit ihr zu reden.

Letztendlich erhebt Yeonjun das Wort.
»Ich glaube, wir sind zum selben Zeitpunkt hierhergeschafft wurden, als die Anderen abgeholt wurden.«
»Warum seid hier nicht zu uns gekommen?«, fragt Hwasa und hat ebenfalls die Arme verschränkt, was darauf hinweist, dass sie den Neuen noch nicht ganz vertraut.
»Wie gesagt, wir glauben, denn wir sind erst vor circa einer Stunde aufgewacht; hier in diesem Apartment. Danach haben wir den Krach gehört und sind raus, wobei wir euch auf der anderen Seite gesehen haben. Ja und dann seid ihr bei der U-Bahn-Station rein, also haben wir auf euch gewartet.«
»Gut so. Sonst würden wir nicht mehr leben.«, murmelt Taeyhung zwei Plätze neben mir und sieht dann wieder in die Runde.
»Nächste Frage: Habt ihr mitbekommen, dass sie unsere Leute zu ihren Soldaten machen?«
Alle vier runzeln die Stirn und beginnen mit dem Kopf zu schütteln, weshalb ich enttäuscht die Schultern hängen lasse.
»Wie meinst du das?«, fragt Joy.
»Wir haben beobachtet, wie wahrscheinlich vier Leute von uns die Auswechsler geholt haben. Wir glauben, dass Präsident Blaze sie irgendwie umstimmt und sie gegen uns verwendet.«, erklärt Jimin, der sich nach vorne gebeugt hat und die Ellenbogen auf dem Tisch abstellt.
»Wirklich?«
Auf Shownus Frage nicken wir alle nur, da niemand wirklich darüber sprechen will.
»Und was ist jetzt der Plan?«, wirft Yeonjun als nächstes in die Runde und sieht (was für eine Überraschung) zuletzt zu mir.
Meine Augen wandern zu Hwasa, die leicht mit dem Kopf schüttelt.

Changbin, Jooheon, Hwasa und ich sind nämlich die Einzigen, die von dem großen Plan wissen.
Wir wollen es erzählen, wenn alle 24 Tribute wieder zusammen sind.
»Als erstes wollen wir die Anderen befreien, danach sehen wir weiter.«, sage ich schließlich und fühle mich etwas mies. Sie haben das Recht davon zu erfahren...
Nein. Erst wenn alle wieder vereint sind.
»Und wie wollt ihr das anstellen?«
Meine Augen wandern zu Shownu, während mich die anderen Beteiligten am Tisch ebenfalls gespannt ansehen.
»Eigentlich wollten wir zu Präsidenten Palast, doch es wurde alles schwieriger, als wir herausgefunden haben, dass wir weitere Feinde bekommen.«
Ich mache eine kurze Pause, um meine Gedanken zu sammeln, bevor ich wieder ansetze.
»Danach haben wir nicht weiter darüber nachgedacht. Der Schock war zu tief.«
Jimin sieht auf seine Hände und wirkt irgendwie bedrückt, doch das sind wir alle.
»Wie wäre es mit einer Falle? Wir wissen, dass unsere Leute für Blaze arbeiten und sie sogar hierhergeschickt werden, also warum täuschen wir nicht etwas vor und fangen sie dann?«
Alle Augen landen auf Mina, die sich unter der ganzen Aufmerksamkeit kurzzeitig unwohl fühlt, doch schließlich fragend die Schultern hebt.
»Dann hätten wir ein Teil; kommt drauf an, wie viele dieses Mal geschickt werden«, denkt Namjoon laut und ich stimme ihm zu.
»Wir hätten einen weiteren Teil der Tribute und befreien dann die Anderen irgendwie.«, murmle ich, während ich meinem Kopf alle möglichen Ideen durchgehe.
»Ein weiterer Wechsel.«
Meine Augen wandern zu Taehyung, der komplett lässig auf seinem Stuhl sitzt und jeden kurz ansieht.
»Wir veranstalten einen weiteren Wechsel und wenn sie uns holen wollen, überwältigen wir sie«, erklärt er und leider muss ich ihm zustimmen.
»Außerdem wären die Auswechsler dann ebenfalls in der Stadt. Wir sind ungefähr zur selben Zeit hergeschafft wurden, also müssen die Anderen dann auch schon hier sein.«, hängt Yeonjun noch hinten dran und ich nicke.
Mein Blut bekommt wieder diesen Adrenalinstoß, dass ich kurz nervös auf meinem Stuhl hin und her rutsche.
»Zwei Fliegen mit einer Klappe...«, raunt Woojin.
»Okay, dass klingt nach einem Plan. Dann her mit dem Tablet.«, sage ich und schrecke genau wie die Anderen zurück, als ich den Enthusiasmus in meiner Stimme höre.
Zum Glück geht niemand weiter darauf ein...
Soobin holt beide Tablets hervor, als ich Alenias sehe.
»Es ist wegen der riesigen Welle komplett zerstört...«, murmelt er und reicht es mir.
Mit gemischten Gefühlen nehme ich es und bemerke sofort, wie Wasser heraustropft.
»Präsident Blaze hat das Tablet hier anscheinend komplett wasser- und kugeldicht gemacht.«, redet Soobin weiter, während sein Finger den An-Knopf drückt.
Mit der bekannten Musik erwacht es zum Leben.
Soobin sieht von dem elektronischen Gerät zu mir und hält es mir schließlich ebenfalls hin, doch ich schüttle sanft mit dem Kopf.
»Ich vertraue dir Soobin. Wie ich schon sagt, ist jeder in Distrikt 13 ein Anführer.«
Hwasa senkt den Kopf, während ihre Mundwinkel in die Höhe gehen, doch ich kann ihr Lächeln trotzdem erkennen.
Soobin beginnt mit einem leichten Schmunzeln auf dem Ding herum zu tippen.